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Schweinfurt
Stellen besetzen wird immer schwerer: Was die Stadt Schweinfurt unternimmt, um neue Fachkräfte zu bekommen
Mit über 1100 Mitarbeitenden ist die Stadtverwaltung einer der großen Schweinfurter Arbeitgeber. Die SPD hatte nun einen Fragenkatalog zum Personal.
Der Blick über das Rückert-Denkmal in Richtung Rathaus auf dem Marktplatz in Schweinfurt.
Foto: Anand Anders | Der Blick über das Rückert-Denkmal in Richtung Rathaus auf dem Marktplatz in Schweinfurt.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 23.07.2024 02:40 Uhr

Die Suche nach fachlich qualifizierten Mitarbeitenden ist für Arbeitgeber in den vergangenen Jahren immer schwerer geworden. Das gilt nicht nur für Handel, Handwerk, Industrie oder Dienstleister, sondern auch für Verwaltungen. Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) sieht die Lösung des Problems Fachkräftemangel sogar als das wichtigste für die Zukunft an.

Die Stadtverwaltung in Schweinfurt ist tatsächlich untern den Top Ten der größten Arbeitgeber in Schweinfurt. Die Verwaltung selbst hat gut 1100 Mitarbeitende, der sogenannte Konzern Stadt Schweinfurt, zu dem das Leopoldina Krankenhaus, die Wohnungsbaugesellschaft SWG und die Stadtwerke gehören, hat rund 4500 Mitarbeitende. Die SPD hatte nun im Hauptausschuss einen umfangreichen Fragenkatalog zu verschiedenen Personalthemen.

In den vergangenen Jahren wurde immer wieder von der Verwaltung erläutert, wie schwer es ist, neues Personal zu finden. Die Personalamtsleiterin Sabine Schröder erklärte, von den 1031,5 Planstellen in der Verwaltung seien derzeit 36 nicht besetzt. Für 15 gibt es Ausschreibungen, weitere sechs seien in Vorbereitung.

Bisher noch keine Lösung gibt es für das Amt Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Dessen Leiter Thomas Herrmann wechselte überraschend nach Würzburg. Nachbesetzt wird aber erst, wenn dem Stadtrat das CIMA-Gutachten zur Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung vorliegt, was Ende Juli geschehen soll.

Wird von Seiten des Stadtrates zu viel Kritik an der Verwaltung geübt?

Laut Sabine Schröder hatten im vergangenen Jahr 23 Mitarbeitende gekündigt, 17 Auflösungsverträge wurden geschlossen. Schröder versicherte auf SPD-Nachfrage, man führe mit allen Mitarbeitenden Gespräche, um herauszufinden, warum sie gehen. Oftmals gehe es um Wohnortwechsel und persönliche Weiterentwicklung. Aber es gibt auch nachdenklich stimmende Gründe für einen Wechsel. "Bei manchen ist es der Umgang der Politik mit der Verwaltung", erklärte Schröder. Sprich: gefühlt mangelnde Wertschätzung durch den Stadtrat oder als zu viel empfundene Kritik am Handeln der Verwaltung. 

Die Personalamtsleiterin erklärte auch, sie erarbeite gemeinsam mit dem Personalrat verschiedene Konzepte, unter anderem zu den Themen Offboarding, wie man die meisten Erfolge bei Stellen-Ausschreibungen erzielt oder zu Coaching und Führungskräfte-Schulung. Bei diesem Thema zeigte sich Schröder in der Hauptausschusssitzung bemerkenswert offen: Die Stadt habe festgestellt, dass es in Einzelfällen bei ihren Führungskräften "deutliche Defizite" gebe, so Schröder. Das liege auch daran, dass Aufgabenstellung und Erwartungshaltung der Stadt klarer benannt werden müssten.

Gute Nachrichten hatte die Personalamtsleiterin in Sachen Auszubildende: Die starke Präsenz der Stadt bei verschiedenen Messen und in Schulen zahle sich aus, denn für den Herbst 2024 seien alle Stellen besetzt, auch die für duale Studiengänge.

 
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  • Erich Spiegel
    Herr Grünewald, es gibt meines Wissens auch den einfachen und mittleren Dienst, die Bezahlung ist einsprechend niedrig. Vermutlich gibt es auch bei der Stadt Schweinfurt nicht nur Häuptling, sondern auch Indianer.
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  • Erich Spiegel
    Laut Zahlen der Arbeitsagentur, die von der Ex-SPD Vorsitzenden Nahles geleitet wird, gibt es 4 Millionen arbeitsfähige, gesunde Arbeitslose. Und überall fehlen Fachkräfte. Kaum zu glauben. Könnte es sein, dass sich Arbeit z.b. im Niedriglohn wegen Bürgergeld nicht mehr lohnt?
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  • Robert Grünewald
    Lieber Herr Spiegel, selbst wenn ich ich Ihren Einwurf jetzt mal ohne Widerspruch stehen lasse, kann ich mir doch nicht vorstellen, dass die Stadt Schweinfurt Stellen im Niedriglohnsektor ausschreibt.
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