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SCHWEINFURT
FHWS: Es wird und es muss noch viel gebaut werden
Im Norden des Rohbaus für das Wirtschaftingenieurwesen soll oberhalb der künftigen Carus-Allee (Bildmitte) ein Gebäude für den neuen Studiengang Robotik entstehen.
Foto: Gerd Landgraf | Im Norden des Rohbaus für das Wirtschaftingenieurwesen soll oberhalb der künftigen Carus-Allee (Bildmitte) ein Gebäude für den neuen Studiengang Robotik entstehen.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:09 Uhr

Die erste Frage stellt der Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Robert Grebner interessiert, ob die Landesgartenschau kommt, oder ob sie nicht kommt? Der ausstehende Bürgerentscheid tangiert die Entwicklung der Hochschule am Standort Schweinfurt. Die alte Panzerhalle im Nordwesten der ehemaligen Ledward-Kaserne kann die FHWS nicht nutzen, weil diese bei einer Entscheidung für einen Stadtwald (statt Landesgartenschnau) wohl platt gemacht wird. Dort sollten eigentlich schon jetzt Großgeräte der Fakultät Maschinenbau stehen, welche jetzt vorübergehend im Chancenzentrum der Stadt im Industrie- und Gewerbepark Maintal aufgestellt sind.

Der Park am I-Campus

Und: Die FHWS hatte sich von Anfang an mit der Idee einer großen Parkanlage direkt am Internationalen Campus angefreundet. Auf dem I-Campus an der Ecke Franz-Schubert-Straße/Niederwerrner Straße wächst derzeit der Neubau für das Wirtschaftsingenieurwesen. Das Staatliche Bauamt ist schneller, als der Zeitplan es vorsieht, in dem der Bezug der 3600 Quadratmeter Nutzfläche für das Jahr 2020 notiert ist. Gleichzeitig soll die FHWS dann das von der Stadt angemietete Hörsaalgebäude auf dem Grünen Markt (2600 Quadratmeter Nutzfläche) zurückgeben. Doch die Hochschule wächst und hofft auf die Option einer Verlängerung des Mietverhältnisses.

Studiengang Robotik

„Wir entwickeln uns sehr positiv“, sagt Robert Grebner auf die erste Frage der Redaktion dieser Zeitung. Es war der 17. Juli 2018, als das Kabinett in München dem Standort Schweinfurt den Zuschlag für den neuen und bundesweit einzigen Studiengang Robotik erteilte. Bis 2024 soll dafür ein Gebäude nördlich des derzeitigen Rohbaus auf dem Kasernengelände als erster von drei Bauabschnitten für die angedachte Intelligente Fabrik entstehen. Start für den Studiengang (19 Stellen, darunter sieben für Professoren) soll schon 2020 noch ohne eigenes Gebäude sein.

500 bis 600 Studenten soll der „sehr technische Studiengang“ einmal haben, der die Studenten befähigen soll, Roboter für verschiedene Aufgaben fit zu machen. Gebraucht werden dazu Kenntnisse aus der Mechatronik (Maschinenbau), der Elektrotechnik und der Informatik. Künstliche Intelligenz sollen die Studenten erschaffen und vor allem beherrschen. Grebner nennt dazu ein Beispiel aus dem Handwerk. Wenn mehrere Roboter ohne menschliches Zutun (aber unter Aufsicht) einen Rohbau verputzen, wenn die Maschinen noch in der Bewegung auftauchende Probleme selbstständig lösen, dann werde dies die erfolgreiche Arbeit eines Robotik-Studenten sein.

Intelligente Helfer

Industrieroboter gibt es seit vier Jahrzehnten. Saugroboter säubern Wohnzimmer. Roboter mähen den Rasen. Künftig werden diese Gehilfen aus der Generation Industrie 4.0 jedoch flexibel einzusetzen sein, meint der Präsident der Hochschule. Geleistet werde damit auch ein Beitrag gegen den Facharbeitermangel (einfache Arbeiten entfallen für den Menschen) und für mehr Lebensqualität. Bei diesen Entwicklungen geht es auch um den Technologietransfer. Die FHWS wird in erster Linie mit kleinen und mittleren Betrieben zusammenarbeiten.

Studenten aus 70 Ländern

Am Standort Schweinfurt sind aktuell knapp 3000 Studenten aus über 70 Nationen eingeschrieben. Damit hat die Schule den befürchteten Rückgang durch die Verkürzung der Studienzeiten (Umstellung von Diplom auf Bachelor) aufgefangen. Bei den Neueinschreibungen im Herbst war mit über 1000 Studierenden sogar ein Allzeithoch zu notieren. Wachsen soll der Standort auf 5000 Studenten.

Diese positive Einschätzung beruht auf der rasanten Entwicklung des I-Campus. Von den insgesamt über 400 ausländischen Studenten besucht mehr als die Hälfte die englischsprachigen Zwillingsstudiengänge in den Bereichen Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen und Logistik. Ein zweisprachiges Angebot wird es auch im Bereich Robotik geben. Für das Jahr 2020 rechnet Robert Grebner mit 1000 ausländischen Studenten in Schweinfurt.

Lange Wunschliste

Bereits 2019 sollen die laufenden Sanierungsarbeiten am Altstandort (Ignaz-Schön-Straße) abgeschlossen sein. Auf der Wunschliste der Hochschulleitung stehen aber noch die Erneuerung und der Ausbau bei den Labors der Maschinenbauer, die aus den 1980er-Jahren stammen, und neue Domizile auf dem ehemaligen Kasernengelände für die seit Jahren viel zu kleine Mensa und die ebenso überlastete Hochschulbibliothek.

Ungeklärt ist die Zukunft der ehemaligen Panzerhallen (Bildmitte), die auch als Ausstellungshallen für die Landesgartenschau vorgesehen sind.
Foto: Gerd Landgraf | Ungeklärt ist die Zukunft der ehemaligen Panzerhallen (Bildmitte), die auch als Ausstellungshallen für die Landesgartenschau vorgesehen sind.
Viel zu klein ist die Bibliothek am Standort Ignaz-Schön-Straße.
Foto: Gerd Landgraf | Viel zu klein ist die Bibliothek am Standort Ignaz-Schön-Straße.
Schon längst nicht mehr dem Zuspruch gewachsen ist die Mensa an der Fritz-Drescher-Straße. Gebraucht wird ein Hochschulrestaurant für 5000 Studenten.
Foto: Gerd Landgraf | Schon längst nicht mehr dem Zuspruch gewachsen ist die Mensa an der Fritz-Drescher-Straße. Gebraucht wird ein Hochschulrestaurant für 5000 Studenten.
Nutzen will die FHWS den Kasernenaltbau zwischen dem Neubau für das Wirtschaftsingenieurwesen und dem Ehrenhof für zentrale Einrichtungen.
Foto: Gerd Landgraf | Nutzen will die FHWS den Kasernenaltbau zwischen dem Neubau für das Wirtschaftsingenieurwesen und dem Ehrenhof für zentrale Einrichtungen.
 
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