Der Vorplatz am Hauptbahnhof ist wahrlich kein Aushängeschild für die Stadt Schweinfurt. Er ist höflich formuliert sanierungsbedürftig, deutlich gesprochen eine "laufende Negativwerbung", wie es SPD-Stadtrat Johannes Petersen in der jüngsten Stadtratssitzung ausdrückte.
Bei der Vorstellung des Nahverkehrsplans vor rund einer Woche war zum ersten Mal öffentlich geworden, dass die ursprünglichen Pläne der städtischen Bauverwaltung, den Vorplatz bis zur Landesgartenschau 2026 genauso wie die Korrespondenzprojekte des grünen Bandes am Schelmsrasen, dem Spitalseeplatz und der Gutermann-Promenade fertig zu haben, gestrichen ist. Nicht vor 2030 wird man Veränderungen sehen.
Diese überraschende Ankündigung sorgte auch im Stadtrat für Stirnrunzeln. Die SPD hatte bereits mehrfach in den vergangenen Jahren angemahnt, dass der Vorplatz am Hauptbahnhof saniert werden müsse und in diesem Zug aufgrund der Erkenntnisse aus dem Nahverkehrsplan dringend ein neuer, zweiter Busbahnhof gebaut werden sollte, der den regionalen Bus- und Bahnverkehr noch enger mit dem Stadtbusverkehr verbindet.
Mehr ÖPNV-Nutzung zwingend notwendig für Schweinfurts Klimaschutzziele
Wenn man das städtische Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, ernst nimmt, muss man vor allem den ÖPNV ausbauen und sich die Frage stellen, wie man möglichst viele Menschen dazu bringt, ihr Auto stehen zu lassen und lieber den Bus zu nehmen. Die Antworten auf diese Frage sind entscheidend, ob es gelingt, auch auf lokaler Ebene den Klimawandel zu beherrschen.
Johannes Petersen wollte nun wissen, wie die Bauverwaltung plant. Die Antwort von Baureferent Ralf Brettin war aber wenig hoffnungsvoll. Natürlich, so Brettin, "ist die Situation am Hauptbahnhof stark verbesserungswürdig." Doch es sei wichtig, eine gute Planung in Verbindung mit dem Nahverkehrskonzept zu machen. Das aber sei angesichts der Vielfalt der Projekte und des Fachkräftemangels schwerlich bis 2026 zu schaffen: "Unsere Auftragsbücher sind voll", so Brettin. Im Dezember hatte Brettin außerdem im Bauausschuss erläutert, dass für den Bereich Herroth und Hauptbahnhof ein 20,5 Hektar großes Sanierungsgebiet ausgewiesen werden soll.
Im Kontext der Bauprojekte und der Überlastung in der Abteilung hatte SPD-Stadtrat Peter Hofmann kürzlich um Auskunft nach dem Stand der Großprojekte gefragt. Hofmann will wissen, wie der Planungsstand beim Kulturforum, der Theater-Sanierung, dem Friedrich-Rückert-Bau, der Maxbrücke, dem Kassengebäude, dem maroden Parkhaus am Leopoldina-Krankenhaus, dem Schul- und Kindergarten-Neubau in Bellevue und dem Abrams-Club ist. Eine Antwort erhofft er sich in der März-Sitzung des Stadtrates.
An jedem Berg wird eine hingestellt.
In Wuppertal gibts sogar eine Schwebebahn
Der Bahnhofsvorplatz könnte genutzt werden um den Pendlern eine Alternative zum Auto zu bieten: eine Seilbahn über den Main ins Industriegebiet Süd. Auf deutsch Anfahrt mit dem Zug, umsteigen in die Seilbahn und dann kurze Wege mit ZF-autonome Busse.
Die Landesgartenschau ist ersatzlos zu streichen.
Das wäre mal was in die Zukunft gerichtetes.