Es geht wieder los in der Kulturwerkstatt Disharmonie. Am Wochenende war erstmals wieder eine Veranstaltung im Haus möglich, unter Auflagen. So dürfen maximal 30 Personen die Disharmonie besuchen. Geschäftsführer Jürgen Dahlke ist froh, "dass jetzt endlich wieder Leben im Haus ist".
Die erste Veranstaltung mit "Inge und Rita" war ausverkauft. Am 29. Juni findet die Jazz-Session "Jam" statt, am 3. Juli hält Hans Peter Zwißler eine Literaturlesung. Und am 9. Juli findet ein Jazz-Abend mit dem Quartett von Alexander Oberst statt. Danach beginnt der Schweinfurter Kultursommer, an dem sich Disharmonie mit zehn Veranstaltungen beteiligt. Dahlke ist aktuell dabei, hierfür alles vorzubereiten. "Wir bauen voll und ganz auf den Kultursommer, dass dort das Programm in großem Stil stattfinden kann", so Dahlke. Immerhin plant man mit 500 Plätzen am Kessler Field. "Hoffentlich läuft es jetzt auf der Sommerbühne", sagt Dahlke. Der Vorverkauf, der kürzlich begonnen hat, stimmt ihn zuversichtlich, dass die Leute wieder Lust auf Kultur haben.
Unsichere Planung für den Herbst und Winter
"Es war eine harte Zeit, und wir in der Veranstaltungsbranche stecken noch immer mittendrin", so Dahlke. Durchgekommen ist er dank der Hilfen der Regierung, von denen er hofft, dass sie jetzt nicht ausbleiben. "Wir haben noch lange mit den Auswirkungen zu tun", sagt er. 200 Veranstaltungen wurden abgesagt oder verschoben. "Das ist ein großer organisatorischer Aufwand, das kann man sich gar nicht vorstellen", sagt Dahlke. Und zudem sei noch nicht klar, ob und wie die Veranstaltungen im Herbst und Winter ablaufen können. Ein weiterer Grund fürs Überleben sei das Ehrenamt gewesen. "Ich danke allen, die so viele ehrenamtliche Zeit in diese schwere Zeit gesteckt haben", sagt Dahlke. Denn die Disharmonie sei kein kommerzielles Unternehmen, sondern ein Kulturverein.
Und die Disharmonie hat sich in der Coronapause eine neue Veranstaltungsreihe namens "Junges Deutsches Jazz" ausgedacht. Hierfür sind zehn Veranstaltungen im Herbst und im Winter geplant. Daneben wurde die freie Zeit genutzt, um "ein bissle zu renovieren und Dinge zu tun, zu denen man sonst nicht kommt".
Sommerbiergarten im Stattbahnhof
Der Stattbahnhof war auf mehrmalige Nachfrage nicht zu erreichen. Jedoch heißt es auf der Homepage, dass der Stattbahnhof "im Juli und August einen kleinen Neustart im Rahmen der Außengastronomie" versucht. "Und damit das Ganze zu etwas besonderem wird, haben wir jeden Samstag einen anderen musikalischen Gast, der für die passende Hintergrundmusik sorgt." Zum Start am 3. Juli findet die Veranstaltung "Infected - Electronic Beergarten" statt. Am 10. Juli ist Matze Rossi zu Gast, eine Woche später findet eine "Pig City Blues Jam Session" statt.
Der Biergarten wird jeden Samstag von 17 bis 22 Uhr geöffnet sein, sofern es das Wetter zulässt. Bei Regen entfallen die Termine. Eine Reservierung ist nicht möglich. Es wird kein Eintritt erhoben, jedoch kann man etwas für die Musiker spenden.
Museen: Terminbuchung entfällt ab dem 26. Juni
Museen dürfen bereits seit Anfang Juni wieder öffnen. Die Kunsthalle Schweinfurt und das Museum Georg Schäfer haben seit dem 2. Juni geöffnet. Das Museum Otto Schäfer empfängt seit dem 12. Juni wieder Besucher. Die Besucher von Museen sind zum Tragen einer FFP2-Maske verpflichtet, brauchen aber keinen negativen Corona-Test. Sie müssen zudem ihre Kontaktdaten hinterlegen. Eine Terminvereinbarung ist seit Samstag nicht mehr nötig. Die Besucherzahl sind begrenzt, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können.
"Der Besuch ist aktuell noch etwas zurückhaltender als zu normalen Zeiten, aber die Besucher freuen sich, dass Sie endlich wieder kommen dürfen", teilt Dr. Karin Rhein vom Museum Georg Schäfer auf Nachfrage mit. Die Obergrenze liegt derzeit bei 150 Personen. "Das Museum ist groß, die Räume verteilen sich über drei Etagen und zusätzlich sind feste Rundwege eingerichtet, die unnötige Überkreuzungen der Wege vermeiden helfen", so Rhein. Zudem sei die Belüftung mit Frischluft in den Ausstellungsräumen erhöht worden und ausgeschilderte Rundwege sollen bei der Vermeidung von Kontakten helfen.
Kunsthalle Schweinfurt hofft auf die "Triennale Franken"
Ein ausgeschilderter Rundgang, bereitstehende Desinfektionsmittelspender und gut geschultes Personal sollen auch den Besuchern in der Kunsthalle Schweinfurt trotz der aktuellen Beschränkungen einen angenehmen und sicheren Museumsbesuch ermöglichen. Die Besuchszahlen seien bisher für die Sommermonate durchschnittlich verhalten. "Dies liegt zum einen am schönen Wetter, zum anderen brauchten wir auch letztes Jahr nach der Wiedereröffnung eine kleine Anlaufzeit", erklärt Jan Soldin von der Kunsthalle. Die Öffnung müsse erst kommuniziert werden, neue Ausstellungsprojekte müssen starten und die Besucher über das Vorgehen im Haus transparent informiert werden. "Mit dem Beginn der 5. Triennale Franken als großes Projekt ab Juli rechnen wir spätestens wieder mit größerem Besucheraufkommen", so Soldin.
Auch im Museum Otto Schäfer sind die Besuchszahlen bisher noch unterdurchschnittlich, "obwohl in der Sonderausstellung 30 Jahre Museum Otto Schäfer ganz besondere Highlights aus den Sammlungen zu sehen sind, die nach Ausstellungsende wieder für lange Zeit im Tresor verschwinden werden", teilt Georg Drescher vom Museum Otto Schäfer mit.