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Schweinfurt
Stadt startet mit Parkverbotszone: Am Hochfeld fallen viele Parkplätze weg, obwohl das neue Parkhaus noch fehlt
Jahrelang hatten Anwohner geklagt, dass Besucher und Beschäftigte des Leopoldina-Krankenhaus ihnen die Parkplätze streitig machen. Jetzt sind viele ganz verschwunden.
Die neue Parkverbotszone für das Hochfeld wurde weit gefasst und ist an den Zufahrtstraßen beschildert. Unser Foto zeigt das Schild an der Brücke vor dem Brauhaus.
Foto: Horst Breunig | Die neue Parkverbotszone für das Hochfeld wurde weit gefasst und ist an den Zufahrtstraßen beschildert. Unser Foto zeigt das Schild an der Brücke vor dem Brauhaus.
Horst Breunig
 |  aktualisiert: 11.02.2024 19:41 Uhr

Die Stadt macht ernst. Im Stadtteil Hochfeld wurden in den vergangenen Monaten zunächst nur Parkmarkierungen auf die Straße gepinselt. Seit kurzem aber stehen an den Zufahrten zum Gebiet Schilder mit der Aufschrift "Parkverbotszone, parken in gekennzeichneten Flächen erlaubt".

Wer nach den Osterferien einen Parkplatz rund ums Leopoldina-Krankenhaus sich, wird sich verwundert die Augen reiben, denn den neuen Parkmarkierungen sind viele oft gerade noch tolerierbare Parkflächen zum Opfer gefallen. Wer sich nicht an die Markierungen hält, dem drohen Knöllchen des Verkehrsüberwachungsdienstes, der schon seit Wochen dort patrouilliert und auch schon das eine oder andere Test-Knöllchen ans Auto gehängt hat. Bisher nur mit dem Hinweis "Schwein gehabt" und einer Erläuterung zum richtigen Parken. Seit 11. April werden die Falschparker aber zur Kasse gebeten. Das hat die Stadt mitgeteilt.

Bei den Anwohnern des von parkenden Autos schwer belasteten Hochfelds stoßen die Markierungen nicht immer auf Verständnis. Und den Parkdruck im Umfeld der Leopoldina-Krankenhauses haben die weißen Striche sogar weiter erhöht: es sind nämlich zahlreiche Parkplätze weggefallen, um Mindestdurchfahrtsbreiten für Rettungsfahrzeuge sicherzustellen, Einfahrten, Eingänge und Kreuzungsbereiche freizuhalten.

Die angekündigte Parkraumbewirtschaftung am Hochfeld, also das gebührenpflichtige Parken in mehreren Straßen, soll laut Stadtratsbeschluss erst nach dem Neubau für das marode Parkhaus am Leopoldina-Krankenhaus kommen, einschließlich gebührenpflichtiger Anwohnerparkausweise. Warum man nun die Parkplätze schon streicht, obwohl es noch keinen Ersatz gibt, geht manchem Anwohner nicht in den Kopf. Und gleich gar nicht, warum er jetzt nicht mehr auf der Straße vor seiner eigenen Garagenzufahrt parken darf.

Allein in diesem Bereich zwischen Spalatinstraße (links) und Hartlaubstraße (rechts) fielen etwa fünf Parkplätze weg.
Foto: Horst Breunig | Allein in diesem Bereich zwischen Spalatinstraße (links) und Hartlaubstraße (rechts) fielen etwa fünf Parkplätze weg.

Die Stadt kündigte die Einführung der Parkverbotszone in einer Pressemitteilung an, in der sie auch Gründe anführt. Seit mehreren Jahren verfolgen demnach Stadtrat und Stadtverwaltung das Ziel, die Parkordnung im erweiterten Umfeld des Leopoldina-Krankenhauses zu ordnen und die immer wieder vorgetragenen Belastungen der Anwohner durch teils ungeordnetes Parken abzustellen.

Parkraumgutachten als Grundlage

Dafür wurde ein Parkraumgutachten von einem Planungsbüro angefertigt, auf dessen Grundlage eine Markierungs- und Bewirtschaftungsplanung erstellt wurde. Durch die Ausweisung als Parkverbotszone konnten die alten Parkverbotsschilder entfernt werden. Das Parken ist nun in der gesamten Zone nur noch in den gekennzeichneten Flächen zulässig.

Das Freihalten von Grundstückseingängen führt teils zu sehr kurzen Parkplätzen, wie hier in der Klingenbrunnstraße. Da auf den weißen Linien nicht geparkt werden darf, haben Besitzer größerer Autos  das Nachsehen.
Foto: Horst Breunig | Das Freihalten von Grundstückseingängen führt teils zu sehr kurzen Parkplätzen, wie hier in der Klingenbrunnstraße. Da auf den weißen Linien nicht geparkt werden darf, haben Besitzer größerer Autos  das Nachsehen.

Bei der Anordnung der Parkflächen, so die Stadt in der Mitteilung, hätten sich das Planungsbüro und die Verkehrsbehörde insbesondere an den rechtlichen Vorgaben für einzuhaltende Mindestbreiten der Fahrbahnen orientiert. "Dadurch stehen insbesondere in schmaleren Straßen einige in der Vergangenheit genutzte Flächen nicht mehr zur Verfügung. Auch mussten der Verkehrsfluss und Ausweichflächen für Begegnungsverkehr sowie die Verkehrslage bei gegenüberliegenden Einfahrten berücksichtigt werden; deshalb ist auch das Parken vor der eigenen Garagenzufahrt nicht mehr möglich. Die Maßnahmen dienen nicht zuletzt der Sicherstellung der ungehinderten Durchfahrt von Feuerwehr und Rettungsdiensten", schreibt die Stadt wörtlich.

Später folgen Parkraumbewirtschaftungszonen

Nach der Fertigstellung des Parkhausneubaus am Leopoldina-Krankenhaus sollen dann im nächsten Schritt Parkraumbewirtschaftungszonen mit Parkschein bzw. Parkscheibe eingerichtet werden.

Die Stadt weist darauf hin, dass das Leopoldina-Krankenhaus parallel zu diesen verkehrsordnerischen Maßnahmen ein Mobilitätskonzept für seine Mitarbeiter entwickelt. Dadurch soll einerseits die Anzahl der parkraumsuchenden Mitarbeiter reduziert und andererseits die Attraktivität des Arbeitgebers Leopoldina-Krankenhaus gestärkt werden.

Einsicht in die Unterlagen des Planungsbüros kann auf der Internetseite der Stadt Schweinfurt genommen werden unter dem Link www.schweinfurt.de/leben-freizeit/umwelt/verkehr/.

 
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  • grassho
    .... jetzt muß nur noch die Geschwindigkeitskontrolle in den Morgenstunden im Bereich von überwiegender Wohnbebauung und abgeschalteten Ampeln - aus Lärmschutzgründen - erfolgen
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  • krug.klaus@t-online.de
    Warum wird eigentlich mit der Einführung der Anwohnerparkzonen noch gewartet? Ich glaube kaum, dass da die Anwohner etwas dagegen hätten. Und die Krankenhausbelegschaft könnte sich dann schon mal daran gewöhnen, dass die Zeiten des kostenlosen Parkens langsam zu Ende gehen.

    Und wie sieht es eigentlich mit der baurechtlichen Verpflichtung des Leopoldina aus, eine gewisse Anzahl von tatsächlich auch benutzbaren Stellplätzen bereitzustellen? Ganze Stockwerke des maroden Parkhauses sind gesperrt, wo ist dafür der Ersatz?
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  • Schmetterling
    Bürgernähe - kennt die Verwaltung nicht!
    Will Schweinfurt den Preis der unfreundlichsten Stadt gewinnen?
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  • familie.diener@gmx.net
    Bürgernähe sieht wahrlich anders aus , aber das kennen die Bürokraten der Stadt Schweinfurt ja nicht . Da kommt ein Planungsbüro , macht teure Vorschläge und dann werden diese ohne Kommunikation einfach umgesetzt .
    Jetzt werden die Anwohner bestraft , Leute mit Gehbehinderung , welche vielleicht ins Krankenhaus kommen wollen und keine große Strecken mehr laufen können .
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  • ra.kellermann@gmx.de
    das ist doch Schmarrn sowas, umgekehrt wird ein Schuh draus: erst das Parkhaus, dann die Einschränkungen, wenn überhaupt (wozu eigentlich?)
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  • j.schoeneich@wilhelm-sw.de
    Ich kann mich nur noch wundern..... an der Parksituation hat sich faktisch gesehen nichts, aber auch gar nichts verändert!!!!! Und jetzt darf ich als Anwohner 25.- EUR zahlen da ich verbotswidrig vor der eigenen Garageneinfahrt, zugegeben auf der Straße und nicht innerhalb der Parkmarkierung, geparkt habe. Da sage ich nur WEITER SO und bitte nicht wundern wenn der Frustpegel der Anwohnerschaft steigt. Ich war mal richtig stolz auf meine Stadt Schweinfurt! Es laufen mittlerweile so viele Themen in die falsche Richtung.... Innenstadtentwicklung, Maintal, Rückert Bau.... usw. steht ja fast jede Woche was in der Zeitung.... und es hört nicht auf und es wird auch immer peinlicher. Jammerschade welche Potentiale hier nicht genutzt werden und wie wir immer weiter zurück fallen. Frustriert und kopfschüttelnd werde ich dieses Knöllchen bezahlen und wünsche den verantwortlichen weiterhin maximalen Erfolg! Und wie gesagt nicht wundern wenn der Frustpegel steigt und steigt und steigt....!
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  • mw.wehner@t-online.de
    Die Stadt SW macht es so wie Würzburg mit der Talavera. Auch in SW macht man lieber erst den zweiten Schritt, bevor man den ersten macht. Was meine ich: Würzburg hätte besser erst Park & Ride einrichten sollen, bevor man die Talavera gebührenpflichtig macht und SW sollte erst das neue Parkhaus bauen und dann die Parkflächen neu ausweisen. Unsere Verwaltungsbehörden muss und kann man nicht mehr verstehen. Was ist nur aus dem guten alten Deutschland geworden! Alles wird nur noch durch Gesetze geregelt. Gesunder Menschenverstand komplett Fehlanzeige. Wo ist unsere Demokratie und Freiheit geblieben?
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  • tabima
    Ich frage mich, wie ich als Parkplatznutzer am Gottesberg/Klingenbrunnstrasse denn das neue Parkhaus nutzen soll - da bin ich ja fast eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs. Was soll das nun alles? Menschen, die dort parken, haben nichts mit dem Leopoldina oder dem Parkhaus an der Mainbergerstraße zu tun. Diesen Bereich nun ebenfalls zu beschränken ist absolut unverständlich und verlagert das Problem nur. Parken muss ich trotzdem um die dortigen Schulen zu erreichen.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    @tabima:
    weiter unten hatte ich die Stadt kritisiert. Das ist aber nur die eine Seite! Die andere Seite sind schlicht lauffaule Mitmenschen! Der Weg vom Parkhaus Mainberger Str. zum Haupteingang vom Krankenhaus beträgt lt. Google Maps ca. 700m bis 800m. Dafür braucht ein halbwegs fitter Mensch nicht einmal 10 Minuten. Parkt man auf einen Parkplatz in der Wohnsiedlung sind es auch locker 300m Fußweg, eher mehr.

    Bevor ich also die Anwohnerparkplätze zuparke fahr ich lieber ins Parkhaus und tue gleichzeitig etwas für meine Gesundheit. Trotzdem darf man die Stadt kritisieren für den Mist den sie baut, die meisten Leute sind eben fußbaul wenn es nicht ums shoppen geht.

    Allerdings wurde ja schon in vorigen Beiträgen so getan als würde halb Schweinfurt aus Gehbinderten bestehen. Das ist schlicht Unsinn bzw. kann jemand der schlecht zu Fuß ist und nicht selbst fährt auch vor dem Haupteingang rausgelassen werden; was eh die beste Lösung ist für jemanden der sich mit dem Laufen schwer tut.
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  • tabima
    Die Schillerschule liegt nicht am Leopoldina - und da möchte ich hin. Dafür möchte ich nicht früh einmal quer durch die halbe Stadt laufen. Um das Leo ist es ja verständlich, aber dass nun hat nichts mehr mit besucherparken zu tun....
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  • daniel.gensler@gmx.de
    Zum Thema "Lauffaule Mitmenschen" von "einFranke" sei gesagt, dass die Entfernung definitiv nicht das Problem ist. Oftmals läuft man von einem Parkplatz im Wohngebiet sogar weiter als vom Parkhaus und muss zuvor erst noch genervt nach einem Parkplatz suchen. Das macht keinem einzigen Angestellten Spaß! Es liegt einzig und allein an den viel zu hohen Kosten des Parkhauses. Die angebotenen Optionen für die Mitarbeiter sind: entweder 1€ pro Stunde zahlen oder für rund 860€ im Jahr einen Platz mieten. Beides ist für das hervorragend bezahlte (Achtung Ironie) Klinikpersonal einfach unzumutbar. Warum kann man den Mitarbeitern nicht Optionen wie in anderen Kliniken anbieten (zB: 15ct Pro Stunde oder 1-2€ pro Tag)? Dann wäre das Parkhaus rappelvoll und es gäbe weniger Frust bei den Anwohnern. In meinen Augen spielt die Stadt hier die Anwohner und die Angestellten gegeneinander aus. Die Angestellten wollen nicht in den Wohngebieten parken, aber es bleibt ihnen leider kaum eine andere Wahl.
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  • fc1905
    Ich als stark gebehinderter, werde das Lepoldina in ZuKunft meinen.Unseren Stadtrad ,geht es zu gut sonst würden sie sich vielleicht mehr Gedanken machen
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Es wird immer peinlicher was sich verantwortliche Stellen der Stadt alles erlauben! Jahrelang wurde nichts gemacht und jetzt kommt plötzlich das Totschlagargument mit Feuerwehr!

    Ich gehe davon aus, dass die Stadt alles versucht das ungeliebte Parkhaus auf Teufel komm raus zu belegen. Das alles geschieht abermals auf den Kosten der Anwohner. Es ist eine Farce, schon alleine die Parkhausruine des Leopoltinakrankenhaus zu betrachten ist seit Jahren! eine Schande.

    Jetzt werden Parkplätze eingezeichnet (siehe Smart), da passen 90% der Autos gar nicht drauf bzw. ist es Zentimetersache, dass man ja nicht den weißen Streifen berührt! Da können nicht einmal Kleinwagen parken.

    Mir tun die Verkehrsüberwacher leid die in dieser Gegend ihren Dienst schieben müssen. Letztlich sind es dann die Anwohner die abkassiert werden.

    Schweinfurt schafft sich ab, ein weiteres Beispiel von vielen anderen in der jüngsten Vergangenheit.
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