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Waigolshausen/Martinsheim
Pelletheizung: Aktuelle Preisentwicklung, Verfügbarkeit und Lieferfristen von Holzpellets in Unterfranken
Heizen ist extrem teuer geworden – egal, mit welchem Brennstoff. Auch die Preise für Holzpellets haben angezogen. Was erwartet Verbraucherinnen und Verbraucher?
Teures Heizmaterial: Pellets aus Sägemehl kosten zurzeit das Vielfache im Vergleich zum Vorjahr.
Foto: Bernd Weißbrod, dpa (Symbolbild) | Teures Heizmaterial: Pellets aus Sägemehl kosten zurzeit das Vielfache im Vergleich zum Vorjahr.
Vanessa Michaeli
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:32 Uhr

Pellet-Heizungen waren lange eine günstige Alternative zu Öl- und Gas-Heizungen. Doch auch bei den Holzpellets sind in jüngster Zeit die Preise gestiegen – vor allem aufgrund der hohen Nachfrage. Wie sieht es aktuell aus auf dem Pellet-Markt in Unterfranken? Mit welchen Lieferfristen muss die Kundschaft rechnen? Und was raten die regionalen Händler? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Große Nachfrage nach Holzpellets zum Heizen

Holzpellets sind wie andere Brennstoffe momentan sehr begehrt. Allein im Juli war die Nachfrage laut der BayWa dreimal höher als im Juli 2021. Aktuell habe sie sich aber wieder normalisiert, so Emil Sopper, Leiter der Geschäftseinheit Holzpellets bei der BayWa.

Trotzdem ist klar: Der Bedarf an Holzpellets wird auch in Zukunft groß sein. "Die Nachfrage verdoppelt sich fast jedes Jahr", sagt Anja Popp, Chefin der Engert Brennstoffhandel GmbH in Martinsheim (Lkr. Kitzingen). Denn unabhängig von der Energiekrise seien schon in den vergangenen Jahren immer mehr Heizungen auf Pellets umgestellt worden.

Warum wollen jetzt so viele Holzpellets kaufen?

Holzpellets werden schon seit einer Weile als das Nonplusultra beim Tausch der alten Ölheizung angesehen: Sie waren lange günstig zu kaufen, sie verbrennen vergleichsweise sauber und ihr Rohstoff (Sägemehl, also Holz) wächst nach. Entsprechend ist die Nachfrage nach Pelletheizungen schon in den vergangenen Jahren gestiegen.

Hinzu kommt jetzt die Energiekrise: Gas und Öl sind außerordentlich teuer geworden. Das führt einerseits dazu, dass noch mehr Menschen Pelletheizungen möchten – und entsprechend auch Holzpellets brauchen. Andererseits hamstern viele derjenigen, die bereits eine Pelletheizung haben.

Wie haben sich die Preise für Holzpellets bisher entwickelt?

Die hohe Nachfrage wirkt sich auf die Pellet-Preise aus. Vor einem Jahr kostete eine Tonne lose Holzpellets noch 250 Euro. Aktuell schwankt der Tonnen-Preis etwa zwischen 500 und 800 Euro, in Ausnahmefällen findet man online auch Angebote für bis zu 1000 Euro. Bei der BayWa beispielsweise lag der Preis Anfang September bei zirka 670 Euro.

Dass die Preise auf kurze Sicht wieder sinken werden, glauben die Händler eher nicht. "Vielleicht löst es sich im Frühjahr wieder etwas auf", sagt Bruno Pfister, Brennstoff-Händler aus Waigolshausen (Lkr. Schweinfurt). Sicher sei er sich aber nicht.

Ist nur gestiegene Nachfrage für die hohen Preise von Pellets verantwortlich?

Die hohe Nachfrage ist nur einer der Gründe, wieso Pellets mittlerweile so viel kosten. Auch Produktion und Anlieferung des Brennstoffs sind teurer geworden: Pelletwerke müssen mehr für den Strom zahlen, den sie zum Produzieren brauchen. Zulieferer und Händler kämpfen genau wie Privatpersonen mit den hohen Spritpreisen.

Wie ist die Situation für Nachschub bei Holzpellets?

Das Pellet-Angebot ist abhängig davon, wie viel die Sägewerke produzieren. Und das wiederum hängt davon ab, wie viel Bauholz nachgefragt ist – und wie viel Rohmaterial die Sägewerke selbst aus dem Wald bekommen. "Man könnte mehr Pellets herstellen, wenn es mehr Rohmaterial gäbe", sagt Anja Popp. Aber das Holz sei auch knapp. "Der Wald wächst ja nicht schneller, nur weil die Nachfrage steigt."

Ein weiteres Problem stellt die Logistik dar. Denn um Pellets in großen Mengen vom Werk zum Händler zu bringen, sind spezielle Silo-Lastwagen nötig. Allein die BayWa wartet laut Emil Sopper aktuell darauf, zehn solcher Lkw geliefert zu bekommen. Hinzu kommt: Es muss jemand die Lkw fahren. Und wie überall werden auch diese Lkw-Fahrer jedes Jahr weniger.

Mit welchen Lieferfristen bei Holzpellets müssen Kundinnen und Kunden rechnen?

Bei der BayWa müssen Kundinnen und Kunden aktuell mit einer Lieferzeit von etwa drei Wochen rechnen, heißt es auf Nachfrage dieser Redaktion. Bei kleineren regionalen Händlern kann es länger dauern. Wie viel länger, ist jedoch nicht immer klar zu sagen: "Die Lieferzeiten sind nicht abzusehen", sagt Bruno Pfister aus Waigolshausen.

Anja Popp aus Martinsheim weist darauf hin, dass man etwa acht Wochen zwischen Bestellung und Lieferung einkalkulieren müsse. Vorausgesetzt, dass sie selbst Ware hat. "Im Moment nehmen wir Bestellungen auf einer Wunschliste auf", sagt Popp. "Und wenn Pellets da sind, arbeiten wir diese Liste von oben nach unten ab."

Was raten die Händler beim Thema Holzpellets?

"Ich rate Kundinnen und Kunden, nur Pellets zu kaufen, die nach DIN plus zertifiziert sind", sagt Anja Popp vom Engert Brennstoffhandel. Denn diese seien richtig gepresst, würden gut verbrennen und nicht zerfallen. "Alles andere gibt nur Ärger", sagt Popp. Die deutsche DIN plus Zertifizierung orientiert sich an der europäischen Güteklasse EN plus A1, dem höchsten Standard für Holzpellets in Europa.

Auch für Menschen, die aktuell mit dem Gedanken spielen, sich eine Pelletheizung einzubauen, hat Popp einen Tipp: Man solle sich nicht nur vom Ofenbauer beraten lassen, sondern auch den Pellethändler fragen. Dieser könne einem sagen, ob er später auch wirklich die Pellets mit dem Lkw anliefern und ins Lager im Haus blasen könne. Denn das sei nicht bei jedem Haus möglich, auch wenn es bisher mit Öl beliefert worden sei.

Bruno Pfister bringt zuletzt etwas auf den Punkt, das sich viele Händler wünschen – egal, um welche Ware es geht: "Bitte nicht hamstern", sagt er. "Das treibt nur die Preise nach oben."

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  • wwietschorke@freenet.de
    Die meisten Holzhändler und Brennholzverkäufer haben seid Jahren Holz billigst gekauft und gesammelt, vor allem Käferholz. Man muß nur mit offenen Augen durch die Landschaft fahren, dort sitzt am Waldrand und in den Dörfern stapelweise Holz. Jetzt nutzt man die Gelegenheit um den großen Raibach zu machen. Der Holzpreis wird mindestents verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht. Was sagte ein Kapitän an der Nordsee, im Sommer habe man Tankschiffe, die vor der Küste geankert haben, gelöscht. Diese waren noch mit billig eingekauften Öl deklariert. Also kein Abzocke?
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  • n.blatterspiel@web.de
    Genau so ist es. Jetzt kommt noch dazu, dass die Kommunen und Forstwirtschaft die Preise um bis zu 100% anheben. Wer kann das noch verstehen. Das nenne ich Abzocke ohne Notwendigkeit. Jeder versucht irgendwie zu sparen und kauft sich einen Holzofen um weniger Gas oder Heizöl zu verbrauchen.
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  • ammi187@gmail.com
    Frage mich sowieso wo die Schnarchnasen des Bundeskartellamtes sind. Vor einem Jahr habe ich für 1 t Pellets 200 bezahlt jetzt kostet 1 t circa 500. Kann mir niemand erzählen dass dies mit höheren Stromkosten oder Benzinkosten zu tun hat. Meines Erachtens scheinen sich hier einige die Tasche voll machen zu Wollen.

    Habe ich vorher 4000 l Öl gebraucht brauche ich jetzt 8 tonnen pellets, komme ich mittlerweile preislich auf das selbe raus beziehungsweise zahle ich jetzt sogar mehr.
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  • reutjo
    ja was nun ....?

    sind die losen Pelletsbröckelchen das A und O von denen hier die Rede ist ?

    Oder sind es die Pelletsbrikett auf die meine Nachbarin schwört ?

    Die werden auf Paletten geliefert und sie schlichtet mit ihren roten Finger-
    nägeln jedes staub- und russfreie "Brikett in ihre Holzlege. Das Einzige worüber sie jammert sind ihre Kreuzschmerzen. Angeblich verbrennen die Hochdruckverpresstn Scheite viel langsamer und sie braucht nur wenige davon. Um es warm zu haben ..... sie ist ja noch jung 74.
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  • bobmannschaft@t-online.de
    Neue Anlagen haben noch nicht mal eine Flamme, sondern (das Wort darf hier nicht stehen) die Pellets. Der Feinstaubausstoß ist so äußerst gering.

    Der CO2-Ausstoß einer Pelletsheizung beläuft sich auf etwa 40 g/ kWh. Im Vergleich dazu erzeugt eine Ölheizung 300 g CO2 pro kWh, eine Gasheizung immerhin noch ca. 240 g/ kWh.

    Über Wärmepumpen die mit Strom über Kohlekraft bedient werden, brauch man wohl nix sagen.
    Die Besitzer sagen dann, dass sie Ökostrom kaufen und ich frage ob sie zwei Stromleitungen ins Haus gelegt haben. Ökostrom ist eine reine Börsenangelegenheit, greenwashing.

    Mit einer eigenen PV-Anlage läuft die Erdwärme- oder die Wärmepumpe oft ohne Sonne, also meistens weil am Abend oder morgens, auch mit extern erzeugtem Strom auch aus Kohle.

    Da was ich hier über Pellets lese, ist oft schlicht falsch.
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  • a.neinh79@gmx.de
    Wie gut das ich mich vor 10 Jahren als ich gebaut habe für Erdwärme entschieden habe,Pumpe läuft über PV aufm Dach.Einfach herrlich komplett unabhängig von Öl Gas etc.....
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  • bobmannschaft@t-online.de
    Das heißt tagsüber ist es warm in der Bude und ansonsten kalt?
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  • a.neinh79@gmx.de
    Schonmal was von Pufferspeicher gehört?Scheinbar nicht....
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  • bobmannschaft@t-online.de
    Hab ich selbst ganz neu, funktioniert für die Heizung kaum für Warmwasser gut.
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  • n.blatterspiel@web.de
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  • Meinungsvertreter
    Ich rate, gar kein Holz zu verbrennen und sich keinen Kamin oder eine Pelletheizung anzuschaffen. Außer man möchte sich und seine Nachbarn vergiften:

    https://www.bbc.com/news/health-62797777

    Die bei der Verbrennung von Holz freigesetzten Feinstäube verursachen unter anderem Lungenkrebs. Was wird wohl passieren, wenn diesen und die nächsten Winter immer mehr mit Holz geheizt wird und die Luftqualität immer schlechter wird?

    https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/luftverschmutzung-und-gesundheit-2019/
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  • Werner12
    Sehr guter Kommentar, wir sind bei uns in der Siedlung von Holzöfen umzingelt. Abends ab 18.00 Uhr kannst du kein Fenster mehr aufmachen ohne einen Reizhusten zu bekommen.
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  • heribert.zimmermann@t-online.de
    Man muss richtig anzünden. Den Kaminkehrer zu Hilfe rufen!!
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  • al-holler@t-online.de
    aber kaum einer tut es! Manche verbrennen gar noch ihren Abfall...
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Sie müssen was tun! Wenn das regelmässig ab 18 Uhr passiert, sollten Sie unbedingt Kontakt mit ihrem Kaminkehrer aufnehmen der weiß auch welche Behörde zuständig ist. Wollen Sie den ganzen Winter Reizhusten?
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  • simonhard
    Danke für Ihren Rat. Ich brauche ihn nicht.
    Ich wohne auf dem Land und heize mit Pellets und Scheitholz. Die Pellets habe ich noch billig bekommen. Das Scheitholz mach ich selber und meine Heizkosten sind minimal. Wir haben hier auf dem Land eine Klasse Luft obwohl überwiegend mit Holz geheizt wird. Deshalb kann ich mich über Ihren Kommentar nur wundern und Ihre Verweise auf andere Publikationen ignoriere ich einfach. Ich bleibe in der Realität schlafe nachts mit offenem Fenster und genieße die saubere klare Landluft.
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  • Petsch06120702
    " Wir haben hier auf dem Land eine Klasse Luft obwohl überwiegend mit Holz geheizt wird. "

    Ich sehe das genauso. Bei uns auf dem Land heizen noch viele mit Holz. Und ich behaupte die Luft ist super. In der Stadt ist mir das egal, ist deren Problem. Aber ich lasse mir auf dem Land das nicht verbieten.
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  • Meinungsvertreter
    Was Sie behaupten und was gemessen wird sind zwei unterschiedliche Stiefel. Dass was gemessen wird ist nachweislich gesundheitsschädlich - auch für Sie.
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  • Petsch06120702
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (Wortwahl) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Meinungsvertreter
    Ignorieren ist Realitätsverweigerung. Man lernt eigentlich schon als Kind, dass das verschließen der Augen keine Dinge verschwinden lässt.
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