
Wer für die Heizperiode 2022/23 Brennholz kaufen will, der braucht Glück, Zufall, eine dicke Brieftasche oder einen, der einen kennt, der einen kennt ... Ein Blick ins Internet zeigt teilweise astronomische Preise von bis zu mehreren Hundert Euro für den Fest-, den Raum- oder gar den Schuttmeter Scheitholz. Alles andere als ermutigend fiel auch eine Umfrage dieser Zeitung Ende August ("Enorm gestiegene Nachfrage für kommende Heizperiode") bei Holzhändlern in Unterfranken aus. Auf deren Internetseiten ist fast ausnahmslos zu erfahren, dass keine Bestellungen für die bevorstehende Saison mehr angenommen werden. Für den Schüttraummeter ofenfertiges Holz wurden zuletzt zwischen 100 bis 150 Euro verlangt, ergab die Nachfrage am Telefon.
Schlechte Karten haben Neukunden auch schon jetzt beim Brennholzkauf für die Heizperiode 2223/24. Beim Forst und vielen Gemeinden, wo die Holzpreise zwar gestiegen, aber nicht explodiert sind, landen neue Interessenten oft auf einer Warteliste. Die Redaktion hat sich bei den Forstämtern und den großen waldbesitzenden Gemeinden des Schweinfurter Landkreises umgehört.
Der Einschlag im Stadtwald wird nicht erhöht
Zu den großen Waldbesitzern in der Region zählt die Stadt Schweinfurt. Forstamtsleiter Florian Haensel kündigt eine moderate Preiserhöhung an, denn an der Krise wolle man nicht verdienen, müsse jedoch die allgemein gestiegenen Kosten einkalkulieren. Nur den Bestandskunden ist für das nächste Jahr Brennholz zugesagt – und nur in den Mengen der Vorjahre. "Gehamstert wird nicht", sagt Haensel. Der Einschlag im Stadtwald wird nicht erhöht. Die über Jahrzehnte laufenden Pläne der nachhaltigen Bewirtschaftung ändert die Stadt nicht.

Im Stadtwald wachsen alle gängigen Brennholzsorten. Der Käufer muss das an die Forstwege gerückte Polterholz (drei bis fünf Meter lange Stämme) abholen. Gesägtes, gespaltetes und geschichtetes Holz hat der Stadtforst nicht im Angebot. Bevorzugt abgenommen werden Buche und Eiche sowie andere Laubhölzer. Das Interesse an dem deutlich billigeren Nadelholz für Kamin und Kachelofen ist deutlich geringer. Zwar haben Kiefer oder gar die Fichte geringere Heizwerte, doch dafür ist das Holz leichter und damit sind auch größere Mengen leichter zu handhaben.
Der Ster Polterholz wird beim Stadtforst weiterhin für unter 50 Euro zu haben sein. Günstiger ist der Einkauf von Kronenholz. Voraussetzung für die Aufarbeitung sind Sicherheitskenntnisse und ein Motorsägenschein. Vor Ort schätzt dann der Förster die Menge und ermittelt nach der Qualität den Preis. Das früher einmal besonders günstige Leseholz gibt es nicht mehr, "weil wir das Totholz im Wald lassen, weil Totholz zu einem gesunden Wald gehört", so Haensel.

Wer auf "Abfallholz" aus Sägewerken, Schreinereien, von den Tischlern oder den Zimmerern setzt, hat auch kaum eine Chance. Diese haben ebenfalls ihre Stammkunden und immer öfters setzten die Betriebe die Holzabschnitte für die eigene Energiegewinnung ein.
Wirtschaftspläne sind auf 20 Jahre ausgelegt
Eine "große Nachfrage" hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forst notiert. Dieses verkauft zwar selbst kein Brennholz, doch es betreut die privaten und kommunalen Waldbesitzer und kennt so die aktuelle Situation auf den 60.000 Hektar Wald im Amtsbezirk (Schweinfurt/Haßberge) bestens. Andreas Leierer sagt, dass sich das Angebot nicht beliebig erhöhen lasse, dass die auf 20 Jahre ausgelegten Wirtschaftspläne einzuhalten sind, dass das frisch geschlagene Holz ein oder zwei Jahre trockenen müsse und somit eine begrenzte Erhöhung des Einschlags erst 2224 wirke. Als Chance für den Wald sieht der Förster die verstärkte Nachfrage der Käufer, die selbst Brennholz im Wald machen, da ein besser aufgeräumter Wald die Jungpflanzen kräftiger wachsen lasse.

Wichtig für Käufer sind die Mengenbezeichnungen. Ein Festmeter ist ein Kubikmeter Vollholz. Ein Raummeter oder Ster sind in etwa 0,7 Festmeter. Ein Festmeter ergibt also 1,4 Kubikmeter ungespaltetes und 1,6 Kubikmeter gespaltetes Brennholz. Geschichtetes Scheitholz ergibt pro Festmeter 1,4 Raummeter. Beim losen Holz, auch Schüttholz genannt, ergibt der Festmeter etwa zwei Raummeter.
https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-deutschland/scheiterhaufen-energiekrise
Und auch der illegale Einschlag im europäischen Ausland sowie der Import nach Deutschland boomt wie gehabt:
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/brennholz-statt-gas-ungarn-russland-erdgas-holz-energie-heizung-102.html
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Holzimporte_April2008.pdf
Alles ganz nachhaltig - wer es bei den Preisen glaubt, wird selig. Da holt auch der ein oder andere private Waldbesitzer unnötigerweise mehr Holz aus seinem Wald, um es zu vergolden. Hinzu kommt die CO2- und Feinstaubproblematik:
https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-deutschland/heizen-holz-schlechte-alternative-gas-oel-kohle
https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/luftverschmutzung-und-gesundheit-2019/
In Nord Stream 1 ist doch auch nur 10% der möglichen Gasmenge. Putin fackelt sein Gas lieber ab als es zu liefern. Ist das so schwer zu verstehen. Der will uns erpressen und Unruhe stiften, uns sie gehören auch zu den Unruhestiftern
Hier explodieren die Preise für Energie und in Asien läuft es weiter wie vorher. Und zu allem Überfluss machen sich einige noch dieTaschen voll mit billigem russischem Erdöl.
Nur weiter so DE! Die Mayas waren auch "hochentwickelt"!
Sie sollten Ihren moralischen Kompass mal neu justieren!
Glauben sie das wir den Krieg auch nur um einen Tag verkürzen wenn wir kein Gas mehr aus Russland beziehen?
@meinungsvertreter
Warum ist der Wasserhahn abgedreht?
Wir sind von der Politik komplett an die Wand gefahren worden dadurch das die Beziehungen mit Russland abgebrochen wurden.
Ich muss mir jetzt ernsthaft Gedanken machen wie ich über den Winter komme.
Der Strompreis erhöht sich von 24 Cent auf 68 Cent.
Der Gaspreis wurde von Gasuf schon von knapp über 7cent auf fast 15 Cent erhöht.
das könnte von mir stammen !!!