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Schweinfurt
Landesgartenschau 2026 in Schweinfurt: So soll sie gestaltet werden
In der Halle Altes Rathaus ist bis 30. Juni die Ausstellung mit den Entwürfen für die Landesgartenschau 2026 in der Ledward Kaserne. Wie der Sieger die Jury überzeugt hat.
Die Blumen blühen in der Carus-Allee in der ehemaligen Ledward Kaserne. Im Hintergrund die Panzerhalle 237, die in fünf Jahren ein wesentlicher Bestandteil der Landesgartenschau 2026 sein wird.
Foto: Anand Anders | Die Blumen blühen in der Carus-Allee in der ehemaligen Ledward Kaserne. Im Hintergrund die Panzerhalle 237, die in fünf Jahren ein wesentlicher Bestandteil der Landesgartenschau 2026 sein wird.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:15 Uhr

Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) war bei der Eröffnung der Ausstellung mit den Entwürfen für die Landesgartenschau 2026 sichtlich gut gelaunt. Das lag nicht nur am endlich beginnenden Sommer und dem strahlenden Sonnenschein draußen. Sondern insbesondere an dem einen Entwurf drinnen in der Halle Altes Rathaus, der das erklärt, wonach viele Bürger schon lange fragen: Wie schaut die Landesgartenschau 2026 denn nun aus?

Der Landschaftsarchitekt Maik Böhmer aus Berlin hat mit seiner Firma Planorama das Rennen gemacht. Er gibt "der Landesgartenschau ein Gesicht", so der OB, der den Entwurf, den die Jury einstimmig zum Sieger des Gestaltungswettbewerbs kürte, als "einfach und gut" lobte. Die Landesgartenschau auf zehn Hektar im Nord-Westen der alten Kaserne an der Niederwerrner Straße werde Schweinfurt "schöner, grüner, lebenswerter und klimaresistenter" machen, ist Remelé überzeugt.

Blick auf das Gelände der ehemaligen Ledward Kaserne. Fast alle Gebäude sind abgerissen. In der Bildmitte die Halle 237.
Foto: Anand Anders | Blick auf das Gelände der ehemaligen Ledward Kaserne. Fast alle Gebäude sind abgerissen. In der Bildmitte die Halle 237.

19 Büros haben Entwürfe eingereicht, sie alle sind im Alten Rathaus ausgestellt. Und wenn man so durch die Reihen der Stellwände geht, kommt man nicht umhin zu verstehen, warum am Ende der Berliner Entwurf überzeugte. Das Planungsbüro ist im übrigen in Sachen Landesgartenschau erfahren, plant derzeit unter anderem auch die Schau in Furth im Wald.

Sechs Jahre sind nun seit dem ersten Antrag der CSU, in Ledward die Möglichkeiten für eine Landesgartenschau prüfen zu lassen, bis zum ersten konkreten Entwurf vergangen. 2018 hatte der Freistaat den Zuschlag erteilt, nach langen, auch streitbaren politischen Diskussionen gibt es nun den ersten Entwurf, der Basis für die weitere Planung und Realisierung ist.

Entwurf für den Bürgerpark mit Landesgartenschau von Planorama, das den ersten Preis im von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb bekam.
Foto: Büro Planorama/Stadt Schweinfurt | Entwurf für den Bürgerpark mit Landesgartenschau von Planorama, das den ersten Preis im von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb bekam.

Baureferent Ralf Brettin betonte vor allem die hinter der Landesgartenschau steckende strategische Stadtentwicklung. Es sei keine "Blümchenschau", aber auch keine "Briefmarke", sondern die zehn Hektar in Ledward müsse man als "Anker der Planung" sehen, die im neuen klimaresistenten Stadtteil Kessler Field beginnt und durch das so genannte grüne Band am Schelmsrasen über den Spitalseeplatz bis zur Gutermann-Promenade an den Main reicht. "Es wird Schweinfurt sehr stark vorwärts bringen", ist Brettin überzeugt.

"Es ist auch ein Angebot für Menschen, die der Landesgartenschau kritisch gegenüber stehen."
Baureferent Ralf Brettin über die Pläne für das LGS-Gelände.

Die ökologischen Aspekte des Entwurfs sind ebenfalls überzeugend. Zum einen ist da die ohnehin nötige Entsiegelung der bisher nahezu komplett asphaltierten Kaserne. Zum anderen das intelligente neue Wassermanagement, aber auch die konsequente Durchgrünung. Die bestehenden Bäume bleiben alle erhalten, viele neue werden gepflanzt, es entsteht neben einem großen Wiesenbereich direkt im Anschluss an die Carus Allee auch ein Klimawald mit Klimapfad, den Ralf Brettin auch als "Angebot für Menschen sieht, die der Landesgartenschau kritisch gegenüber stehen".

Bei der Eröffnung der Ausstellung zu den Entwürfen für die Gestaltung der Landesgartenschau 2026 (v.l.) Baureferent Ralf Brettin, Planer Fabian Karle und Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU).
Foto: Oliver Schikora | Bei der Eröffnung der Ausstellung zu den Entwürfen für die Gestaltung der Landesgartenschau 2026 (v.l.) Baureferent Ralf Brettin, Planer Fabian Karle und Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU).

Fabian Karle, assoziierter Partner bei Planorama, gestand zu, dass sich das Team bei der ersten Begehung vor Ort im April schwer getan habe mit dem Gelände, auf dem bis auf die Panzerhalle 237 mittlerweile alle Gebäude abgerissen sind. "Es war ein Prozess des Verwerfens", schilderte er die Ideenfindung.

Die natürliche Topographie des Geländes in der Kaserne übernommen

Bewusst habe man sich gegen das alte militärische Raster entschieden und die Terrassierung des Geländes aufgenommen, drei Ebenen geschaffen. So ist im Anschluss an die Kleingartenanlage Alte Warte eine Gartenebene geplant, der ein Aktionsplateau rund um die Halle 237 folgt mit Ideen wie Wasserspielplatz, Skaterpark oder Kletteranlage sowie gastronomischen Angeboten. Dieser Bereich geht dann über in den großen Park, der durch seine Weite wieder andere Perspektiven eröffnet als der im Westen, Richtung Stadion, geplante artenreiche und vor allem klimaresiliente Wald.

Das Stichwort über allem sei "Vielfalt", so Karle: Vielfalt der Nutzung, Vielfalt der Natur und Vielfalt der Gestaltung. In den nächsten Schritten geht es nun darum, die Planung detailliert auszuarbeiten, um dann nächstes Jahr eine Baugenehmigung und Ausschreibung zu haben. Fertig sein sollen die Anlagen bis 2025, eröffnet wird die Landesgartenschau im April 2026. Sie dauert dann bis Oktober und soll über 550 000 Besucher nach Schweinfurt locken.

Die Ausstellung der Entwürfe der Landesgartenschau 2026 in der Halle Altes Rathaus hat noch bis 30. Juni geöffnet. Dienstag, Mittwoch, Freitag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag 14 bis 18 Uhr. Wegen der Corona-Pandemie dürfen sich nur maximal sieben Personen gleichzeitig in der Ausstellungshalle aufhalten. Deshalb müssen sich die Besucherinnen und Besucher vorab unter Telefon (09721) 51217 oder sonja.nenninger@schweinfurt.de anmelden und ihre Kontaktdaten hinterlegen. In der Ausstellungshalle besteht eine FFP2-Maskenpflicht und ein Abstand von 1,5 Metern muss stets eingehalten werden.

 
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