
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind die Preise für Energie in schwindelerregende Höhe geschossen. Ob Gas, Heizöl, Benzin, Diesel oder auch Strom – praktisch alle Energieträger haben sich explosionsartig verteuert.
Seit etlichen Wochen machen die enormen Preissteigerungen auch vor einem weiteren Brennstoff nicht halt: Hauseigentümer, die mit Holzpellets heizen, mussten mit ansehen, wie die Kosten für den Brennstoff binnen weniger Monate explodierten, obwohl das Holz zur Pelletherstellung zu einem großen Teil aus dem eigenen Land stammt. Trotzdem haben die Preise schwindelerregende Höhen erreicht, wie Bernd Zehner, Chef der Ludwig Zehner Agrarhandel GmbH mit Sitz in Bad Königshofen auf Nachfrage der Redaktion bestätigt.
"Die Preise haben sich sowohl bei loser als auch bei Sackware im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt", so Zehner, der in absehbarer Zeit auch keine Entspannung sieht. Die Kosten für den Brennstoff würden wohl noch länger auf einem sehr hohen Niveau bleiben oder sogar weiter steigen.
Kunden befürchten Versorgungsengpässe
In Zahlen ausgedrückt: Im vergangenen Jahr kostete ein 15-Kilo-Sack Holzpellets mit einem Heizwert, der rund 7,5 Liter Öl entspricht, zwischen vier und fünf Euro, manchmal sogar noch weniger. Für eine Tonne loser Ware waren zwischen 200 und 250 Euro fällig. Aktuell liegen die Preise zum Teil mehr als doppelt so hoch. Laut Bernd Zehner kostet ein Sack Holzpellets je nach Qualität schon über acht Euro, für eine Tonne loser Ware müssen über 500 Euro bezahlt werden.
Die Gründe für die hohen Preise liegen für ihn auf der Hand: "Viele Leute befürchten wegen des Krieges Versorgungsengpässe und kaufen deshalb mehr ein als sonst."

Der deutlich gestiegenen Nachfrage stünden aber Grenzen bei der Produktion gegenüber. So falle wegen der zurückgehenden Bautätigkeit in den Sägewerken weniger Säge- oder Hobelspäne an, die in Deutschland hauptsächlich für die Pelletproduktion verwendet werden.
Zudem nehme die Zahl der Pelletheizungen und Pelletöfen zu. Wie sich die Preise in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden? Bernd Zehner rechnet nicht mit einer schnellen Entspannung. "Vieles wird sich erst wieder normalisieren, wenn der Ukraine-Krieg vorbei ist."
Schon vor Kriegsbeginn war die Nachfrage erhöht
Auch Michael Rahn, neben Bernd Zehner Geschäftsführer der in Zeil ansässigen Brennholzhandelsfirma "Infire", geht davon aus, dass es aus verschiedenen Gründen so schnell keine Entspannung auf dem Pelletmarkt geben wird. "Schon in den Monaten vor Kriegsbeginn sorgte die steigende Nachfrage zu ersten Preissteigerungen", so Rahn.

Mit Beginn des Ukrainekrieges habe sich die Situation verschärft, zumal Importe aus Russland und der Ukraine fehlen. "Und die deutschen Hersteller kommen mit der Produktion einfach nicht mehr hinterher." Was auffalle, seien die vielen Neukunden, die nicht mehr mit Öl oder Gas, sondern mit Holzpellets heizen.
Entspannung für Preise bei Holzpellets nicht in Sicht
Wie Zehner und Rahn sieht auch Alexander Dorst, Geschäftsführer der in Bad Neustadt ansässigen Firma Dorst, derzeit keine Anzeichen dafür, dass die Holzpelletpreise in absehbarer Zeit sinken werden "Eine Entspannung ist nicht in Sicht", meint der Geschäftsmann.
Seiner Einschätzung nach dürften die Preise noch länger auf einem hohen Niveau bleiben. "Das liegt allein schon daran, dass in den kommenden Jahren der Anteil der Pelletheizungen weiter zunehmen wird."
https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/verantwortungsvollere-waldnutzung/alles-aus-holz
WWF: Der WELTWEITE Verbrauch von Holz ist mit 4,3 bis fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr bereits höher als das, was den Wäldern wirklich nachhaltig entnommen werden kann – nämlich drei Milliarden Kubikmeter pro Jahr.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/05/PD21_N031_51.html
Aber hier geht es um Deutschland und seine Waldbewirtschaftung und verwenden von Restholz für Pelletheizung. Da sollten auch die verwendeten Zahlen einigermaßen zusammenpassen. Und da finde ich, daß Deutschland es nicht so schlecht macht und es für mich auch akzeptabel ist für einen kleinen Teil der Heizungen (ich schätze weniger als 5%) Pellets zu verwenden wenn dafür Restholz verwendet wird.
Ich kann doch nicht sagen weil es weltweit Sch.. ist, daß damit auch die für Deutschland gefundene Lösung Sch... ist? Vielleicht kann die Waldbewirtschaftung in Deutschland ein bisschen Vorbild - weniger Holz zu entnehmen als nachwächst und vollständige Nutzung des Restholz für Pellets - sein? Wie bei den EE halt...
Sie ignorieren den Punkt, dass auch der Wald unter der Klimakatastrophe leidet. Ob die Erträge in Zukunft bei steigender Nachfrage stabil bleiben, ist unwahrscheinlich (siehe z.B. Studie WWF). Vor allem, wenn man das nachhaltig und CO2-neutral betreiben möchte.
Und Sie ignorieren den Punkt, dass die Klimakatastrophe und das verbleibende CO2-Budget keine Ländergrenzen kennt. Jede Tonne CO2 ist zu viel. Auch wenn sie in 100 Jahren gebunden ist, richtet sie bis dahin massive Schäden an.
Sie ärgern mich nicht. Wenn nicht Sie, versteht es vielleicht ein anderer und ändert sein Verhalten. Alleine das zählt.
https://www.spektrum.de/kolumne/storks-spezialfutter-die-eu-auf-dem-holzweg/1992568"
Das Argument von Ralf Storck "Jede Verbrennung pustet sofort Kohlenstoff in die Atmosphäre. Bis das CO2-Konto vom nachwachsenden Holz wieder ausgeglichen wird, vergehen Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte." halte ich schlicht gesagt für Unsinn.
Holz einschlagen, Verbrennen, Aufforsten, Wachsen erfolgt NICHT sequentiell sondern parallel. In Deutschland wird nur soviel eingeschlagen wie nachwächst.
" Im Gesamten bedeutet das einen jährlichen Holzzuwachs von etwa 121 Mio. m3 von denen aber nur 76 Mio. m3 eingeschlagen und auch genutzt werden (im Zeitraum von 2002 bis 2012)."
https://www.wald.de/rohstoff-holz/
Hat sich diese Nachhaltigkeit - nur maximal soviel einschlagen wie nachwächst - in den letzten 10 Jahren geändert?
Auch der Brief der Wissenschaftler bezieht sich nicht auf Deutschland.
Was hat das mit "Über 90% der Pellets in Deutschland werden aus Sägerestholz hergestellt." und für mich wird für damit Pellets kein Holz gerodet. Haben Sie andere Information für Deutschland?
https://www.co2online.de/service/klima-orakel/beitrag/wie-viele-baeume-braucht-es-um-eine-tonne-co2-zu-binden-10658/
Die Entnahme und Wiederaufforstung funktioniert. Aber damit das Ganze tatsächlich CO2-neutral wird, reicht nicht mal die vorhandene Waldfläche.
Der offene Brief ging unter anderem an die EU. Es gibt auch direkte Aufforderungen, die an die Bundesregierung adressiert sind:
https://www.nabu.de/news/2022/06/31849.html
Bei 100 Milliarden Bäumen macht das 1250 Milliarden Kilogramm CO2, geteilt durch 1000 (1 Tonne ist sind 1000 kg) das sind 1250 Millionen Tonnen CO2.
Durch die Aufforstung ändert sich die Anzahl der Bäume nicht und deshalb wird diese Menge CO2 JEDES Jahr durch den Wald aufgenommen!
Letztes Jahr 2021 hatte Deutschland 750 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Das ist gerade mal die Hälfte vom deutschen Wald aufgenommes CO2
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76558/umfrage/entwicklung-der-treibhausgas-emissionen-in-deutschland/
Finden Sie den Fehler in der Rechnung?
PS: natürlich ging der Brief an alle Regierungen. Ginge er nur an die grössten Umweltfrevler - wer das auch immer sein sollte - wäre der Brief sinnlos. Das sagt aber nichts darüber aus wie Nachhaltig jedes Land mit seinem (Regen-)Wald umgeht
Ja, die 10kg pro Baum pro Jahr erreichen sie nur, wenn er 80-100 Jahre steht. Wenn Sie abholzen und aufforsten müssen sie sicherstellen, dass die Bäume entsprechend lange stehen. Sie brauchen also deutlich mehr Bäume, um den von Ihnen berechneten Speicher bei gleichzeitiger Entnahme zu erhalten. Für Sie ist die Zeitkomponente Unsinn und Einzelmeinung. Sie finden den Hinweis aber auch unter oben genannten Link und in den Studien, in denen die CO2-Speicherfähigkeit untersucht wurde. Sie machen eine Milchmädchenrechnung, wenn Sie die Zeit nicht berücksichtigen.
https://www.wald-prinz.de/umtriebszeit-wie-lange-benotigt-ein-baum-bis-zur-hiebsreife/3697
oder
http://www.sdw-nrw.de/waldwissen/oekosystem-wald/alter-der-baeume/
Da müssen Sie nach dem "Fehler" in der Rechnung nochmal nachdenken.
"Holz hat den geringsten Wirkungsgrad und gleichzeitig die höchste CO2-Emission.
https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2-spez/index.php"
Bei Volker Quaschning steht "Wird nur so viel Holz verbrannt, wie wieder nachwachsen kann, ist die Nutzung hingegen kohlendioxidneutral, da Holz beim Wachsen genau so viel Kohlendioxid aus der Atmosphäre bindet wie später bei der Verbrennung wieder frei wird."
Die Waldwirtschaft in Deutschland ist doch nachhaltig. Hat das nicht auch ihr Link vom Umweltbundesamt geschrieben?