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Schweinfurt
Photovoltaik ist out, Fernwärme in: Warum die Stadt auf neue Förderprogramme setzt
In Sachen Klimaschutz will Schweinfurt neue Schwerpunkte setzen. Wer eine PV-Anlage auf sein Dach bauen will, bekommt bald keinen Zuschuss mehr.
Die Stadtwerke Schweinfurt setzen verstärkt auf Fernwärme als Wärmequelle für die Schweinfurter Haushalte.
Foto: Anand Anders | Die Stadtwerke Schweinfurt setzen verstärkt auf Fernwärme als Wärmequelle für die Schweinfurter Haushalte.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 13.01.2025 02:28 Uhr

Der menschengemachte Klimawandel ist Fakt und die Reduzierung von Treibhausgasen unabdingbar – natürlich im großen Stil auf die Industrie und den Individualverkehr bezogen. Aber auch vor Ort in den Städten und Kommunen ist es wichtig, zu handeln. Insbesondere beim Thema Heizung, vor allem wenn es sich noch um solche Heizungen handelt, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.

In Schweinfurt, das sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2035 klimaneutral zu sein, will man nun verstärkt auf Fernwärme setzen, die im Gemeinschaftskraftwerk GKS durch die Müllverbrennung entsteht und für die das Fernwärme-Netz von den Stadtwerken ausgebaut wird. In den vergangenen Monaten gab es vor allem an den teilweise entstandenen Kosten für Hausanschlüsse starke Kritik, da die Stadtwerke teilweise mehrere zehntausend Euro ansetzten.

Die sich aus dem bundesweit gültigen Heizungsgesetz ergebende kommunale Wärmeplanung muss Schweinfurt erst bis 2028 erstellt haben. In Auftrag gegeben ist sie noch nicht, da die Rahmenbedingungen für die Förderung noch nicht geklärt sind und es wohl auch noch einige Monate dauern wird, bis die neue Bundesregierung nach den für Ende Februar geplanten Wahlen entscheidungsfähig ist. Nichtsdestotrotz will man in Schweinfurt aufgrund einer für umweltbewusste Hausbesitzer positiven Preisentwicklung bei PV-Anlagen neue Wege gehen.

Als der Haushalt für 2025 beraten wurde, entschied das Gremium, einem Antrag der Grünen-Fraktion zu folgen, dass die Förderung von Photovoltaik-Anlagen gestrichen wird und der Fördertopf, immerhin mit 400.000 Euro gefüllt, zukünftig zur Unterstützung von Hausbesitzern, die einen Fernwärmeanschluss in Erwägung ziehen, genutzt wird.

Wie die Förderung konkret gestaltet wird, ist noch offen. Die Grünen hatten angeregt, pauschal zehn Prozent der Anschlusskosten für Fernwärme zu fördern. Umweltreferent Jan von Lackum bevorzugt auf das bestehende Förderprogramm für die grundsätzliche Umstellung von Heizungen von fossilen auf erneuerbare Brennstoffe bezogen, eine Förderung der Anschlusskosten von 25 Prozent mit einer Deckelung auf 4000 Euro pro Antragsteller. Er bestätigte auch, dass aus seiner Sicht die Photovoltaik-Förderung der Stadt nicht mehr nötig sei, da die Preise stark gesunken sind und es im Grunde nur ein "Mitnahmeeffekt" ist, aber nicht mehr wie eigentlich gedacht ein Anreiz.

 
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