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Gerolzhofen
Geomaris ist startklar für Sommer: Freibad in Gerolzhofen öffnet am 15. Mai und hofft auf erneutes Rekordjahr
Sommerliches Wetter ist noch nicht in Sicht. Dennoch startet das Geomaris am 15. Mai in die Freibadsaison. Weiterhin belastend sind die hohen Energiepreise.
Am Montag öffnet das Geomaris Freibad in Gerolzhofen: Wenngleich die Außentemperaturen eher kühl sind, freut sich Betriebsleiter Wolfgang Schulz sehr auf den Start in die Sommersaison. Er selbst will es sich nicht nehmen lassen, gleich am Montagfrüh einige Bahnen durchs Außenbecken zu ziehen.
Foto: Torsten Leukert | Am Montag öffnet das Geomaris Freibad in Gerolzhofen: Wenngleich die Außentemperaturen eher kühl sind, freut sich Betriebsleiter Wolfgang Schulz sehr auf den Start in die Sommersaison.
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 19.05.2023 02:34 Uhr

Teils einstellige Temperaturen, immer wieder Regen und dichte Wolkendecken am Himmel: In diesen Tagen erinnert wenig an vergnüglichen Badespaß im Freien. Wohl nur hartgesottene Schwimmfans freuen sich auf den Montag. Dann öffnet das Geomaris in Gerolzhofen seinen Außenbereich. Trotz des aktuell ungemütlichen Wetters ist die Hoffnung groß auf einen ähnlichen Rekordsommer wie 2022, als rund 80.000 Gäste den Eingang passierten.

Ab 15. Mai ist das Freibad täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Zusätzlich wird, wie es gängige Praxis ist, das Hallenbad weiter offen bleiben. Seit Ende Februar hat die Geomaris-Mannschaft von Betriebsleiter Wolfgang Schulz die Becken instandgesetzt, gereinigt und mit frischem Wasser aus dem Lindenbrunnen befüllt.

Wassertemperatur anfangs 20 bis 21 Grad in den Außenbecken

Über die Absorperanlage hat sich das Wasser schon etwas aufgewärmt, so dass die Temperatur in den Becken aktuell um die 20 bis 21 Grad liegt. Selbst bei recht niedriger Lufttemperatur, erläutert Schulz, wärmten die dunklen Matten auf dem Dach des Bades das durchfließende Wasser vor. Erst im Laufe der Zeit werden sich die Außenbecken weiter erwärmen, bis im Juli um die 25 bis 26 Grad erreicht werden.

Das Geomaris-Team hat eifrig angepackt in den vergangenen Wochen, damit das Freibad Mitte Mai öffnen kann. Nur noch wenige Restarbeiten sind bis zum Montag zu erledigen.
Foto: Torsten Leukert | Das Geomaris-Team hat eifrig angepackt in den vergangenen Wochen, damit das Freibad Mitte Mai öffnen kann. Nur noch wenige Restarbeiten sind bis zum Montag zu erledigen.

Das Freibad wird, im Gegensatz zum Hallenbad, nicht mit Gas beheizt – ein großer Vorteil in Zeiten der Energiekrise. Noch immer leidet die Einrichtung unter den extrem gestiegenen Energiepreisen. Ende September war der drei Jahre lang gelaufene Versorgungsvertrag mit der Gasuf ausgelaufen, mit einem heute unvorstellbaren Arbeitspreis von 1,49 Cent pro Kilowattstunde. Zunächst nur für drei Monate wurde ein Anschlussvertrag bis Jahresende zu 16 Cent abgeschlossen.

Seit Januar gilt ein neuer Ein-Jahres-Vertrag. Nun muss das Geomaris noch mehr berappen, derzeit 17,6 Cent pro Kilowattstunde. Um besser die Preisexplosion von rund 400 Prozent zu verstehen, nennt Schulz einige Abrechnungszahlen: Im vierten Quartal 2021, also noch vor Kriegsbeginn und der Energiekrise, zahlte die Stadt 31.000 Euro für das Gas. Exakt ein Jahr später, im gleichen Zeitraum, stiegen diese Ausgaben auf knapp 130.000 Euro – und das trotz vom Stadtrat beschlossener Einsparmaßnahmen wie etwa dem Absenken der Wassertemperatur und Schließen zweier Saunen.

Extreme Energieverteuerung trotz Sparmaßnahmen und Gaspreisbremse

Zu Jahresanfang fielen die Rechnungen, trotz der nun wirksamen Gaspreisbremse, noch schlimmer aus: Allein im Monat Januar betrugen die Energiekosten rund 60.000 Euro, im Februar 54.000 Euro. "Wir sparen schon, wo es nur geht", sagt der Betriebsleiter. Momentan ist nur die Finnische Sauna geöffnet. Und bislang hat das Geomaris die Preise nicht angehoben, bis auf eine vorübergehende Energiezulage, die zum Ende des Jahres ausgelaufen ist.

Die Sonnenliegen stehen auch schon bereit. Zum vollkommenen Badevergnügen fehlen jetzt nur noch  sommerliche Temperaturen und intensiver Sonnenschein.
Foto: Torsten Leukert | Die Sonnenliegen stehen auch schon bereit. Zum vollkommenen Badevergnügen fehlen jetzt nur noch  sommerliche Temperaturen und intensiver Sonnenschein.

Die Tageskarten für das Freibad kosten weiterhin vier Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder. Auch der 1,5-Stunden-Kurztarif bleibt. Allerdings hat die Betriebsleitung der Stadt einen Vorschlag zur Erhöhung vorgelegt, um das Defizit zumindest einigermaßen abzumildern. Das Papier sieht für die Hallenbad-Tarife zum Beispiel eine Anhebung von zwölf auf 15 Euro bei den Tagestickets (Erwachsene) sowie bei Familienkarten von 26 auf 28 Euro vor. Wann der Stadtrat darüber entscheidet, steht noch nicht fest.

Lieferengpässe und Personalsituation sorgen für zusätzliche Belastung

Zusätzlich zur Energie kommen weitere Kosten für den Unterhalt hinzu. Im Hallenbad wurden die Duschköpfe gegen wassersparende Exemplare ausgetauscht. Kostenpunkt: rund 20.000 Euro. Im Freibad müssen in den nächsten Tagen alle Duschen repariert werden, weil sie defekt sind. 

Und hier gibt es die nächste Unwägbarkeit: Ersatzteile haben Schulz' zufolge lange Lieferzeiten, teils bis zu einem halben Jahr. "Wir mussten manche Toiletten mehrere Monate sperren, nicht, weil wir nicht reparieren wollten, sondern weil wir einfach keine Teile bekamen." 

Schon lange angespannt ist die personelle Situation. Die hat sich nicht grundlegend, aber immerhin etwas gebessert. Seit Januar gehört eine zusätzliche Fachkraft für Bäderbetriebe zum nun 21-köpfigen Team. Trotzdem fehlen zwei weitere Aufsichtskräfte sowie drei Mitarbeitende für Kasse und Cafeteria.

Kommt bald schon die Rückkehr zu normalen Öffnungszeiten?

Der Personalengpass wirkt sich bei den Öffnungszeiten aus. Weiterhin bleiben diese im Hallenbad eingeschränkt: also Montag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und Dienstag sowie Freitag bis Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Das Geomaris plant allerdings die Rückkehr in den Normalbetrieb. Voraussichtlich zum 1. Juni soll das der Fall sein. Dann würde das Hallenbad von 9 bis 21 Uhr (Montag bis Samstag) und sonntags von 9 bis 20 Uhr geöffnet sein.

Das Geomaris hofft auf einen ähnlichen Rekordbesuch in der neuen Freibadsaison wie im Vorjahr. Möglicherweise werden auch schon bald die Öffnungszeiten ausgeweitet.
Foto: Torsten Leukert | Das Geomaris hofft auf einen ähnlichen Rekordbesuch in der neuen Freibadsaison wie im Vorjahr. Möglicherweise werden auch schon bald die Öffnungszeiten ausgeweitet.

In diesem Zuge könnten dann die Öffnungszeiten des Freibades ausgeweitet werden: Denkbar ist für den Chef von 10 bis 18 Uhr, bei schönem Wetter und wenn genügend Personal zur Verfügung steht bis 19 Uhr. Das Geomaris informiert darüber aktuell auf seiner Internetseite www.geomaris.de jeden Morgen gegen 8 Uhr.

Erfreulich ist für Schulz die sehr gute Belegung der Schwimmkurse. In den Schulschwimmzeiten am Vormittag bis in den frühen Nachmittag ist das Hallenbad proppevoll. Zur Freibadsaison wird es eine Großveranstaltung geben. Am 12. Juli steht der "Swim & Run" an, der über Sponsoren ermöglicht wird, mit weit über 500 Teilnehmenden. Eine Pool-Party oder ein Aqua-Kino ist derzeit nicht geplant, höchstens es finden sich auch dafür Sponsoren.

Von dem seit Mai eingeführten ÖPNV-Bedarfsverkehr namens "callheinz" erhofft sich der Betriebsleiter ebenfalls positive Effekte. Damit könnten Kinder flexibel ins Geomaris kommen, quasi ohne Elterntaxi. Auch für Senioren sei das interessant, so Schulz, der sogar auf neue Gäste aus Volkach schielt, wo es momentan kein Freibad mehr gibt.

Muttertag-Aktion: Am 14. Mai lädt das Geomaris alle Mütter zu einem kostenlosen Glas Sekt in die Caféteria ein.

 
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