Die Kriminalpolizei Würzburg misst dem Anschlag auf dem Gleis der Werntalbahn große Bedeutung zu. Unbekannte hatten – wohl am 6. Januar – über die Schienen in dem acht Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Thüngen und Eußenheim (Lkr. Main-Spessart) mehrere Plakate mit Holzlatten gespannt. Der Lokführer eines ICE, der am späten Nachmittag auf der Strecke unterwegs war, leitete zwar noch eine Schnellbremsung ein, konnte eine Kollision mit einem der Plakate jedoch nicht verhindern. Personen wurden keine verletzt, der Zug wurde beschädigt.
Mit erheblichem Personalaufwand hatte die Polizei die Strecke nach Beweismitteln abgesucht. Am Montag wurde noch berichtet, dass eine Ermittlungskommission gebildet wurde. Am Dienstag meldete die Polizei dann, dass inzwischen eine Sonderkommission "Werntal" dem Fall nachgeht. Eine Sonderkommission gibt es nur bei herausragenden Fällen: Dabei arbeiten mehrere Dienststellen zusammen und es sind mehr Ermittler beteiligt.
Täterwissen soll nicht an die Öffentlichkeit
Nach wie vor geht es der Polizei darum, dass möglichst wenig Details zum dem Fall an die Öffentlichkeit dringen, darunter auch die Information, was auf den Plakaten stand. Damit würde Täterwissen bekanntgegeben, das für die Ermittlungen wichtig sein könnte, so ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken gegenüber der Redaktion. Man gehe derzeit Hinweisen aus der Bevölkerung nach.
Personen, die am Dreikönigstag zwischen 15 und 17 Uhr im Bereich der Werntalbahnstrecke in der Nähe von Stetten/Thüngen verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder sonstige Angaben zu den bislang unbekannten Tätern machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Würzburg unter Tel. (0931) 457-1732 zu melden.