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Schweinfurt/Stetten
Verübte Anmelder der Demo in Schweinfurt Anschlag auf einen Zug?
Der Veranstalter der kurzfristig abgesagten "Querdenker"-Kundgebung ist für die Polizei kein Unbekannter. Er soll in einen Anschlag auf die "Werntalbahn" verwickelt gewesen sein.
'Dieses Mal Fake' steht auf einem der Plakate, das über die Gleise gespannt war.
Foto: Ronny Sauer | "Dieses Mal Fake" steht auf einem der Plakate, das über die Gleise gespannt war.
Benjamin Stahl
 und  Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Der Veranstalter der kurzfristig abgesagten Großdemonstration am Samstag in Schweinfurt ist offenbar der militanten Szene der sogenannten Querdenken-Bewegung zuzuordnen. Mehrere Quellen aus Ermittlerkreisen bestätigten Recherchen dieser Redaktion, wonach der Anmelder der Kundgebung derselbe Mann sei, der verdächtigt wird, mit für den "Plakat-Anschlag" auf die Werntalbahn Anfang Januar verantwortlich zu sein.

Am Dreikönigstag hatten zunächst Unbekannte mit Holzlatten mehrere Plakate über das Gleis der acht Kilometer langen Strecke zwischen Thüngen und Eußenheim (Lkr. Main-Spessart) gespannt. Das zwang einen ICE zu einer Notbremsung. Eine Kollision konnte der Zugführer jedoch nicht verhindern. Der Triebwagen wurde dabei leicht beschädigt, Personen wurden nicht verletzt.

Die Polizei gründete die Sonderkommission "Werntal“. Schnell ermittelte die Soko zwei Tatverdächtige: einen 36-Jährigen und dessen 34-jährige Ehefrau aus Bad Bocklet (Lkr. Bad Kissingen). Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Paares und weiterer Wohnungen anderer Personen im Raum Bad Kissingen wurden im Februar Mobiltelefone und Datenträger sichergestellt. Die Ermittler gingen nach letzten Meldungen davon aus, dass das Ehepaar Unterstützer gehabt haben muss. Die Ermittlungen laufen noch. Nun gibt es offenbar eine Querverbindung zu der abgesagten Kundgebung in Schweinfurt.

'Dieses Mal Fake' steht auf einem der Plakate, das über die Gleise gespannt war.
Foto: Ronny Sauer | "Dieses Mal Fake" steht auf einem der Plakate, das über die Gleise gespannt war.

Warum die Demo in Schweinfurt am Freitag kurzfristig abgesagt wurde

Bis zu 3400 Teilnehmer waren auf dem Volksfestplatz zunächst von der Stadt Schweinfurt gestattet worden. Nachdem die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) heftige Kritik geübt hatte und nach der Berichterstattung dieser Redaktion auch das Innenministerium in München involviert war, sagte die Stadt aufgrund neuer polizeilicher Erkenntnisse die Demo ab.

Am Freitag überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst hatte der Veranstalter gegen die Auflagen der Kundgebung vor dem Verwaltungsgericht geklagt. Er hätte bis zu 170 Ordner stellen müssen, der Mindestabstand der Teilnehmer betrug zwei Meter, es galt Maskenpflicht auf dem Volksfestplatz und im Umfeld, außerdem durfte nicht gegessen, getrunken oder geraucht werden. Die Klage wurde vom Verwaltungsgericht abgewiesen, die Auflagen der Stadt zugelassen.

Am Freitagnachmittag fragte diese Redaktion im Innenministerium nach, laut Staatssekretär Gerhard Eck war auch Innenminister Joachim Herrmann informiert. Erst um 23.26 Uhr gab es eine Erklärung von Stadt und Polizeipräsidium. Dort hieß es, dass es "neue polizeiliche Erkenntnisse zu dem Veranstalter" der geplanten Versammlung "und dem zu erwartenden Gefährdungspotenzial" gebe.

Daraufhin sei das Bayerische Innenministerium am Freitag zu einer Gefahrenprognose gekommen, die weitaus brisanter ausgefallen sei, als die, die der Stadt bei Erlass des Bescheids am Mittwoch vorgelegen habe. Das bestätigten Polizeisprecher Enrico Ball und Gerhard Eck auf Nachfrage. Laut Eck habe die Polizei im Lauf des Freitags ernst zu nehmende Hinweise bekommen, dass bundesweit bekannte "Querdenker" kommen würden. "Es wäre unkalkulierbar gewesen, deswegen war die Entscheidung, die Veranstaltung nicht zu genehmigen, absolut richtig", so Eck.

Die Identität des Anmelders der Demonstration war außerdem nicht der entscheidende Punkt für die Absage. Polizeisprecher Ball erklärte am Samstag, ausschlaggebend sei gewesen, dass der Veranstalter gegen die städtischen Auflagen geklagt hatte und gescheitert war. Vor diesem Hintergrund habe man damit rechnen müssen, dass gegen die Corona-bedingten Auflagen verstoßen worden wäre. Damit wäre es zwangsläufig zu einer Gesundheitsgefährdung von Teilnehmern aber auch Einsatzkräften gekommen, zumal die 7-Tage-Inzidenz in Schweinfurt am 8. Mai 239,6 betrug.

Die Polizei war am Samstag mit mehren hundert Kräften im Einsatz, kontrollierte vor allem die Zufahrten in die Stadt und zog ein positives Fazit. Es kamen nur kleine Gruppen zum Volksfestplatz, die man über das Verbot der Versammlung informierte. Es gab vereinzelte Platzverweise, auch Kundgebungsmittel wurden zumindest zeitweise sichergestellt. Rund 15 Anzeigen (überwiegend Verstöße gegen Maskenpflicht und Kontaktbeschränkung) wurden aufgenommen.

Hinweis der Redaktion: Der Artikel wurde am Sonntag mit weiteren Informationen ergänzt.

 
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  • Walger14591609
    Und jetzt das ganze Geschwurbel nochmal auf Deutsch, wenn's nicht zu viel Mühe bereitet, Danke.
    Obwohl: Nee, lass mal stecken, passt schon;)
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  • Walger14591609
    Wie hätten wir's denn gern? Nur 'Dreck' in die richtige Richtung 'schmeißen' und stets das Fragezeichen durch ein Ausrufezeichen ersetzen? Und dann ist es auch sicher kein Bildzeitungsniveau mehr. Das dachte ich mir schon.
    Mein Rat: Einfach nur noch Qualitätsmedien lesen wie z. B. Russia Today oder die richtigen Channel der richtigen Leute in einem beliebigen asozialen Netzwerk. Da winkt schnelle unkomplizierte Hilfe, versprochen.
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • ra.kellermann@gmx.de
    Die Entscheidung kam zwar spät, aber rechtzeitig und jedenfalls besser als gar nicht. Gut so!! grinsen
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  • happy01-mfc@web.de
    Unabhängig ob der Mann etwas damit zu tun hat oder nicht, kann doch die Klage vor einem Gericht kein Grund für eine Erhöhung des Gefährdungspotentials sein. Die Maskenpflicht wäre durch die Teilnehmer missachtet worden mit oder ohne Gerichtsurteil - und zwar weil die Leute es so wollen!
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ein weiterer Beleg dafür, dass es vollkommen richtig ist, diese Querdenker-Sektierer vom Verfassungsschutz überwachen zu lassen!

    Wehret den Anfängen!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • jbehr74
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Bitte Unterstützung der AfD belegen.
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  • thomashemmerich@web.de
    @PKD
    Bei aller ..... teilweise berechtigter Kritik an der Demo und deren Genehmigung, in ich beim letzten Satz in ihrem Kommentar doch zusammengezuckt.
    Was bitte meinen Sie damit, wenn Sie schreiben "Ratz fatz kann da der Job weg sein"?
    Wollen Sie damit sagen, dass wenn wenn man diese "Bewegung" unterstützt bzw an einer solchen Bewegung teilnimmt, seinen Job verlieren könnte / sollte?

    Sorry, aber geht's noch? Das sind ja Drohungen wie sie zuletzt in der DDR vorgekommen sind. Würde ja bedeuten, dass jeder der gegen / für rgendwas ist, was einem bzw einigen nicht passt, dann seinen Job verlieren könnte.

    Wenn das kommt, dann können wir unsere Demokratie, Meinungsfreiheit einpacken. Ich hoffe nur, dass sie das nicht so gemeint hatten, wie es bei mir ankommt.

    Aber an dieser Stelle nochmal für alle: Ich unterstütze die Querdenker etc. nicht, auch wenn ich mit meiner Kritik an einigen Maßnahmen nicht sparen kann und werde.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Der Kommentar von PKD könnte dahin gehend gemeint sein, dass eventuell Beamte, die ja ein besonderes Treueverhältnis zum Staat haben und zeitgleich Mitläufer dieser Querdenker-Sektierer sind, durchaus mit ernsten Konsequenzen rechnen müssen, was ihre berufliche Laufbahn angeht, denn die Querdenker-Sektierer stellen ja auch den Staat mit seinen Institutionen in Frage.

    Und dass alles würde dann ja nicht zusammen passen.

    Ich erinnere da nur an einen Mitläufer der Pegida-Sektierer in Dresden, der bei einem "Volksaufstand" dieser Sektierer in Dresden Journalisten verbal angegriffen hat und dann als Mitarbeiter des LKA Sachsen enttarnt worden ist.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Das wird ganz sicher passieren wenn Arbeitgeber ihre Leute unmaskiert auf Fotos von solchen Demos sehen. Corona Leugner kann man in Firmen nicht brauchen.
    Und der Verfassungsschutz wird ja auch tätig. Das wird Kosequenzen für Querdenker im Öffentlichen Dienst haben.
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • lotteziegler
    Ich frag mich da wirklich wo der gesunde Menschenverstand ist. Diese Demo zu genehmigen erschließt sich mir in keinster Weise. Recht auf Versammlungsfreiheit ja 3400 Leute bei der zweit höchsten Inzidenz nein.
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  • jbehr74
    Alles Erkenntnisse, die unsere Sicherheitsbehörden Freitag Nacht zur Erkenntnis erhellen ließen, doch nicht .... man sind die schnell in ihren Ermittlungen, Hut ab!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wahrscheinlich verhinderte der Datenschutz, dass die Stadtverwaltung Schweinfurt die notwendige Info zum Veranstalter der Demo bekam. Laufendes Ermittlungsverfahren halt.
    Unabhängig davon war es sehr dumm diese Demo zu genehmigen. Vielleicht sitzt ja auch ein Querdenker im Ordnungsamt.
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  • Walger14591609
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