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Schweinfurt
FDP fordert neue Gewerbegebiete für Schweinfurt
Georg Wiederer sorgt sich um die Zukunft des Industriestandorts. Warum er wegen der Conn Barracks skeptisch ist und was er von der Verwaltung erwartet.
Das Industriegebiet Maintal ist komplett erschlossen, fast alle Grundstücke verkauft. FDP-Stadtrat Georg Wiederer fordert, dass die Stadt dringend weitere Flächen nahe Oberndorf erschließen soll.
Foto: Gerd Landgraf | Das Industriegebiet Maintal ist komplett erschlossen, fast alle Grundstücke verkauft. FDP-Stadtrat Georg Wiederer fordert, dass die Stadt dringend weitere Flächen nahe Oberndorf erschließen soll.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:00 Uhr

Schweinfurt ist die Stadt der Industrie und der Arbeiter, das ist unwidersprochen. Es gibt mehr Arbeitnehmer als Einwohner, täglich pendeln über 40 000 Menschen in die Stadt, um hier zu arbeiten – eine der höchsten Einpendlerquoten Deutschlands. Doch gleichzeitig werden die Flächen für Industrie- und Handwerksbetriebe knapp. Im Maintal zum Beispiel ist kein Platz mehr.

FDP-Stadtrat Georg Wiederer sorgt das und er fordert mit einem Antrag an die Verwaltung unter der Überschrift "Für Schweinfurts Zukunft sorgen!", dass die Verwaltung sich in Sachen neuer Gewerbegebiete schnelle Lösungen überlegen müsse. Nachdem die Fläche im Industrie- und Gewerbepark Maintal vollständig erschlossen sei, müssen, "um der Stadt und der Region weiteres Entwicklungspotenzial erschließen zu können, dringend ausreichende Industrie- und Gewerbeflächen vorgehalten werden", so Wiederer. Er sei sich durchaus der Arbeitsbelastung der Bauverwaltung bewusst, zum Beispiel wegen der Konversionsliegenschaften und der Landesgartenschau 2026. Schlussendlich sei es aber eine Frage der Prioritäten.

Die Schweinfurter Industriebetriebe haben kaum mehr Flächen, sich weiter zu entwickeln. 
Foto: Oliver Schikora | Die Schweinfurter Industriebetriebe haben kaum mehr Flächen, sich weiter zu entwickeln. 

Aus Wiederers Sicht sollte die Stadt sich nicht nur auf die Erschließung des Gewerbeparks in den früheren Conn-Barracks auf Geldersheimer und Niederwerrner Gemarkung konzentrieren. "Die dort anstehenden Aufgaben und Entwicklungsschritte scheinen für die handelnden Akteure extrem fordernde Aufgaben darzustellen. Anders kann ich die Tatsache, dass keine wirklichen Fortschritte seit 2015 erzielt worden sind, nicht erklären. Zudem zeigt sich auch, dass der Einfluss der Stadt auf die Entwicklung in der Praxis sehr gering ist", schreibt Wiederer.

Verwaltung soll dem Stadtrat über die Entwicklungen in den Conn Barracks berichten

Er beantragte deshalb auch, dass dem Stadtrat baldmöglichst über die Entwicklung in den Conn Barracks durch die Verwaltung zu berichten sei. Auskunft möchte Wiederer bezüglich der erwünschten 100 Hektar Fläche unter anderem über mögliche bau- und emissionsschutzrechtliche Probleme, den Stand der Altlastenerkundungen, die Höhe des voraussichtlichen Entsorgungsaufwandes, wie die Erschließungsplanung aussieht und was sie kosten soll, wie die Verhandlungen zum Grunderwerb laufen und welche Kosten zu erwarten sind. Außerdem will er wissen, wie der Zweckverbandes zu einer Erschließungs- und Vermarktungsgesellschaft steht.

Er glaube nicht, dass die Stadt bezüglich der Conn Barracks "sowohl zeitlich als auch inhaltlich überzeugende" Konzepte aufzeigen könne, weswegen er weitere Anträge stellt, um schnell neue Gewerbegebiete bereit zu stellen. Zum einen soll aus Wiederers Sicht "ein kleineres Gewerbegebiet südwestlich der Zufahrt zu Oberndorf entwickelt werden", geeignet für Handwerksbetriebe und kleinere Unternehmen, nicht aber Handel. Außerdem solle die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, wie man etwa 100 Hektar nahe Oberndorf als Gewerbepark entwickeln könnte. Die Fläche war in den 1990er Jahren unter Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser bei der damaligen Suche des Autoherstellers BMW nach einem Standort für ein neues Werk angeboten worden. 

 
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Stadtrat Georg Wiederer trifft als Einziger(!) den Nagel auf den Kopf.

    Er hat es genau erkannt:
    1. Auf die Conn Barracks darf man sich nicht verlassen, sondern nur drauf hoffen
    2. Die LGS bindet Kräfte, die woanders viel nötiger wären
    3. Das Gebiet um die A 70/AS 5 SW/Bergrheinfeld ist prädestiniert für Gewerbe & Industrie...
    4. ...das sollte möglichst schnell geschehen ("...eine Frage der Prioritäten")

    Da stellt sich nur noch eine Frage: was ist mit den übrigen 43 Stadträten, OB Remele, Baureferent R. Brettin und den beiden bisherigen OB-Kandidaten? Wissen sie nicht, worauf es in SW ankommt? Können sie keine Prioritäten setzen?
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