"Der Fachkräftemangel wird das beherrschende Thema in den kommenden Jahren sein". Eine Aussage, die Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) in den vergangenen Jahren immer wieder so tätigte. Sei es bei den Haushaltsberatungen für 2022, als er darauf hinwies, dass aufgrund der großen Menge an geplanten Projekten die Bauverwaltung nicht mehr leisten könne. Oder in Diskussionen, in denen es darum ging, wie die Verwaltung neues Personal finden kann.
Ob Architektinnen und Architekten, ob Erzieherinnen und Erzieher, ob Forstwirtinnen oder Forstwirte, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Kinderpflegerinnen oder Kinderpfleger – es gibt eine ganze Reihe Jobs, bei denen es schwer ist für die Stadt, Personal zu finden und offene Stellen zu besetzen. Hinzu kommt, dass Kommunen an den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst und entsprechende Einstufungen und Entlohnung gebunden sind. Manchmal ist es auch deshalb schwierig, weil in bestimmten Berufsfeldern in der freien Wirtschaft deutlich höhere Löhne gezahlt werden. Gerade dann, wenn es sich um Akademiker handelt.
Stadt verdoppelt die Summe für die leistungsorientierte Bezahlung
In der jüngsten Stadtratssitzung stellte Personalamtsleiter Armin Seebauer ein ganzes Bündel an Maßnahmen vor, am wichtigsten vor allem die freiwillige Erhöhung der Gelder für die sogenannte leistungsorientierte Bezahlung. Mit Sinn für die Wirkung gelungener Abkürzungen als "Erhöhung des LOB-Volumens" betitelt. Um Lob für die Arbeit der gut 1100 Mitarbeitenden in der Stadtverwaltung geht es natürlich auch von Seiten derer Vorgesetzten.
Das Lob-Volumen ist aber im Grundsatz in der Verwaltung nichts Neues. Der Tarifvertrag sah für die Angestellten – die Beamten sind in diesem Fall ausgenommen – die Möglichkeit vor, noch einmal zwei Prozent des Leistungsentgeltes unter mit dem Personalrat zu vereinbarenden Regeln extra auszuschütten.
Die Stadt erhöht diese Summe nun auf vier Prozent, was zusätzlich 825.000 Euro pro Jahr ausmacht. Ein Teil der Gesamtsumme wird pauschal an alle Mitarbeitenden gezahlt, der andere leistungsorientiert gemäß Beurteilung des oder der Vorgesetzten. "Für uns ist es ein essenzieller Bestandteil der Attraktivität der Stadt als Arbeitgeber", betonte Armin Seebauer. Das sah der Stadtrat auch so, der Beschluss war einstimmig.
Neben dem Lob-Volumen gibt es einen "Strauß an Attraktivitätssteigerung", wie der Oberbürgermeister in einem Interview mit dieser Redaktion erklärte. Am augenfälligsten neben den Vorgaben aus dem Tarifvertrag unter anderem Dienstradleasing, mobiles Arbeiten oder der 50-Prozent-Zuschuss für den ÖPNV.
Gebt den Leuten lieber fest mehr Geld, und gut ist es. Kein Arbeitnehmer wird heutzutage noch durch total intransparente Aussichten auf mögliche Mickerzahlungen motiviert, keiner.