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Schweinfurt
Streit ums Parken am Hochfeld in Schweinfurt: Wieso nun Wohnmobile von den Straßen verschwinden müssen
Rund um das Leopoldina-Krankenhaus gibt es seit Jahren Ärger um den Parkraum. Die neuen Regeln sorgen nicht bei allen Anwohnern für Freude.
Mussten sich einen anderen Platz suchen: Am Hochfeld in Schweinfurt dürfen Wohnwägen, Wohnmobile und Anhänger nicht mehr dauerhaft parken.
Foto: Horst Breunig | Mussten sich einen anderen Platz suchen: Am Hochfeld in Schweinfurt dürfen Wohnwägen, Wohnmobile und Anhänger nicht mehr dauerhaft parken.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:56 Uhr

Parken rund um das Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt ist schon immer eine Herausforderung. Vor allem in den Zeiten, in denen Mitarbeitende, Besuchende und Anwohnende um die Parkplätze konkurrieren. Zu viele Autos, zu wenig Parkplätze. Kommunalpolitik und Verwaltung ignorierten das Problem jahrzehntelang, doch in den vergangenen Jahren kam Bewegung in das Thema.

Neben dem Neubau des Parkhauses in der Mainberger Straße, beschloss der Stadtrat vor eineinhalb Jahren eine neue Parkraumregelung am Hochfeld. Die Parkplätze wurden neu markiert und die Zonen neu eingeteilt, so dass kostenfreies Dauerparken nach Neubau des Leo-Parkhauses nur noch in bestimmten Bereichen relativ weit weg vom Krankenhaus möglich sein wird. Außerdem gilt nun die Regel, dass nur noch Autos und Zweiräder auf den Straßen abgestellt werden dürfen, und zwar nur innerhalb der gekennzeichneten Parkflächen. Doch dagegen gibt es seit längerem Widerstand.

Schon die Neueinteilung der Parkplätze hatte vor allem bei Anwohnenden am unteren Rand des Hochfelds in bestimmten Straßen aufgrund der daraus folgenden Verknappung des Parkraums für eine Unterschriftensammlung gesorgt. Mittlerweile hat sich auch eine "Interessengemeinschaft von Anwohnern zum Parkplatzkonzept am Hochfeld" gebildet. 

Werner Pfeuffer und Gregor Riegel kritisieren die aus ihrer Sicht herrschende "Kompromisslosigkeit" der Stadtverwaltung. Denn das Gebot, dass nur noch Autos und Zweiräder auf der Straße parken dürfen, bedeutet im Umkehrschluss, dass Wohnmobile, Wohnwägen, größere Transportfahrzeuge wie Sprinter oder Anhänger nicht mehr vor den Grundstücken geparkt werden dürfen. "Willkür", so empfinden es Pfeuffer und Riegel.

Ausnahmegenehmigungen fürs Be- und Entladen

Pfeuffer und Riegel wohnen seit Jahrzehnten am Hochfeld, sind beide leidenschaftliche Wohnmobilisten. Meist fahren sie zu Ausflügen in die Umgebung. Wenn es keinen Platz für das Wohnmobil auf dem eigenen Grundstück gibt, muss es an einem anderen Platz geparkt werden, außerhalb der Parkzone am Hochfeld. Direkt vor dem Haus wie früher darf das Wohnmobil nicht mehr stehen, für das Be- und Entladen bietet die Stadt Ausnahmegenehmigungen. Sie kosten für drei Tage 10,20 Euro.

Sinnvoll sei das nicht, auch aus ökologischen Gründen, finden Riegel und Pfeuffer. Und überdies sei es ungerecht, dass am Hochfeld für die Anwohnenden andere Regeln gelten als in anderen Bereichen Schweinfurts. Denn in den ans Hochfeld angrenzenden Stadtteilen wie Eselshöhe, Haardt oder Deutschhof gelten die Verbote für auf der Straße parkende Wohnmobile nicht. Die Interessengemeinschaft setzt sich für Anwohner-Parkausweise für die Betroffenen ein, biss damit aber bisher auf Granit bei der Verwaltung. Dass parkende Wohnmobile am Hochfeld Mitarbeitenden des Krankenhauses Parkplätze weg nähmen, halten Riegel und Pfeuffer für eine Mär. 

Streit ums Parken am Hochfeld in Schweinfurt: Wieso nun Wohnmobile von den Straßen verschwinden müssen

Stadtverwaltung verweist auf die deutsche Straßenverkehrsordnung

Ordnungsreferent Jan von Lackum weist auf Nachfrage dieser Redaktion die Vorwürfe von sich. Ein Ergebnis der Diskussion im Stadtrat nach der Bekanntgabe der Neumarkierung der Parkplätze und der Bewirtschaftung, waren Ortsbegehungen. 17 davon gab es, teils sehr gut besucht.

Jan von Lackum betont, an der Tatsache, dass das Parken in einem relativ großen Gebiet rund um das Krankenhaus manchmal schwierig sei, "ist nicht das Leopoldina alleine schuld." Vielmehr sei es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Eine Rolle spielt, dass das Parkhaus direkt am Krankenhaus wegen seiner Baumängel teilweise geschlossen ist und erst in einigen Jahren neu gebaut sein wird. Eine andere, ebenso wichtige Rolle beim Thema Parkraum spielte bisher aber auch das Verhalten der Anwohnenden. Stichwort: Fahrzeuge, die nicht auf dem Grundstück stehen und Garagen, die für alles mögliche genutzt werden, nur nicht für Autos.

Das neue Parkhaus der Stadt Schweinfurt an der Mainberger Straße lockt vor allem Pendlerinnen und Pendler mit günstigen Tarifen.
Foto: Anand Anders | Das neue Parkhaus der Stadt Schweinfurt an der Mainberger Straße lockt vor allem Pendlerinnen und Pendler mit günstigen Tarifen.

Rund 400 Wohnmobile, Anhänger oder Wohnwägen am Hochfeld registriert

Grundsätzlich habe bei den Ortsbegehungen durchaus Verständnis für die Haltung der Stadt geherrscht, erzählt von Lackum. Denn viele Straßen seien sehr eng. Dass dort nun Wohnmobile, Wohnwägen und Anhänger nicht mehr stehen dürfen, sorge für Entlastung. Außerdem "setzen wir schlicht die Straßenverkehrsordnung um", so von Lackum. Eines müsse klar sein: Öffentlicher Parkraum ist Parkraum für die Öffentlichkeit, also für alle.

Es sei grundsätzlich kein Problem, sein Wohnmobil zu be- oder entladen, "der Ladevorgang muss erkennbar sein". Im übrigen gehe es darum, dass am Hochfeld durch die genannte Gruppe an Fahrzeugen ein Problem entstanden sei. "Wenn wir feststellen, dass es in anderen Stadtteilen auch Probleme geben sollte, würden wir darauf reagieren", so der Ordnungsreferent. Derzeit gebe es dafür aber keine Notwendigkeit, "und grundsätzlich hat der Ordnungsdienst den Eindruck, dass es funktioniert."

 
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  • r. s.
    Wenn Mann bei der Stadt -Schweinfurt anruft und dort Mitteilt ;daß obwohl in Bayern eine Garagenverordnung besteht und die Garagen benennt die zweckendfremdet sind hört mer hierfür ist kein Personal vorhanden
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  • S. K.
    in der Segnitzstraße an der Brücke steht auch schon die ganze Zeit ein Wohnwagen rum, da steht normalerweise immer der Blitzer...wie soll der da jetzt noch Platz finden?
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  • E. O.
    Der Mangel an Parkplätzen ist nicht durch Wohnmobile, Anhänger… verursacht, sondern durch das Krankenhaus. Gut, dass die Anwohner dabei die Leidtragenden sind.
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  • R. A.
    Diese Annahme ist falsch. Es wurde in der Zeit nach dem Krieg nie davon ausgegangen, das der gemeine Häuslesbesitzer irgendwann 2 Alltag sfahrzeuge, einen Oldtimer für die Freizeit, dazu noch ein Wohnmobil mit dem zugehörigen Anhänger besitzt und das auch noch in der Nähe sehen will. Die Planungen liefen damals halt schlicht anders.
    Aber es geht nix um die Tatsache, dass die Strassen der Allgemeinheit gehören und das dauerhafte Abstellen der Wohlstandsfahrzeuge woanders hin muss.
    Da beisst die Maus keinen Faden ab.
    Das Parkhaus,selbst wenns da wäre, würde die Anwohnerproblematik nicht entzerren, nur vereinfachen.
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  • E. O.
    Wohnen Sie am Hochfeld? Sobald man zu begehrten „Parkzeiten“ hier wegfährt, bekommt man keinen Parkplatz mehr in der Nähe der Wohnung, auch für nicht Wohlstandsfahrzeuge. Super wenn man schwere Einkäufe hat, älter oder nicht mehr gut zu Fuß ist oder kleine Kinder und Einkäufe hat. Mich beschleicht das Gefühl, dass in ihrer Antwort etwas Neid, auf was auch immer, mitschwingt.
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  • H. K.
    Meines Wissens hat der größte Teil der Häuser Garage oder Stellplatz. Da parken ja keine Besucher und Angestellten.
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  • R. A.
    in keinster Weise. Ich führe keine Neiddebatten, sondern reine Tatsachenkonfrontationen.
    Es ist unbestritten, dass das Leo hier verschärft, aber im Grundsatz liegt das Problem beim Anwohner, auch wenn ich nicht am Hochfeld wohne. Dennoch haben alle meine Fahrzeuge, inklusive Anhänger und Motorräder, auf meinem eigenen Grund ihren Stellplatz und nicht auf öffentlichem Grund, also bitte nur keinen Neid...
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wer sich ein Wohnmobil leisten kann und nicht den nötigen Parkplatz auf dem eigenen Grundstück hat, der kann sich auch den dazugehörigen Stellplatz leisten. Wohnwagen sind Anhänger und dürfen deshalb eigentlich ohnehin nur 2 Wochen stehen. Es leuchtet mir überhaupt nicht ein, warum manche den ohnehin knappen Parkraum bzw. ohnehin schon enge, unübersichtliche Straßen noch mit ihren Freizeitfahrzeugen, die in aller Regel ja noch zum PKW dazukommen, belegen. Von der Beeinträchigung der Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer und Fußgänger will ich gar nicht erst anfangen. Und bevor mir jetzt hier wieder jemand mit der leidigen Neiddebatte kommt: Ich habe selbst einen großen Wohnwagen und es versteht sich von selbst, daß ich für diesen einen Stellplatz gemietet habe, um keinen öffentlichen Parkraum zu belegen. Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme - so einfach.
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  • U. S.
    @Annahn17012803

    Mit Ihrem schönen grossen Wohnwagen dürften Sie sowieso nicht dauerhaft auf der Strasse parken! Also bitte nicht so tun als hätten Sie sich freiwillig eine Abstellmöglichkeit gesucht.
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  • K. K.
    Hat er doch selbst geschrieben. 2 Wochen max.
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  • K. S.
    Was mich ja brennend interessieren würde, was mit dem Parkhaus direkt am Leopoldina los ist. In einem anderen Artikel vom Januar 2022 (1 Jahr her!) heißt es: "Dass das Vergabeverfahren bereits zweimal durchgeführt worden sei, da der jeweils zweitplatzierte Teilnehmer vor die Vergabekammer gezogen sei. Noch Ende Januar 2022 soll die Entscheidung über den Nachprüfungsantrag fallen."
    Seit über einem Jahr hört man absolut gar nichts mehr davon. Es wäre doch am sinnvollsten, wenn man direkt am Leopoldina endlich durch ein neues Parkhaus entlastung für die Anwohner schafft, die direkt in den angrenzenden Straßen des Leopoldinas wohnen. Bis jetzt hat sich nämlich hier absolut nichts verändert, außer, dass es weniger Parkplätze gibt durch das Parken innerhalb der Markierungen und ich darf nicht vor meiner Garage stehen...
    Solange in diesem Bereich nicht das angekündigte Parken mit Parkscheibe gilt (nach Fertigstellung des Parkhauses) gibt es für die Anwohner hier nur Nachteile....
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  • M. S.
    Fakt ist doch: würde in diesem Viertel nicht die Parkproblematik herrschen die es nur aufgrund des dortigen Leopoltina-Krankenhauses gibt würde bis sich bis heute niemand oder nur im Extremfall für dort abgestellte Wohnmobilie und Anhänger interesseren auch wenn die Straßen eng sind. Es wären auch keine Parkflächen eingezeichnet worden.

    Dabei kann man schon das eigene, entscheidende Versagen kaschieren! Jahrelang ein marodes Parkhaus bis zum Geht nicht mehr bewirtschaftet, dann ein neues Parkhaus an einer blödsinnigen Stelle gebaut und als letztes wurden Anwohner gegängelt die eh schon unter dem Parkdruck von Ortsfremden leiden.

    Ich finde es auch falsch, dass die Mainpost sich in dem Artikel auf die Seite der Stadt schlägt. Das Extrembeispiel vom Foto 1 hab ich so eigentlich nie erkannt und ich bin dort öfter unterwegs. Warum? Weil ich freie, kostenlose Parkplätze in der Nähe des Krankenhauses suche...
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  • E. K.
    Hoffentlich muss ich nie in dieses Krankenhaus!
    Nicht, weil die ärztliche Versorgung schlecht wäre, sondern weil ich meinen Verwandten und Bekannten die Mühen eines Besuches nicht zumuten will.

    Ältere Menschen müssen mühevoll den Berg erklimmen, andere dürfen bloß nicht länger bleiben, weil die KVÜ schon mit dem Strafzettel ums Eck lauert.

    Bliebe noch eine Haltestelle des ÖPNV vor dem Krankenhaus. Und vermutlich gibt die auch. Doch weder der Shuttle-Dienst vom Parkhaus zum KH funktioniert noch gibt es anderweitige Parkplätze, von denen aus in einem vernünftigen Takt zum LEO gefahren wird.

    Zur guter Letzt bin ich solidarisch mit den Anwohnern - sie zahlen Grundsteuer, Straßenreinigung u.v.m. Dafür dürfen sie nicht mehr vor der eigenen Haustüre parken?!
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  • R. A.
    Ich schreib es immer wieder. Solange keine Stellplatz - oder Hofpflicht in D gilt, parkt jeder wie und wo er will. Der Wohlstand trägt das nötige dazu, wenn zum Pkw die Luxusmobile dazukommen, die auf den engen Straßen nie geplant waren.
    Jeder denkt nur an sich und für Rettungsfahrzeuge, die ebenfalls grösser geworden sind, sind andere zuständig.
    Hauptsache ich parke vorm Haus und geh zum Laufen woanders hin, damit ich beim Ausflug nicht schon am Start müde bin…
    Ironie aus. Auf meinem Grund habe ich für alle Fahrzeuge Stellplätze vorgesehen.
    Das muss zur Regel werden oder das Zeug muss woanders hin.
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  • C. R.
    Wer ein Wohnmobil hat, der kann es auf seinem Grundstück parken. Wenn nicht vorhanden, dann kann man einen Stellplatz mieten. Die Dinger versperren die Sicht. Sie sind so eine Gefahr für die Verkehrssicherheit und verschandeln das Hochfeld. Richtige Maßnahmen der Stadt!
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  • H. K.
    Das Bild sagt doch alles. Wenns brennt kommt die Feuerwehr da nicht durch.
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