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Schweinfurt
"Night of Light" in Schweinfurt: Hilferuf der Veranstalter
Mit rot beleuchteten Gebäuden hat die Kulturszene in der vergangenen Nacht auf ihre Probleme in Zeiten der Corona-Krise aufmerksam gemacht. Was hinter der Aktion steckt.
Die DDC-Factory nahm an der 'Night of Light' teil und wurde rot bestrahlt.
Foto: Philipp Riedl | Die DDC-Factory nahm an der "Night of Light" teil und wurde rot bestrahlt.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:37 Uhr

Als Symbol für einen flammenden Appell erstrahlten in der Nacht von Montag auf Dienstag zahlreiche Gebäude der Veranstaltungsbranche in rotem Licht. Bei der bundesweiten Aktion "Night of Light", bei der fast 9000 Gebäude in mehr als 1500 deutschen Städten rot illuminiert wurden, nahmen auch Kulturträger aus der Region Schweinfurt teil.

Hintergrund der Aktion sei die missliche Lage des kompletten Wirtschaftszweigs, dem seit Mitte März faktisch die Arbeitsgrundlage fehle, heißt es auf der Internetseite von "Night of Light". Jegliche Art von Großveranstaltungen seien bisher aufgrund der COVID-19 Krise untersagt gewesen. Mit der "Night of Light" riefen nun Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft zu einem Dialog mit der Politik auf, um Lösungen und Wege aus der Krise zu entwickeln.

Rot illuminiert wurde neben zahlreichen Gebäuden auch die Kulturwerkstatt Disharmonie.
Foto: Philipp Riedl | Rot illuminiert wurde neben zahlreichen Gebäuden auch die Kulturwerkstatt Disharmonie.

Auch Schweinfurter Gebäude rot beleuchtet

Zu den lokalen Teilnehmern zählten etwa das Kulturhaus Stattbahnhof, die Kulturwerkstatt Disharmonie, die DDC-Factory, das Gebäude der Firma Pase sowie das Büro der Agentur L19. Auch im Landkreis gab es Aktionen. So wurde etwa das Feuerwehrhaus in Geldersheim rot angestrahlt. Der Feuerwehrmann Sebastian Barthelmes betreibt im Nebenberuf die Veranstaltungsagentur "RedOrange". Seit Beginn der Coronakrise habe er nur zwei Aufträge bekommen.

Der Beleuchtungsmeister und Toningenieur Philipp Riedl von der Veranstaltungstechnik-Firma Pase sieht in der Aktion ein wichtiges Zeichen, um auf die sonst häufig unsichtbare Branche aufmerksam zu machen. "Wir werden gerne mal vergessen und auch in dieser Krise hat uns die Politik wohl übersehen", so Riedl.

Dabei geht es  dem 39-Jährigen nicht nur um finanzielle Unterstützung. "Wir brauchen vor allem auch Planungssicherheit, da unsere Branche Vorlaufzeit benötigt", so Riedl. Das größte Problem der letzten Monate sei die Perspektivlosigkeit gewesen. 

Der Veranstaltungstechniker Philipp Riedl (Firma Pase) tauchte seine Lagerhalle ebenfalls in rotes Licht.
Foto: Philipp Riedl | Der Veranstaltungstechniker Philipp Riedl (Firma Pase) tauchte seine Lagerhalle ebenfalls in rotes Licht.

Pandemie: "Katastrophale Auswirkung"

Auch Jürgen Dahlke, Geschäftsleiter der Kulturwerkstatt Disharmonie, empfindet die Aktion als wichtiges Zeichen. Denn: "Wir tragen Verantwortung für unsere Mitarbeiter im Kleinkunstbetrieb, für Praktikanten und Hausmeister, für die Gastronomie, für Künstler, Agenturen, Techniker, Drucker, Lieferanten, Partner und Werbekunden." Es sei einsichtig, dass die Corona-Pandemie eine katastrophale Auswirkung auch auf die Kulturwerkstatt Disharmonie hat und haben wird, so Dahlke.

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Laut Homepage stehe die Veranstaltungswirtschaft "auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen". Mit dem Motto "Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht!" rief man deshalb zu der bundesweiten Aktion auf. Unter dem Hashtag #nightoflight2020 verbreiteten sich bereits viele Bilder der Aktionsnacht im Internet.

Auch die Feuerwehr Geldersheim beteiligte sich am Montagabend an der 'Night of Light'.
Foto: Uwe Eichler | Auch die Feuerwehr Geldersheim beteiligte sich am Montagabend an der "Night of Light".
 
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