Genau 118 Windenergieanlagen drehen sich derzeit in der Planungsregion Main-Rhön. 45 davon, und damit mehr als in den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld, befinden sich im Landkreis Schweinfurt. Die vorerst letzten Windräder gingen hier 2016 ans Netz – seitdem sind im Landkreis keine neuen Anlagen entstanden. Das könnte sich jedoch bald ändern.
Seit dem 16. November gelten in Bayern die Teillockerungen der umstrittenen 10H-Regelung. Konkret bedeutet das, dass beispielsweise in Wäldern, an Autobahnen und Bahntrassen, nahe Gewerbegebieten und in Wind-Vorranggebieten der Abstand für Windräder zur nächstgelegenen Wohnbebauung auf 1000 Meter reduziert wird. Ab Juni 2023 soll in Wind-Vorranggebieten sogar ein Abstand von 800 Metern gemäß der Vorgabe des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ausreichen.
Das könnte auch Auswirkungen auf den Windkraftausbau in der Region Schweinfurt haben. Wie viele Anlagen nun denkbar wären und wo diese entstehen könnten.
Wo befinden sich die 45 Windräder im Landkreis Schweinfurt?
Die meisten Windenergieanlagen im Landkreis stehen aktuell im Gemeindegebiet Werneck. Hier drehen sich 13 Anlagen: Zwei in Egenhausen, sechs in Eßleben, drei in Schraudenbach und zwei in Vasbühl. Schonungen kommt auf elf Windkraftanlagen: fünf in Forst, zwei in Marktsteinach und vier in Waldsachsen. Je eine Anlage steht in den Gemeinden Dittelbrunn (Ortsteil Pfändhausen), Kolitzheim (OT Oberspiesheim) und Üchtelhausen (OT Hesselbach). Je zwei Windräder drehen sich in Waigolshausen und Wasserlosen (OT Kaisten), in Schwanfeld sind es sechs, im Euerbacher Ortsteil Obbach fünf und im Frankenwinheimer Ortsteil Brünnstadt drei Anlagen.
Welche Auswirkungen hat die Lockerung der 10H-Regel auf die Region?
Bereits vor der Teillockerung konnten Gemeinden über eine entsprechende kommunale Bauleitplanung die durch die 10H-Regelung festgesetzten Abstände für neue Windenergieanlagen unterschreiten. Dass über diesen Weg in den vergangenen Jahren jedoch kaum Flächen aktiviert wurden, zeigt der im Juli dieses Jahres vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie veröffentlichte Evaluationsbericht zur bayerischen 10H-Regelung.
Darin wird deutlich, dass der Ausbau der Windenergie im Freistaat in den vergangenen Jahren im bundesweiten Vergleich sowohl früher als auch stärker ins Stocken geraten ist. Die nötige Aktivierung von für Windenergie geeigneten Flächen mittels der kommunalen Bauleitplanung führt der Bericht als einen der Hauptgründe hierfür an.
Auch für den Landkreis Schweinfurt wird mit Änderung der 10H-Regel nun für alle Wind-Vorrang- und Vorbehaltsgebiete wieder eine Aktivierung ohne Bauleitplanung möglich. Die Regierung von Unterfranken bestätigt auf Anfrage dieser Redaktion: "Mehrere Kommunen und auch Projektträger haben wir bei ersten Vorüberlegungen beraten; teilweise werden Planungen, die seit bzw. mit 10H im Jahr 2014 eingestellt wurden, wieder 'aktiviert'." Ob diese auch weitergeführt werden, sei jedoch noch nicht absehbar.
Wie viele neue Windenergieanlagen könnten im Landkreis entstehen?
Nach Angaben der Regierung von Unterfranken verfügt der Landkreis Schweinfurt in allen elf Wind-Vorbehaltsgebieten und in fünf von elf Vorranggebieten über Potenziale für neue Windkraftanlagen. Laut Schätzungen der Regierung könnten hier unter Anwendung der geltenden Abstandsregeln etwa 25 bis 30 neue Windräder mit einer Gesamthöhe von je 250 Metern entstehen.
Wo könnten die neuen Anlagen stehen?
Grundsätzlich stehen für den Bau neuer Windräder im Landkreis Schweinfurt noch einige bislang für Windkraft ungenutzte Vorrang- und Vorbehaltsgebieten (siehe Karte) zur Verfügung. Das flächenmäßig größte Potenzial bieten hier die Vorranggebiete "Westlich Ebertshausen" bei Üchtelhausen und "Westlich Dampfach" bei Donnersdorf und Grettstadt mit jeweils über 150 Hektar sowie die Vorbehaltsgebiete "Leusenberghöhe" bei Euerbach, "Am Krainberg" bei Frankenwinheim und "Südlich Maibach" bei Niederwerrn und Poppenhausen mit 225 bzw. 115 und 112 Hektar.
Zudem würden im Zuge der Regionalplanfortschreibung künftig weitere Flächen ermittelt bzw. bestehende Regionalplanflächen vergrößert, heißt es seitens der Regierung von Unterfranken.
Mit Windkraftanlagen ausgelastet, das heißt ohne Potenzial für neue Anlagen, sind die Vorranggebiete "Nordwestlich Obbach" bei Euerbach, "Reiterhügel" bei Waigolshausen, "Schwanfelder Höhe" bei Schwanfeld, "Galgenberg" und "Hartberg" bei Schonungen sowie "Südlich Brünnstadt" bei Frankenwinheim.
Wo sind bereits konkrete Bauprojekte für neue Anlagen in Planung?
Bereits genehmigt ist nach Angaben der Regierung von Unterfranken der Bau einer Anlage in Wasserlosen. Zudem sei derzeit eine neue Windenergieanlage in Kaisten in Planung. "Hierbei hat der Projektträger jedoch darauf Bezug genommen, dass die Genehmigungsgrundlagen bereits früher entstanden sind und nicht den neuen Vorgaben zuzurechnen sind", gibt das Landratsamt Schweinfurt auf Anfrage bekannt.
Mit dem Projekt "Windkümmerer" des bayerischen Wirtschaftsministeriums seien darüber hinaus Vorhaben im Üchtelhausener Ortsteil Hesselbach sowie für einen gemeinsamen Windpark der Gemeinden Schwebenried, Vasbühl und Schraudenbach in Planung. Mit der Teillockerung erhoffe man sich, die Projekte hier schneller umsetzen zu können. "Durch die jetzt erfolgten Änderungen dürfte eine Realisierung wesentlich einfacher zu bewerkstelligen sein", heißt es aus dem Landratsamt. In einem frühen Stadium befänden sich zudem Überlegungen für weitere Windkraftanlagen im Bereich des bestehenden Vorranggebietes zwischen Bergrheinfeld und Waigolshausen.
Der Werte anderer Argumente hängen von der Zielsetzung sowie technischer und politischer Entwicklungen ab.
Russland war zu einem gewissen Grad vorhersehbar, der Nahe Osten war schon immer ein Pulverfass.
Je besser der ÖPNV wird desto weniger ist Mobilität vom eigenen Auto abhängig.
Und selbst Motorradfahren wird irgendwann mit Strom auch Spaß machen.
So gesehen lohnt sich eine Diskussion fast immer.
Richtig ist aber, daß in Norddeutschland der Windertrag/anno insgesamt höher ist und auch noch stark anwächst, weil dort jetzt die Windkraftanlagen auch höher gebaut werden und der Windertrag dann durch den größeren Rotordurchmesser überproportional wachsen wird. Deshalb muß die CSU jetzt endlich auch die Stromtrassen bauen, die sie lange aktiv oder passiv verhindert hat. Aber ich will auch noch ein interessantes Phänomen hinweisen. Häufig ist der Stromertrag/WKA in windschwachen Zeiten im Norden niedriger als zum Beispiel in Bayern. Es kommt also nicht nur auf die Gesamtmenge Strom/anno an, sondern auch darauf , daß der Wind-Strom möglichst dauerhaft verfügbar ist.
Der vermeintliche Beweis ist ein kursierendes Bild einer US amerikanischen Müllhalde, auf der Rotorblätter verscharrt werden, was in Deutschland sowieso per Gesetz verboten ist. Das machen die Amis auch mit alten Autos, weil es so am billigsten ist, nicht aber, weil es nicht anders gehen würde.
Fakten sind:
- gerade mal 10% des produzierten GFKs geht in WKAs. Der Rest in Fahrzeug, Schiffs- und Flugzeugbau.
- GFK kann zerkleinert und verbrannt werden, z.B. in Zementfabriken. So wie es auch schon seit Jahrzehnten mit dem GFK aus den anderen genannten Branchen gemacht wird. Verbrennung ist aber kein Recycling, weswegen man hier forscht.
- die Gondeln und Generatoren enthalten wertvolle Rohstoffe, die ebenfalls recycelt werden. Kein Mensch käme auf die Idee, diese in die Landschaft zu werfen.
Hier nochmal von einer zurückliegenden Diskussion:
„Die Möglichkeit des Recyclings wurde CFK wurde hier schon einmal diskutiert aber wohl wieder verdrängt weil es nicht zur Argumentation der Windkraftgegner passt.
CFK wird schon lange beim Flugzeug- und Fahrzeugbau eingesetzt, Tendenz steigend. Durch die weitere Verbreitung des Materials werden auch die Recyclingmethoden verfeinert.“
Dafür ist auch eine rückwärtsgewandt CSU Politik verantwortlich. Wenn Bayern nicht weiter abstürzen will, braucht es eine echte Energiewende und die ist mit einer vorgestrigen CSU und einer Opfelsoftpartei nicht zu erreichen.
Es gab da eine Partei, die im besten Bundesland Bayern nach allen Kräften verhindert hat, das man hier vor Ort ausreichend Energie produzieren kann (10H) oder ausreichend Energie geliefert bekommen kann (Südlink).
Erst bremst der Altherrenverein und gibt dann anderen die Schuld.
Wie kann man weiterhin denen glauben schenken die seit Jahrzehnten durchgehend regieren und nun der Opposition die Schuld geben?
Naja , zumindest was die Deckung des Eigenbedarf betrifft:
https://www.foederal-erneuerbar.de/uebersicht/bundeslaender/BW%7CBY%7CB%7CBB%7CHB%7CHH%7CHE%7CMV%7CNI%7CNRW%7CRLP%7CSL%7CSN%7CST%7CSH%7CTH%7CD/kategorie/top%2010/auswahl/510-anteil_erneuerbarer_/#goto_510
Wenn man mal Bundesländer der Sorte Hamburg, Bremen und Saarland außen vor lässt, ist Bayern bestenfalls Mittelfeld. Für das Bundesland mit der größten Fläche wirklich kein Ruhmesblatt. Hier wäre eigentlich zu erwarten, dass man auf Platz 1 stünde. Platz 8 bei installierter Windenergie. Führend lediglich bei Biomasse.
"..Nicht umsonst ist Bayern das beste Bundesland. ... ". Eine sehr pauschale Aussage, die in sehr vielen Punkten nicht zutreffend ist. Da muss man schon eine besondere Brille auf haben.
Am 6.12. hatten wir um 13:00 Uhr einen Anteil von ca 4% von PV und 4% Wind. Dagegen gab es ca 43% Kohle und 24% Gas. THEORETHISCH reichen Wind ODER PV, Deutschland mit Energie zu versorgen.
PRAKTISCH ist es unmöglich. Sollen wir jetzt noch mal 20x 30.000 WKA bauen um rechnerisch das Ziel zu erreichen? Blödsinn. Auch haben wir in Netzen Kapazitätsobergrenzen, die den Ausbau hemmen.
Wichtiger wären Speichersysteme - aber selbst diese könnten maximal nur 1-2 Tage stützen. Wind und PV stehen einfach nicht ausreichend 24h zur Verfügung. Im Hochsommer klappt das mit PV sicher mit Versorgung und Speicher füllen - aber nicht im Winter.
Aber diese Realitäten werden oft einfach verschwiegen, und stattdessen "Energiewende um jeden Preis" propagiert. Wir brauchen noch länger einen Mix der Energien.
Und es hat sich an dem Tag auch gezeigt, dass die alten konventionellen Kraftwerke in Zukunft zu unflexibel sind.
Man jammert im Vorfeld immer über die Kosten. Das am Ende die Energieunabhängigkeit unbezahlbar ist. Das ignoriert man gerne.
Hätte die Union nicht Jahrzehntelang gebremst und die SPD nicht nur mit Putin gekuschelt hätten wir gar keine Energiekrise.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/oekostrom-an-neujahr-versorgte-sich-deutschland-erstmals-nur-mit-oekostrom-1.3813875