Von blühenden Wiesen, einem Klimawäldchen und fröhlichen Menschen im Park ist das Areal für die Landesgartenschau in der Ledward Kaserne derzeit weit entfernt: Staubiges Brachland dominiert die Szenerie. Bis auf die Panzerhalle 237 sind nördlich der Carus Allee in der Ledward Kaserne alle Gebäude abgerissen. Doch im Hintergrund arbeitet die Verwaltung mit Hochdruck. Für Ulrike Schneider und ihre Mitstreiter in der Gruppe Zukunft./ödp bleiben dennoch sehr viele offene Fragen.
Aus diesem Grund startete man erneut eine so genannte "Fragezeichen-Aktion", wie schon beim Rückert-Zentrum vor einigen Monaten. Der Gruppe geht es darum, die aus ihrer Sicht nach wie vor bestehenden Ungereimtheiten öffentlich zu machen und auch zum Umdenken anzuregen. Aus Sicht von Ulrike Schneider "wächst der Widerstand gegen die Landesgartenschau in der Stadt".
„Wir haben die schöne Aufgabe, zehn Hektar Asphalt in eine grüne Landschaft zu konvertieren. Diese Chance hat man im Leben als Kommunalpolitiker nicht oft. Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit dem Entwurf von Planorama gelingt, unsere ohnehin schon grüne Stadt noch attraktiver und lebenswerter zu machen“, schwärmte Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé in einer Pressemitteilung Ende Mai 2021, sprach im Stadtrat auch von der größten Klimaschutzmaßnahme in der Geschichte der Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg.
Aussagen, die Ulrike Schneider nach wie vor sehr kritisch sieht, insbesondere mit Blick auf die Kosten der Landesgartenschau für die Stadt. "Wir haben Sorgen, dass nicht annähernd so viele Besucher kommen wie nötig", so Schneider, Bezug nehmend auf die von der Verwaltung kalkulierten 574.000 Besucher an geplanten 164 Öffnungstagen zwischen April und Oktober. Für den Durchführungshaushalt sind zwölf Millionen Euro kalkuliert, für den Bau der Daueranlagen 11,6 Millionen sowie ein Zuschuss von fünf Millionen durch den Freistaat Bayern. Das "Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt nicht", ist Schneider überzeugt.
Schneider hatte sich mit zahlreichen Mitstreitern dafür eingesetzt, dass statt der Landesgartenschau auf dem Gelände ein Klimawald gepflanzt wird, was deutlich günstiger gewesen wäre. Das Thema sorgte aber auch für massiven Streit mit Oberbürgermeister Sebastian Remelé rund um die beiden Bürgerentscheide 2019. Schneider bleibt bei ihrer Position, der Klimawald wäre die nachhaltigere Option gewesen und nimmt den Oberbürgermeister ob eines Wahlversprechens in die Pflicht.
Den "Modellcharakter in Sachen Klimaschutzanpassung", den die Landesgartenschau und die so genannten Korrespondenzprojekte Schelmsrasen, Spitalseeplatz und Gutermann-Promenade haben sollen, bezweifelt Schneider. Was ist aber mit dem Versprechen des OB, einen Wald zur Versöhnung der Gemüter an anderer Stelle zu pflanzen? Im städtischen Haushalt ist dafür derzeit kein Geld vorgesehen: "Wir fordern den OB auf, umzudenken und einen Stadtwald für gerade mal 80.000 Euro zu pflanzen", so Schneider und fügt an: "In welchem Tiefschlaf sind wir, wenn wir immer noch von Modellcharakter sprechen und keinen Wald pflanzen?"
Aus ihrer Sicht betreibt die Stadt mit der Landesgartenschau und den Korrespondenzprojekten "Greenwashing", sprich: Die Projekte sind vorgeblich gar nicht so ökologisch wie angegeben. "Würde es wirklich um die Umwelt gehen, würde man das gesamte Geld nehmen und in viel mehr einzelne Klimaschutzprojekte stecken", so Schneider.
Fragen zu den Plänen der Landesgartenschau hat nicht nur die Initiative Zukunft./ödp, sondern auch der Bund der Steuerzahler. Der Redaktion liegt ein Schreiben aus München von Ende Februar vor, in dem der Bund der Steuerzahler einen kritischen Fragenkatalog an den Oberbürgermeister schickte, in dem es um das Kosten-Nutzen-Verhältnis geht und darum, wer die Verluste trägt bzw. ob dafür alleine die Stadt gerade stehen muss.
Ebenso um Auskunft gebeten wird, ob das geplante Defizit die Stadtverwaltung so weit einschränken werde, dass andere Projekte wie Theatersanierung oder Instandsetzung maroder Brücken verschoben werden müssen. Bisher, so die Auskunft des Bund der Steuerzahler, hat die Stadtverwaltung die Fragen noch nicht beantwortet.
Die überaus wohlwollende Berichterstattung über die Fraktion von Frau Schneider ist sehr einseitig und fördert nach außen ein Bild der Stadt aus Kleingeist, Querulantentum, mangelnder Weitsicht und Entwicklungsfeindlichkeit! Das ist Schweinfurt nicht!
Die Entscheidungen waren eindeutig!
Das Querschiessen von Frau Schneider ist einer demokratisch gewählten Stadträtin unwürdig!
Diesen Auftritt auch so medial zu begleiten spiegelt in kleinster Weise die Meinung der Bevölkerung und der Bürgerentscheide wider!
Das Klima als Killerargument zu nutzen ist ein weinerlicher, peinlicher und nicht statthafter Versuch das Projekt ständig zu torpedieren weil sowohl Toleranz, als auch Verständnis fehlt!
Die Landesgartenschau kann die Stadt weiterentwickeln und auch Klima und Ökologie vereinen. Statt sich positiv einzubringen wird ständig dagegen geschossen!
Also: Leerstände ganzer Gebäude UND Leerstände in den oberen Stockwerken!
Gar nichts!
Da steckt enormes Potenzial für Mietraum!
Eigentum verpflichtet auch!
Aber der Stress, der Aufwand....
die Miete wäre Auch bezahlbar!
Stattdessen wird aus den runtergekommen Immobilien (ich übertreibe) nur der Ertrag der Geschäfte gequetscht!
Im Übrigen ist der Mietzins im Schnitt in SW niedriger als in mancher Randgemeinde!
Und das hat nix mit dem OB zu tun sondern mit Bequemlichkeit und auch Gier!
bis jetzt waren doch ob münchen, würzburg oder sonst wodie landesgartenschauen nicht das gelbe vom ei, und die einnahmen hielten sich auch in grenzen, obwohl man da doch ganz schon fest zur kasse gebeten wird.
Wünsche haben nach guten Jobs, der Gelegenheit zum Konsum mit vollen Kühlschränken, Zoobesuchen und mit einem Mittelklassewagen um in den Steigerwald zu heizen, um sich das Schnitzel am Wochenende schmecken zu lassen. Und wegen dem Ukraine-Krieg ist dieser kleine Wohlstand in Gefahr. Es gibt einfach verschiedene Lebensentwürfe und Umweltschutz muss man sich erstmal leisten können. Wobei wir in Deutschland auch eine tolle Umwelt haben. Es ist doch Augenwischerei zu meinen, man würde mit 3-4 ha Wald das Weltklima retten. Wenn, dann müsste man Umweltschutz globaler umsetzen.