
Langsam nähert sich die Kunsthalle dem normalen Leben an. Bevor am 2. Juli in der Großen Halle die Triennale startet, sind in der Galerie im Quadrat bis 11. Juli Werke von Robert Reiter zu sehen. Coronabedingt war die Kunsthalle seit Dezember dicht, dann gab es zehnmal offene Tage. Und es war wieder Schluss.
Umso schöner, dass es Neues zu entdecken gibt, findet nicht nur Oberbürgermeister Sebastian Remelé. "Landschaftslust. Vom antiken Rom bis zum modernen Berlin" ist der Titel der Ausstellung. Für Remelé verbindet das zwei Städte, die ihm viel bedeuten, sagt er. Rom sei eine der schönsten Städte der Welt, aus Berlin stammt seine Mutter. "Ich bin ein halber Berliner."

Robert Reiter ist der Kunsthalle sehr verbunden, erzählt er später, als er über seine Bilder spricht. Ein Tor zur Kunst, zur Welt, nennt er das Museum. Reiter spricht Andrea Brandl, der Leiterin und Kulturamtsleiterin, ebenso wie dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Jan Soldin, mit dem er die Ausstellung konzipiert hat, seine Hochachtung aus. "Schweinfurt hat uns eine Anbindung an die internationale Kunst gebracht." Einen Großteil der Werke wird er der Kunsthalle schenken. "Sie passen ganz wunderbar in dieses Haus", bedankt sich der OB.
Jan Soldin haben es die besonderen Blickwinkel angetan, die Robert Reiter zeigt. Zum Beispiel die "ganz, ganz schräge Aufsicht" auf das Pantheon in Rom. Eben keine Postkarten-Ansicht, sondern eine ganz eigene Annäherung an das antike Gebäude. Der Weg nach Berlin führt über fränkische Landschaften. Die Druckgrafiken sind Monotypien, Unikate. Gefühle, psychische Momente will Reiter zeigen und hervorrufen. "Ich habe mich nicht dazu hergegeben, zweimal das Gleiche zu machen."
Robert Reiter setzt aber auch ungewöhnliche Materialien für seine Bilder ein. Kartoffelsäcke, Nessel, die Netze, in denen Kartoffeln oder Zwiebeln in größeren Gebinden verkauft werden. Er hat Säcke und Netzte mitgebracht zur Ausstellungseröffnung. Und zeigt an einem Bild, was er damit gemacht hat. Das Sackleinen hat er auf einen Rahmen gespannt als Grundierung sozusagen. Es gibt Tiefe und Struktur. Und eröffnet wieder eine neue Perspektive.
Landschaftslust. Vom antiken Rom bis zum jungen Berlin: Die Bilder von Robert Reiter sind bis zum 11. Juli in der Galerie im Quadrat in der Kunsthalle zu sehen. Öffnungszeiten der Kunsthalle: Täglich (Montag geschlossen) 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 21 Uhr. Freier Eintritt jeweils am ersten Donnerstag des Monats.