Der Streit zwischen Teilen der Anwohner am Hochfeld und der Stadtverwaltung nach der Neumarkierung von Parkplätzen und der Einführung im Frühjahr war heftig, die Aufregung groß, die Vorwürfe deutlich. 575 Unterschriften übergaben Bürgerinnen und Bürger vor einigen Wochen an Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU), fühlten sich nicht eingebunden und überrumpelt
Das Thema Parken rund um das Leopoldina-Krankenhaus ist wegen des begrenzten Platzes und der widerstreitenden Interessen zwischen Mitarbeitenden des Krankenhaus, Anwohnern, Patienten und Besuchern seit Jahrzehnten schwierig. Die Stadt setzte einen Auftrag des Stadtrates um – das Vorziehen der Parkraumüberwachung bevor die Parkhäuser neu gebaut sind – und bekam dafür heftigen Gegenwind.
Derzeit scheint sich aber die Stimmung gegen die Stadt ein wenig abgekühlt zu haben, Grund dafür waren auch die 17 Ortsbegehungen am Hochfeld, die im Schnitt zwei Stunden dauerten und von jeweils bis zu 50 Anwohnern begleitet wurden. Die Begehungen leitete Ordnungsreferent Jan von lackum, auch der OB war teilweise vor Ort. Bei den Terminen kamen die Bürger ausführlich zu Wort, wurden konkrete Einzelfälle intensiv besprochen.
Im Kern ging es der Verwaltung auch darum, Verständnis zu wecken, dass die Probleme mit zu wenig Parkraum in dem Wohngebiet nicht nur daher rühren, dass dort ein Krankenhaus mit knapp 2300 Mitarbeitenden und weitere Gesundheitseinrichtungen angesiedelt sind. Sondern dass Teil der Lösung auch ist, dass Anwohner ihre Fahrzeuge, Wohnmobile oder Anhänger auch auf ihren Grundstücken und in ihren Garagen abstellen und nicht im öffentlichen Raum.
Hochfeld-Anwohner zur Stadtratssitzung am 26. Juli eingeladen
Die Ergebnisse der Begehungen, die Vorschläge der Anwohner und die Schlussfolgerungen der Verwaltung stellt das Ordnungsreferat unter Tagesordnungspunkt neun am Dienstag, 26. Juli, ab 14.30 Uhr in der Stadtratssitzung im Großen Sitzungssaal im Rathaus vor. Zu dieser Sitzung hat Ordnungsreferent von Lackum alle Betroffenen auch per Brief eingeladen, außerdem kann man die Sitzung im Live-Stream über die städtische Homepage www.schweinfurt.de anschauen.
Einige Vorschläge der Bürger bei den Begehungen nehmen auch das Leopoldina-Krankenhaus und die Stadt als Muttergesellschaft stärker in die Pflicht. Zum einen geht es um die Frage, wie teuer ein Stellplatz für Personal im neuen, schlecht genutzten Parkhaus an der Mainberger Straße ist. Derzeit sind das 72 Euro pro Monat. Aus Sicht der Bürger ist das zu hoch und ein Grund, warum viele Mitarbeitende des Krankenhauses dort nicht stehen, sondern weiter in den Wohngebieten.
Einen anderen Vorschlag hat die Stadt schon umgesetzt, die Nutzung des Parktickets aus dem Parkhaus Mainberger Straße für eine kostenlose Busfahrt für eine Station von der Haltestelle Museum Otto Schäfer zum Krankenhaus. Gerade für ältere Mitbürger ist der rund 800 Meter lange Weg den Berg hinauf zum Leopoldina zu beschwerlich. Ein weiteres Thema waren Park-and-Ride-Plätze mit Shuttles für Mitarbeitende. Darüber diskutiert die Krankenhausleitung im Rahmen ihres schon seit einigen Monaten vorliegenden Mobilitätskonzeptes bereits.
Erst wenn man sich "wehrt" und zusammen schließt wird etwas unternommen.
Eine so bürgerfremde Verwaltung gibt es nur in Schweinfurt!