Als "Luxus, den wir hier haben", bezeichnete Bürgermeister Thorsten Wozniak während der Stadtratssitzung am Montagabend das Freizeitbad Geomaris. Und wie das mit Luxus so ist: Dieser bereitet den Besitzern nicht nur Freude, sondern mitunter auch Sorgen. Grund dafür ist oft das Geld. So ist es auch im Fall des Gerolzhöfer Schwimmbads.
Denn um das große Betriebsdefizit zu verringern, hat der Gerolzhöfer Stadtrat jetzt die Eintrittspreise nach oben geschraubt. Diese gelten ab 15. Juli. Zuvor müssen sie im Amtsblatt veröffentlicht worden sein. Der Beschluss hierzu fiel einstimmig, nachdem zuvor per Abstimmung ein paar wenige von den Tarifen, die Betriebsleiter Wolfgang Schulz vorgeschlagen hatte, auf Wunsch der Stadtratsfraktionen leicht korrigiert worden waren. Es ist die zweite Anhebung nach nur gut einem Jahr. Und sie fällt im Bereich der Jahreskarten mit bis zu knapp 30 Prozent drastisch aus (beschlossene Preise siehe Infobox).
Tarife verteuern sich unterschiedlich stark
Schulz erklärte die großen Preissprünge gerade bei den Saisonkarten damit, dass diese dort, wie eine Befragung ergeben hätte, von den Besucherinnen und Besuchern das Bades eher akzeptiert würden als bei den Kurztarifen (Tages- und Stundenkarten). Bei Letztgenannten sei man ohnehin im Vergleich mit anderen Bädern in der Region im "oberen Drittel" des Preissegments angelangt.
Der Betriebsleiter gab unumwunden zu, dass die Erhöhungen hart seien. Doch machte er ebenso klar, dass es aus wirtschaftlichen Gründen keine Alternative gebe. Wobei die von ihm vorgeschlagenen Erhöhungen noch bei Weitem nicht den Bereich erreichen, die nötig wären, um den laufenden Betrieb des Geomaris tatsächlich zu finanzieren. Denn dann, so Schulz, müsste man rein rechnerisch für alle Eintritte – vom Baby bis zur Greisin – pauschal 16 Euro verlangen. Dies stand freilich nicht zur Debatte.
Aus Rücksicht auf die Badegäste
Dass es ein Draufleggeschäft für die Stadt bleibt, ein solches Bad zu betreiben, ist allen im Stadtrat klar. Es geht eben, wie aus den Redebeiträgen herauszuhören war, darum, den Spagat zu schaffen, die laut Bürgermeister "sehr sozialen Preise" unter dem Druck der Kostensteigerungen beispielsweise bei der Energie und beim Personal, so weit anzuheben, dass die Menschen sich einen Besuch im Bad weiter leisten können – und möchten.
Dass dies durchaus Bauchweh bereitet, machte nicht nur Erich Servatius (SPD) deutlich, der die vorgeschlagenen Preise "eklatant hoch" nannte. Die Mittelschicht, befand Thomas Vizl (Geo-net), könne die Erhöhung mittragen. Doch er mahnte an, die Preise gegebenenfalls wieder zu senken, sollten künftig weniger Kinder ins Geomaris kommen.
Jeder Euro fürs Bad fehlt anderswo
Arnulf Koch (CSU) bezeichnete die Unterhaltskosten als Problem. Nicht zum ersten Mal erwähnte er im Gremium, dass die Stadt – wie im Mai während der Haushaltssitzung bekannt geworden – jährlich rund eineinhalb Millionen Euro für das Geomaris aufwendet. Er hielt trotz eines Einwands des Bad-Betriebsleiters daran fest, für seine Rechnung nicht nur das Defizit des laufenden Betriebs (für dieses Jahr errechnete knapp 700.000 Euro) zu betrachten, sondern alle Kosten, inklusive Abschreibungen und Kreditkosten. Denn schließlich könne das dafür ausgegebene "Geld der Bürger" anderweitig nicht investiert werden. Er kündigte an, "alles zu unterstützen, was mehr Einnahmen für das Geomaris bringt".
Vizl regte an, über die Debatte um das fehlende Geld hinaus zu überlegen, wie das Geomaris attraktiver gemacht und besser beworben werden kann. Als Beispiel nannte er eine Werbekampagne, die auf den Raum Volkach/Wiesentheid abzielt, nachdem das Volkacher Freibad während der kommenden Jahre absehbar geschlossen bleiben wird.
Ich bin kein Saunagänger und trotzdem finde ich ihre Kommentar "...die braucht kein Mensch" unterirdisch! Auch sie haben sicherlich Hobbys oder nutzen öffentliche Einrichtungen! Der eine braucht eine Sauna, der andere ein Theater, der nächste den städtischen Sportplatz, ein anderer nutzt gerne Spielplätze und der nächste freut sich wenn die eigene Gemeinde eine Bücherei unterhält und ein anderer nutzt Radwege.
Vielmehr sollte man überlegen ob solche Einrichtungen deren Einzugsgebiet weit über eine Gemeinde hinausgeht (Theater, Schwimmbäder etc.) vom mehreren Gemeinden oder vom Landkreis vermehrt mitfinanziert wird - Stichpunkt Umlage.
Der Schuss kann aber auch nach hinten losgehen! Höhere Preise können auf Dauer auch weniger Besucher bedeuten und damit noch miesere Zahlen!
Äußerung von Stadtrat Vizl: "Vizl regte an, über die Debatte um das fehlende Geld hinaus zu überlegen, wie das Geomaris attraktiver gemacht und besser beworben werden kann. Als Beispiel nannte er eine Werbekampagne, die auf den Raum Volkach/Wiesentheid abzielt"
Warum noch mehr gutes Geld schlechtem hinterherwerfen? Wer aus dem benachbarten Raum Volkach/Wiesentheid nicht weiß dass es das Geomaris gibt dem ist eh nicht mehr zu helfen! Mir läuft ständig irgendwo Werbung vom Geomaris über dem Weg und ich wohne davon 60 Kilometer weit weg! Aber gut, lasst uns weitere Flyer drucken, die Umwelt dankt!