Anlässlich des bundesweiten Tags des offenen Denkmals am 8. September 2024 öffnen sieben Gebäude im Landkreis Schweinfurt ihre Türen. Sie haben für die Menschen vor Ort oft einen persönlichen Bezug, sind aber auch wegen ihrer historischen Bauweise und Geschichte interessant anzuschauen.
Die folgenden Informationen stammen von der Stadt beziehungsweise vom Landkreis Schweinfurt, der zum Tag des offenen Denkmals eine Broschüre veröffentlicht hat. Ein Überblick über die geöffneten Denkmäler in und um Schweinfurt.
1. Historischer Wasserturm in Schweinfurt
Der Wasserturm (erbaut 1911) diente laut Schweinfurtführer.de als Wasserreservoir für die Bewohner des späteren Stadtteils Oberndorf. Weil das Wasser daraus für die Industrie zu hart gewesen sei, sei er nur kurz nach seiner Erbauung stillgelegt worden. Heute diene das Erdgeschoss als Werkstatt für arbeitslose Jugendliche.
Die Führungen um elf und 14 Uhr dauern eine Stunde. Anmeldung unter (0170) 2270060 oder birgit.steigerwald1963@gmail.com
2. Wallfahrtskirche in Eckartshausen
Der spätgotische Bau aus dem Jahr 1467 wurde in den 557 Jahren seit seiner Erbauung nahezu nicht verändert. Trotz ihrer monumentalen Größe wirkt die Kirche durch den schlanken Echter-Turm filigran. Interessierte können die Wallfahrtskirche am 8. September von neun bis 18 Uhr, explizit auch mit Kindern, besuchen. Führungen werden um 14 und um 16 Uhr angeboten. Es gibt Parkplätze. Die Kirche befindet sich Am Lindenbrunnen 1.
3. Gochsheimer Kirchgaden mit Museum
Die Kirchgaden in Gochsheim sind historisch von großer Bedeutung: Erbaut überwiegend im 16. Jahrhundert, dienten sie der Bevölkerung als Befestigung, Notwohnung, Zuflucht bei Gefahr oder Vorratskammern. Darin befindet sich das freie Reichsdorf-Museum mit der Buchdruck-Lehrwerkstatt und der Fahrradsammlung. Von 14 bis 17 Uhr werden am 8. September im Kirchhof (Adresse: Kirchgasse) Bleisatztechnik gezeigt. Gleichzeitig ist Nachkirchweih mit traditionellem Plantanz.
4. Riehlshof in Herlheim
Der Herlheimer Bauernhof wurde vor mehr als 400 Jahren erbaut, zuletzt 1872 mit Umbauten erweitert. Wofür er genau genutzt wurde oder wer dort im Lauf der Jahrhunderte wohnte, ist noch ungeklärt. Der Dreiseithof in der Herlindenstraße 32 birgt einige Geheimnisse, die die Besucher am Tag des offenen Denkmals erkunden können.
Aktuell wird er durch die Jugendbauhütte Regensburg und die IG Bauwerkerhalt restauriert. Besucht werden kann er am Tag des offenen Denkmals von 13 bis 17 Uhr. Besuchern werden Führungen nach Bedarf und eine Vorstellung der Jugendbauhütte in Bayern geboten. Auch für Kinder eignet sich das Programm.
5. Residenz des Rats in Schweinfurt
Das Schweinfurter Rathaus wurde nach Angaben der Stadt 1567 gebaut und ist eines der wichtigsten profanen Renaissance-Bauwerke Süddeutschlands. Es ist ein Zeitdokument für die Vergangenheit Schweinfurts als Reichsstadt. Die Kriege, die seither in Deutschland tobten, überstand es unbeschadet.
1959 wurde es bei einem Brand teilweise zerstört. Bei der Restaurierung wurde dann historisches Fachwerk wiederentdeckt. Außerdem kann man am Tag des offenen Denkmals all die Wandteppiche, Gemälde und Holzschnitzereien im Innenraum sehen. Führungen werden um elf und 15 Uhr angeboten und dauern circa eine Stunde.
6. Dianenslusthütte in Mainberg
Vor 200 Jahren erbaut, diente die Dianenslust-Hütte damals Förstern und Revierjägern als Behausung, so Hubert Feuchter, Revierleiter von Mainberg. Die Pferde konnten im Erdgeschoss des Gebäudes untergestellt werden. Heute dient der Bau den Bayerischen Staatsforsten als Diensthütte. Führungen bietet Feuchter von zwölf bis 17 Uhr an. Besucher dürfen sich auf Getränke und Bratwurst sowie musikalische Untermalung einstellen. Die Hütte ist nur zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar, vom Peterstirn-Parkplatz müssen noch ca. 1,5 Kilometer zurückgelegt werden. Der Besuch eignet sich auch für Familien mit Kindern.
7. Ehemaliges Spitalgebäude an der Heilig-Geist-Kirche in Schweinfurt
Das Anwesen Anton-Niedermeier-Platz 5 ist das ehemalige Wirtschaftsgebäude des früheren Hospitals Heilig-Geist. Seit 1364 ist das Haus urkundlich belegt, wurde 1554 im Stadtverderben während des zweiten Markgrafenkrieges zerstört und danach wieder aufgebaut. Es ist die Keimzelle der Hospitalstiftung und in seiner faszinierenden Verwinkelung voller spätgotischer Baureste.
Am Tag des offenen Denkmals soll die Sanierung fertiggestellt werden. Die Eigentümerfamilie führt Besucherinnen und Besucher jeweils um elf, 13 und 15 Uhr circa eine Stunde lang durch das Anwesen
8. Schloss Schwebheim
Das Wasserschloss Schwebheim ist beinahe 600 Jahre alt. Im Lauf des Bauernkrieges 1525 und durch den Zweiten Weltkrieg wurde es teilweise zerstört, anschließend jeweils wieder aufgebaut. Zu entdecken gibt es für Besucherinnen und Besucher die ehemalige Zugbrücke, die heute als feste Brücke restauriert ist, sowie die Tore und Treppentürme aus der Frühen Neuzeit.
Zwischen zehn und 22 Uhr stellen die an den aktuellen Sanierungen beteiligten Handwerksbetriebe ihr Fach vor und führen zu jeder vollen Stunde durch das Schloss. Am Abend findet im Gewölbekeller ein Konzert von Eugen de Ryck statt. Außerdem eröffnet in der Schlossscheune die Sonderausstellung zu Ernst von Bibra, dessen Adelsfamilie Besitzer des Schlosses war.
Es gibt Parkmöglichkeiten sowie im Innenhof des Schlosses einen Ausschank und einen Grillstand. Ein Kinderprogramm wird von "Tanz an!" organisiert, um 14.30 Uhr treten die Schwebheimer Theaterkracken auf. Das Schloss befindet sich am Kirchplatz 10a.
9. Bauernmuseum Üchtelhausen
Wer herausfinden möchte, wie das Leben der einfachen Landbevölkerung im letzten Jahrhundert aussah, der kann am Tag des offenen Denkmals von 14 bis 17 Uhr ins Bauernmuseum Üchtelhausen (Ortsstraße 8) kommen. Bei Bedarf werden Führungen durch die Ausstellung von landwirtschaftlichen Gerätschaften und Haushaltsgegenständen angeboten.
Einige der Exponate datieren bis ans Ende des 17. Jahrhunderts zurück. Geschichten und urige Gedichte sollen das damalige Landleben für Besucher anschaulich machen. Die Bewirtung erfolgt über die Kirchweih am Festplatz im Grund. Auch Kinder sind zu der Ausstellung eingeladen.
10. Pfarrkirche St. Bartholomäus in Weipoltshausen
Die von außen schlichte lutherische Kirche verbirgt im Inneren Ausstattung aus der Renaissance. Nachdem die frühere Weipoltshäuser Kirche Ende des 14. Jahrhunderts im Städtekrieg zerstört wurde, hatte der Ort fast 200 Jahre lang kein Gotteshaus. Das Schweinfurter Patriziat und einige Spitalherren haben die Dorfbewohner beim Bau der St. Bartholomäuskirche großzügig unterstützt und dafür ihre Wappen an der Empore angebracht.
Um neun Uhr findet am 8. September ein Gottesdienst statt (Adresse: Martin-Luther-Platz 7). Um elf, 13, 14 und 15 Uhr werden Führungen angeboten, die auch für Kinder geeignet sind. Ab 13 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen am Gemeindehaus nebenan. Es bestehen Parkmöglichkeiten.