Im, am und um das Schloss Schwebheim wird seit Monaten gearbeitet. Die inneren Schlossanlagen werden saniert, die alten Gemäuer sollen für viele Gäste erlebbar werden. Es soll ein Denkmal werden, das lebt, zum Verweilen und zum Feiern einlädt. Das ist die Intention von Marcel Neubert, dem bislang letzten Spross der seit dem 16. Jahrhundert dort ansässigen Familie von Bibra, der das umfangreiche Unterfangen managt.
Das Jahr 1573 dient als Vorbild für die Sanierung und die Nutzungskonzepte für das Schloss Schwebheim. In dieser Zeit herrschte Heinrich von Bibra. Der Ökonomiehof, die Ringmauer mit den markanten Wehrtürmen und die Doppeltoranlage dienten dem Kräuterdorf als Wahrzeigen. In enger Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege hat nun Marcel Neubert ein Nutzungskonzept und den Wiederaufbau der inneren Schlossanlage gestartet. "Denkmal erleben" ist das Ziel von Marcel Neubert und von Mario Söllner, der an der Nordseite, dem sogenannten Hirschkopf, den Umbau zu einem Hotel voranbringt.
Abgeschlossen sind der Anbau an der Südkemenate, der Umbau der Nordkemenate und der Verkauf des Hirschkopfes. Die politische Gemeinde, auch darauf ist Marcel Neubert stolz, hat eine Außenbereichssatzung für das Areal erlassen und die Baugenehmigung für das Jägerhäuschen beschlossen.
Das Schlossareal ist weitläufig. Zurzeit wird in der inneren Anlage gearbeitet. Glücklich ist Marcel Neubert über die jüngste Fördermittelzusage: die von Wind, Wetter und Abgasen angegriffenen Sandsteinskulpturen und -wappen können nun restauriert und wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht werden.
Schlossherr investiert in Millionenhöhe
Das Vorgehen ist für jeden Raum, für jedes Bauwerk gleich: Bevor überhaupt an eine Sanierung gedacht werden kann, werden die Mauern von Spezialisten begutachtet und die Ergebnisse Stück für Stück bewertet. Erst dann kann der junge Schlossherr die Gewerke ausschreiben und vergeben. Die Gesamtsumme für die Sanierung wird die Millionengrenze überschreiten, einen gesicherten Betrag kann Marcel Neubert noch nicht nennen.
Schon jetzt erkennt man die Veränderungen und die ursprüngliche Form der Schlossanlage. Die Terrasse, die zur Bühne für Kunst und Kultur werden soll, nimmt Form an. Auch als Außengastronomie kann man sich fröhliche Gäste vor den beeindruckenden Gemäuer gut vorstellen. Ideen für Restaurants und Treffpunkte stehen im Mittelpunkt der zukünftigen Nutzung.
Schlossherr träumt von italienischem Lokal in altem Gemäuer
Der "Brückenschoppen" soll zum Verweilen einladen, Radfahrer und Wanderer anlocken. Malerisch gelegen, soll es dann am Brückentorbogen, Wein und Bier aus Franken geben, hofft Neubert. Und in der großen Kemenate wünscht sich der Schlossherr ein (italienisches) Restaurant für die Einheimischen und Gäste. Kleinere Gesellschaften finden auch im Gewölbekeller Platz, der schon früher ein Treffpunkt für die Bürgerschaft Schwebheims war. Das Gesamtpaket mit Schloss, Hotel und Gastronomie sollen im Idealfall Start- und Zielpunkt besonders für Radtouristen sein, die den Landkreis Schweinfurtund das nahe Weinland bereisen.
Das gesamte Areal umfasst noch weitere Gebäude: In den alten Schlossscheunen hat der ortsgeschichtliche Arbeitskreis ein Heimatmuseum der besonderen Art eingerichtet. In zahlreichen ehrenamtlichen Stunden entstanden dort materielle Erinnerungen an das frühere Leben in Schwebheim, von der Kräuterernte über die alte Poststelle bis hin zu bis ins Detail wiederaufgebauten (Arbeits-) Zimmer. Im ehemaligen Schafstall kommen Kinder zum Basteln während der Ferien zusammen, die Feuerwehr hat dort noch ihr Zuhause. Noch, weil das neue Gebäude im Gewerbegebiet wächst und in einigen Monaten bereit sein wird für die Feuerwehrleute. Über die kommende Nutzung der bisherigen Wache ist noch keine Entscheidung getroffen.