Eine 800-jährige Ortsgeschichte, ein leerer Kuhstall und eine fixe Idee: Das war vor 25 Jahren das Rezept für Albin May, in Üchtelhausen ein Bauernmuseum aufzubauen. Heute kann man dort viele historische Gerätschaften bestaunen.
Am 23. Juli 1994 war das Bauernmuseum eröffnet worden. Dass es nach 25 Jahren immer noch Bestand hat, ist vor allem der Begeisterung des Inhabers zu verdanken.
"Die eigentliche Geburtsstunde war schon im Sommer 1992, als wir die Idee für das Bauernmuseum hatten", erzählt May. Die Landwirtschaft hatte die Familie schon aufgegeben, deshalb war Platz im Kuhstall, der ansonsten eh nur eine "Rumpelkammer" geworden wäre, meint May schmunzelnd. Also wurde dieser neu verputzt, das meiste der Einrichtung für die Viehhaltung ausgeräumt und das Gebäude hergerichtet. Wieviel Stunden Arbeit er im Lauf der Jahre für das Museum geopfert hat, weiß May nicht mehr. "Für die letzte Ausstellung habe ich über 80 Stunden investiert."
Stücke vom Flohmarkt und Besucher-Spenden
So wuchs die Sammlung nach und nach auf den heutigen Stand. Zusammengetragen von Flohmärkten, von Nachbarn und all jenen, die etwas zum Projekt beisteuern wollten. Mittlerweile kommen die Leute von sich aus und lassen das ein oder andere Relikt aus der Familiengeschichte als Spende im Museum, erzählt May. "Zu Beginn war es noch relativ leer, aber jetzt haben wir wirklich teilweise Platzprobleme."
Der Stall ist voll mit vielen interessanten Dingen. Die Bandbreite reicht von alten Backformen, Teppichklopfern, Betten oder auch Hausaltären bis hin zu Kuriosem wie beispielsweise einem Nahrungsmittelzerkleinerer, der aber auch als Staubsauger verwendet werden kann. Eine alte Schulbank gehört ebenso dazu wie Kinderwagen, eine Eierwaage, Bilder oder Dreschflegel.
Der 55-Jährige stattet seine Sammlerstücke gerne mit informativen und kreativen Texten oder kleinen Gedichten aus, damit der Besucher weiß, was er betrachtet. Viele Stücke stammen direkt aus Üchtelhausen. Besonderheiten sind Hufeisen aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48), ein Flachsrechen von 1844 und eine Jesusfigur von 1738.
Man merkt May die Leidenschaft für sein Werk an, auch wenn er mit seinem Hobby manchmal an Grenzen stößt. "Bei der 800-Jahrfeier (1994) hatten wir an der Tür eine Zählmaschine angebracht, die 7000 Leute gezählt hat. Das war schon enorm."
Hinweis: Albin May führt angemeldete Gruppen durch das Museum. Telefon (0 97 20) 18 52, E-Mail: sofie-may@web.de