Sie fielen auf und sie hatten was zu sagen: Rund 30 Beschäftigte der von der Schließung zum 31. Januar 2024 bedrohten Filiale von Galeria Kaufhof in Schweinfurt kamen mit Banner, roten Luftballon-Herzen und einer Resolution zum CSU-Frühlingsempfang in Dittelbrunn. Diese überreichte Ver.di-Gewerkschaftssekretär Peter König an CSU-Ministerpräsident Markus Söder. Das Gespräch war zwar nicht lange, stimmte Belegschaft und Gewerkschaft aber zuversichtlich.
Auch Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und Landrat Florian Töpper (SPD) hatten sich im Vorfeld viel Zeit genommen, um mit den Mitarbeitenden zu sprechen, sie in ihrem Kampf für den Erhalt der Filiale zu bestärken und die Solidarität von Stadt und Landkreis zu versichern.
Derzeit, informierte Peter König, gebe es bereits die ersten Anhörungen für Kündigungen zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber. "Der Betriebsrat wird allen beabsichtigten Maßnahmen des Arbeitgebers widersprechen", erklärte König.
Angebot an Mitarbeitende, in weit entfernten Galeria Kaufhof Filialen zu arbeiten
Unter anderem sei einem Teil der gut 60 Mitarbeitenden angeboten worden, in zum Teil "weit entfernten" Filialen, die im Zuge der Anfang November angemeldeten Insolvenz weiter betrieben werden sollen, zu arbeiten.
In der Resolution betont die Gewerkschaft, die Beschäftigten seien "in einer dramatischen Situation" und man erhoffe sich Solidarität. Man werde sich "mit der Schließung des Standorts in Schweinfurt nicht abfinden", so Peter König, dessen Unterschrift unter dem Schreiben steht.
Ministerpräsident Söder ging sofort auf die Mitarbeitenden zu und versicherte, der Freistaat Bayern stehe an ihrer Seite. Das Wirtschaftsministerium versuche zu helfen, gleichwohl könne er "nichts versprechen". Aber, für die Beschäftigten eine wichtige Bemerkung: "Ich bin enttäuscht von den Versprechungen, bei denen es scheinbar mehr um Grundstücke als um die Menschen geht. Für mich hat es einen faden Beigeschmack." Auch Wirtschafsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte die Galeria-Kaufhof-Geschäftsführung deutlich kritisiert.
Peter König betonte, es sei jetzt "Zeit, Entscheidungen zu treffen. Es ist gut, wenn die Politik das Thema jetzt auf dem Schirm hat". Er persönlich halte den Standort gerade in Schweinfurt mit rund 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche für zukunftsträchtig, weil er Magnetwirkung für die Innenstadt habe und auch gleich ein Parkhaus direkt daneben sei. "Es ist ein attraktiver Standort", so König, der insbesondere auf die Handelskette Aachener hofft.
In der Resolution wird die Verantwortung für das Scheitern und die zweite Insolvenz innerhalb weniger Jahre eines der traditionsreichsten Warenhäuser Deutschlands klar dem Management gegeben. Dieses habe "kein Zukunftskonzept entwickelt und die Vorschläge und Ideen der Beschäftigten für ein gut funktionierendes Warenhaus ignoriert".
Ver.di: Nicht der Wandel im Handel, sondern Management-Fehler das Problem
Es gehe nicht nur um grundsätzliche Rahmenbedingungen des Einzelhandels nach der Corona-Pandemie, betont die Gewerkschaft: "Jede Schließung einer Filiale, alleine acht in Bayern, ist eine Kapitulation des Managements, deren Folgen einmal mehr die Beschäftigten bei Galeria ausbaden sollen." In den vergangenen Jahren hätten die Mitarbeitenden auf Gehalt verzichtet, um ihre Firma zu retten, "jetzt erwarten sie zurecht Investitionen des Eigentümers und dass es mit ihrem Haus weitergeht", schreibt König.
Ver.di fordert von Markus Söder, "alles Mögliche für den Erhalt des Galeria Hauses in Schweinfurt zu tun", denn die Stadt brauche dieses Warenhaus. Verschwänden die Warenhäuser von Galeria Kaufhof weiter aus den deutschen Innenstädten, verlöre man "einen wichtigen Anker und Magneten". Es werde das Sterben "weiterer kleiner und mittlerer Unternehmen nach sich ziehen, die Innenstädte verlieren an Reiz und veröden".
Man verteidige auch "ein Stück Kultur und Lebensraum in den Zentren unserer Städte". Und man sehe die Bürgerinnen und Bürger auf seiner Seite: Bei der Unterschriftenaktion Anfang Februar hatten sich in nur drei Stunden rund 2500 Passanten solidarisch erklärt und für den Erhalt der Filiale ausgesprochen, darunter auch der OB.
Jetzt nach Söder schreien und ablästern is geradezu grotesk und weltfremd. Soll der bzw. die Staatsreg. jetzt jeden heruntergewirtschafteten Pleitladen übernehmen, mit Eurem Steuergeld?????
Es wäre schön, wenn man als bezahlender Kunde nicht ständig dem Missionszwang einer Redaktion ausgeliefert wäre, sondern eine klare und v.a. unmissverständliche und objektive Sprache präsentiert bekäme.
Sie haben sich jetzt wieder als braver linker Parteisoldat erwiesen und Verdi eine bomben Plattform geliefert
Aber wo bitte bleibt der Bericht über die Veranstaltung mit dem Ministerpräsidenten?
Wo sind seine Kernaussagen bitte!
Wenn dieser kommt wollen die Leser (die nicht der roten oder grünen Anhängerschaft angehören) hier einen ausführlichen Bericht lesen!
Spätestens bei der Autobahnauffahrt hat er alles vergessen was er von sich gegeben hat......
Es standen viele vor verschlossenen Türen!
Das passt doch alles nicht zusammen! Streiken für mehr Geld, streiken für Arbeitsplätze! Schimpfen auf die Regierung, schimpfen auf Söder, Republik lahm legen, überzogene Lohnforderungen!
Und dann soll Papa Staat das richten!
Differenz zum Flächentarifvertrag am 1.1.20 - 30.4.20 77 €
Differenz zum Flächentarifvertrag ab 1.5.20 – 12.20 125 €
Wegfall Sonderzahlungen
50 % Urlaubsgeld 1352 €
62,5 % Weihnachtsgeld 1660 €
Wegfall Sonderzahlungen 3012 €
Monatliche Kürzung 4 & 77 € 8 & 125 € 1308 €
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Kürzungen gesamt 4320 €
Dies ergibt eine Kürzung des Jahreseinkommens von rund 12 %.