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Schweinfurt/Würzburg
Galeria Karstadt Kaufhof wird 52 Filialen schließen: Das Aus für Schweinfurts Filiale im Januar 2024 ist entschieden
Der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof steckt seit Wochen in der Krise. Nun sind gravierende Entscheidungen gefallen – unter anderem für die Filiale in Schweinfurt.
In Schweinfurt wurden die Befürchtungen Wirklichkeit: Galeria Kaufhof schließt diesen Standort Anfang 2024. 
Foto: Michael Endres | In Schweinfurt wurden die Befürchtungen Wirklichkeit: Galeria Kaufhof schließt diesen Standort Anfang 2024. 
Gina Thiel
,  Jürgen Haug-Peichl
 und  Michael Endres
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:20 Uhr

Es war in den vergangenen Wochen befürchtet worden, jetzt herrscht Gewissheit: Die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof schließt 52 ihrer noch 129 Filialen. Und das in zwei Wellen: zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024. Dies teilte das Unternehmen am Montagnachmittag mit. Im Januar 2024 werden laut einer Liste von Galeria auch die Lichter in der Filiale in Schweinfurt ausgehen.

"Das ist zweifellos heute für uns alle ein schwerer Tag", kommentiert Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter bei Galeria, die Entscheidung über die Filialschließungen. Laut der Mitteilung sei in den vergangenen Wochen "intensiv um jeden einzelnen Standort gerungen" worden. Geiwitz fügt an: "Die verbleibenden Filialen haben eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive."

Für Schweinfurt scheint das nicht der Fall zu sein. Für eine Stellungnahme war am Montag in der Filiale niemand erreichbar.

Die Beschäftigten der Schweinfurter Galeria-Filiale bangen um ihre Jobs. Während am Montag in der Essener Zentrale von Galeria Karstadt Kaufhof über die Zukunft der Filialen diskutiert wurde, blieben am Schweinfurter Standort die Türen am Nachmittag geschlossen.
Foto: Michael Endres | Die Beschäftigten der Schweinfurter Galeria-Filiale bangen um ihre Jobs. Während am Montag in der Essener Zentrale von Galeria Karstadt Kaufhof über die Zukunft der Filialen diskutiert wurde, blieben am Schweinfurter ...

Insgesamt seien laut Galeria rund 4000 Mitarbeitende an den Standorten betroffen. Die Betroffenen sollen ein Angebot erhalten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. "Dies ist ein rabenschwarzer Tag", betonte der Betriebsrat.

Würzburger Galeria Kaufhof bleibt erhalten

Aufatmen können unterdessen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Galeria-Filiale in Würzburg. Zu den 77 Standorten in Deutschland, an denen Galeria Karstadt Kaufhof festhalten und diese mit einem neuen Konzept in die Zukunft führen will, zählt auch Würzburg. Galeria plane, in den kommenden drei Jahren alle weiterbetriebenen Filialen umfassend zu modernisieren, heißt es vom Unternehmen.

Das Sortiment solle dann stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausgerichtet werden. "Um die lokalen Strukturen zu stärken, geben wir den Filialen mehr Eigenständigkeit", sagt Galeria-Chef Miguel Müllenbach. Sie sollen stärker über Sortimente, Schwerpunkte und Abläufe vor Ort entscheiden können.

Was hinter der Galeria-Krise steckt

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen. Als Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland. Der Manager ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, dass die erneute Sanierung mit erheblichen Einschnitten in das Filialnetz und einem deutlichen Stellenabbau verbunden sein würde.

Es ist bereits der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirmverfahren und den damit verbundenen Schuldenschnitt wieder dauerhaft auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht.

Der Galeria-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz, der auch schon das erste Schutzschirmverfahren als Sanierungsexperte begleitet hatte, zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass es dank des zweiten Schutzschirmverfahrens noch eine Perspektive für den Warenhauskonzern gebe. "Ich bin davon überzeugt, dass die Galeria-Warenhäuser eine Zukunft haben, wenn auch nicht in ihrer derzeitigen Form", betonte der Sanierer in einem Interview.

Zukunft der Filiale in der Würzburger Innenstadt steht fest

Grund zur Freude gibt es für den Standort Würzburg. Am Montagnachmittag verkündete die Konzernspitze die 77 Standorte, die erhalten und saniert werden sollen. Darunter sind die Filialen in der Würzburger Innenstadt sowie in Bamberg und Aschaffenburg.

Auf Nachfrage dieser Redaktion wollte sich Würzburgs Filialgeschäftsführer Andre Tworowski am Montag zu Details nicht äußern. Die Filialleitung befinde sich in Gesprächen mit den Mitarbeitenden in Würzburg und stehe im Austausch mit der Konzernführung in Essen, erklärte Tworowski und verwies auf die Pressemitteilung.

(Mit Informationen von dpa)

 
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  • r.kerber@web.de
    Die Dinosaurier sind auch ausgestorben. So gehts den Warenhäusern nun auch. Warum? Nicht angepasst und aus der Zeit gefallen. Kann man bei den Dinos noch mutmaßen, das diese plötzlich durch einen großen Meteoriten-Einschlag nicht mehr überlebensfähig waren und relativ plötzlich ausgestorben sind, so ist es bei den Warenhäusern ein langes Sichtum, das letztendlich nur in eine Richtung zu beenden ist. Vielleicht hat die "gute" Coronapolitik, für die sich die Politiker ja nicht genug selbst loben können, auch etwas dazu begetragen, das Kaufverhalten der Konsumenten noch ein bisschen nachhaltiger zu ändern, aber der Abgesang der Warenhäuser ist schon lange angestimmt und nun kommt das Ende.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Der wesentliche Punkt ist doch, dass in Schweinfurt die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Die Politik konnte nicht genug bekommen von immer mehr großflächigem Einzelhandel, ohne dass ausreichend Nachfrage dafür erkennbar war und ist. Die Stadtgalerie hat die Innenstadt zu einer Karikatur verkommen lassen, scheitert aber selber an den absurd riesigen Verkaufsflächen auf der grünen Wiese.
    Das ist in Würzburg gottlob ihr viel besser gelaufen - allerdings nicht, weil die Politik hier vernünftiger gewesen wäre, sie musste vielmehr via Bürgerentscheid dazu gezwungen werden, die Finger von den Arkaden zu lassen, die der Innenstadt gewaltigen Schaden zugefügt hätten. Wäre es anders gekommen, würde der Würzburger Kaufhof jetzt auch auf der Schließliste stehen.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Auch die FDP trägt Schuld am Sterben der Innenstädte, weil sie in der Ampel die geplante Steuer für Digitalkonzerne zu Fall brachte. Sie hat diese Steuer nicht verstanden: es ging hier nicht um Steuererhöhung, sondern um Klima & Umwelt: nach einer Untersuchung müsste man 22 Artikel auf einmal online bestellen, um auf die Umweltbelastung eines stationären Einkaufs zu kommen.

    Auch viele MP-Leser, die hier grüne Kommentare abgeben und online bestellen und den LKW vor die Haustüre fahren lassen, tragen Schuld.

    Für SW ist die Schließung nicht jetzt sondern erst in einem Jahr vielleicht das Beste, da es neben buero.de, die sich zurückzogen, noch weitere Interessenten am Kaufhof gibt. Den Kaufhof kann man nicht mehr aufhübschen - sondern es braucht was GANZ ANDERES - da der Reiz nur im Neuen liegt. Eine KOMPLETTE Neueröffnung, die neugierig macht! Zufällig kaufte ich gestern einen neuen Besen: Neue Besen kehren gut. Am Eingang daneben , am Toom stand: "Nichts ist so gut wie der Anfang"
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  • mail@marc-stuermer.de
    @Andy25: Der Wurm muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken!
    Von daher: die Hauptschuld am Untergang tragen die Kaufhäuser selber, die es nicht geschafft haben, ihre Einzelhandelskonzept an die moderne Realität anzupassen!
    Denn: der Kunde von heute ist gerne bereit für lokalen Handel mehr zu bezahlen, wenn die Auswahl und Beratung stimmt.
    Was aber kriegt man in Kaufhäusern? Ein extrem breites Sortiment, also Hemden, Spielzeug, Haushaltswaren, Süßigkeiten, Drogerieartikel, Uhren u.v.m., daher aber ist dann in jeder Sparte die Auswahl an verschiedenen Marken gering – das ist also wenig Tiefe.
    Dazu kommen die hohen Kosten wegen 1a-Lage der Immobilie und Personal. Aber Fachberatung in all den Dingern ist unmöglich.
    Die Folge: man hat also ein schlechtes, überteuertes Sortiment mit bestenfalls mittelmäßiger Beratung. Und genau daran sind die Kaufhäuser gestorben, sie bieten einfach für das Mehr an Preis keinen nennenswerten Mehrwert für den Käufer.
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  • seniorR
    Den größten Vorteil den ein Kaufhaus wie Kaufhof hatte, den hat Kaufhof vor vielen Jahren in allen Häusern abgeschafft - die Vielfalt!

    Wenn ich einen Wintermantel suche bekomme ich in so einem großen Haus ein riesen Auswahl. Ich will aber nicht bei Kaufhof von Labelstand zu Labelstand hetzen und suchen müssen. Ich erwarte alle Wintermäntel an einer Stelle. Das selbe bei Hosen und Jacken und sonst was alles.

    Das Konzept, so ein Haus in viel einzelne Boutiquen aufzuteilen machte Kaufhof kundenunfreundlich.

    Dann kann ich gleich in eine riesige Shoppingmall und gehe da von Boutique zu Boutique. Ob in der Stadtgalerie Schweinfurt, oder den Arcaden in Erlangen oder in einem Kaufhof, die Preise in den Label-Boutiquen sind eh überall gleich!
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  • rasputin32
    Das sieht aber die kaufstarke junge Generation ganz anders.
    In Nürnberg werden 2 Galeria Kaufhäuser mangels Umsatz geschlossen.
    Ganz in der Nähe eröffnete vor einigen Tagen ein Label -Store, mehrere tausend Kunden standen Schlange.
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  • seniorR
    @rasputin32: aber offensichtlich kauft die kaufstarke Jungr Generation nicht bei Kaufhof, sondern im Internet. Da gibt man "Wintermantel" ein und schon werden alle gängigen Labels angezeigt. Das will der Kunde!
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  • Florbi
    … wie viele Würzburger wissen eigentlich, dass sich in Würzburg, in der Galeria, im Untergeschoss, eine ganz besondere Lebensmittel- / Feinschmecker-Abteilung befindet? - Vor vielen Jahren hatte diesen „Ruf“ die Firma „Viktor Nußbauer“ (heute Standort vom „Basislager). - Der Besuch im Feinschmecker-Paradies lohnt sich … ! Schade, dass es keinen Hinweis auf diese Abteilung und deren Sonderangebote vor und im Haus von Galeria-Kaufhof gibt. zwinkern
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  • mail@marc-stuermer.de
    Ist die vegan? Nein? Das ist das Problem!
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  • Funkenstern
    wenns daran liegen sollte, muss ich lachen...
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  • tabima
    So ein Unsinniger Kommentar - wer will denn schon nur vegan haben? Die paar Prozent würden nichts ändern...
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  • Eos123456
    Da habe ich schon früh in den 70-er Jahren "exotische" Lebensmittel und Spezialitäten gekauft, die man sonst im weiteren Umkreis nirgends oder nur auf umständliche Vorbestellung bekommen konnte.
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  • wolfmueller21@arcor.de
    Angesichts der "gähnenden Leere" in der Galeria Schweinfurt, ist die Schließung keine Überraschung in diesem Kontext. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Kaufhaus in den letzten Jahren auch nur annähernd wirtschaftlich war. Abeilungen wurden verkleinert, Produkte lieblos präsentiert. Jetzt geht ein langes Siechtum zu Ende. Das mag für die betroffenen Mitarbeiter hart sein. Andererseits: Andere Firmen müssen auch so wirtschaften, dass sie aus Eigenmitteln existieren können.
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  • Eos123456
    Es sind ja nicht nur aus der Zeit gefallene Kaufhäuser, die schließen.

    Viele von günstiger und sicherer Energie abhängige Betriebe machen ebenfalls zu. Egal ob BASF, Automobilbranche, oder jetzt Sachsens ältester Betrieb:

    https://www.focus.de/finanzen/news/600-jahre-tradition-sachsens-aeltestes-unternehmen-meldet-insolvenz-an_id_188206442.html

    Wir werden, wenn das so weiter geht bald keinen Mangel mehr an arbeitssuchenden Fachkräften haben.
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  • christian.klippel@sw-anzeiger.de
    Schlagzeile 2020: Die Signa-Holding des österreichischen Investors René Benko verkauft 17 Immobilien der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Der Kaufpreis für den neuen Investor betrug etwa 700.000.000€. Man kann sich vorstellen, welchen Wert die über 100 noch existierenden Häuser in 1a-Lagen Deutscher Großstädte haben. Investoren für Luxus-Immobilien reiben sich schon die Hände, wie bereits vor drei Jahren. Bitter ist, dass am Ende ein Herr Benko auf Kosten mehrerer zehntausend Angestellten sich weiter bereichert. An der sich weiter leerenden Stadtgalerie in Schweinfurt sieht man leider aber auch, dass sich das Einkaufsverhalten unumkehrbar verändert hat. Zukünftig sind wohl nur noch die Amazon-Jobs sicher. Wollen wir das wirklich?
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  • stahl01@t-online.de
    Schweinfurt kam jetzt nicht überraschend. Alles Gute für die Würzburger.
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  • luherold@kabelmail.de
    Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat: "Grund zur Freude gibt es für den Standort Würzburg."

    Mal sehen wie lange! Das ist seit Jahren ein Sterben auf Raten!
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  • Auf eigenen Wunsch gesperrt.
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  • Baujahr1959
    Wieder so ein Schweinfurter der den Würzburgern nichts gönnt.
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