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Schweinfurt
Neues Parkhaus am Leopoldina Schweinfurt: Warum bei der Planung nichts vorwärts geht
2025 soll das neue Parkhaus fertig sein und das Parkchaos rund um das Krankenhaus damit endlich ein Ende haben. Doch der Weg dorthin ist nicht so geradlinig wie gedacht.
Das alte Parkhaus am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt ist in einem schlechten Zustand. In den 1970er-Jahren gebaut, soll es nun abgerissen werden. Wann, das ist noch unklar.
Foto: Anand Anders | Das alte Parkhaus am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt ist in einem schlechten Zustand. In den 1970er-Jahren gebaut, soll es nun abgerissen werden. Wann, das ist noch unklar.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:27 Uhr

Die Zeit für das alte Parkhaus am Leopoldina läuft ab. Der Zustand ist schlecht, ganze Stockwerke sind gesperrt, Holzpfosten wurden eingezogen, um die Betondecken zu entlasten. Schon seit 2018 sind 90 der ursprünglich über 320 Stellplätze gesperrt. In den 1970er-Jahren gebaut, soll das Parkhaus am Leo abgerissen werden. Wann, das ist noch unklar. Der Plan: ein Neubau. Geschätzte Kosten: rund 16 Millionen Euro. Fertigstellung: 2025.

Eigentlich sollte alles schneller gehen, doch schon im November 2020 war klar: Ist das neue Parkhaus in der Mainberger Straße fertig, wird nicht – wie zuvor geplant – gleich das Parkhaus am Leo abgerissen und der Neubau gestartet. Die Planung sei noch nicht soweit, hieß es. Und daran hat sich seitdem wenig geändert.

700 000 Euro hatte die Stadt schon 2021 für Planungskosten in ihren Haushalt eingestellt. Angetastet wurden sie nicht, sondern einfach auf 2022 weitergeschoben. "Es gab einige Verzögerungen", erklärte Baureferent Ralf Brettin einmal und verwies auf das formalisierte Vergabeverfahren bei Bauprojekten dieser Größenordnung. Das war im Oktober 2021. Da schien alles in trockenen Tüchern, der Bau- und Umweltausschuss des Schweinfurter Stadtrates hatte dem Stadtrat die Zustimmung für den Planungsauftrag für das neue Leopoldina-Parkhaus empfohlen. Doch dann war das Thema plötzlich vom Tisch, aus gutem Grund. 

Warum man in Mittelfranken über eine Planung für Schweinfurt entscheidet

Mitte Dezember 2021 wurde bei der Vergabekammer Nordbayern ein Nachprüfungsantrag eingereicht. Das bestätigt ein Sprecher der Regierung von Mittelfranken, zuständig für die Vergabekammer des Bereichs, zu dem auch Unterfranken gehört. Wer das Verfahren angestrengt hat, dazu gibt es mit Verweis auf das laufende Verfahren keine Auskunft. Weder von der Vergabekammer noch von der Stadt Schweinfurt, die sich in Schweigen hüllt und lediglich erklärt, es gehe um den Auftrag zur "Objekt- und Freianlagenplanung" für den Parkhausneubau. Allerdings finden sich nähere Informationen im Haushaltsentwurf der Stadt. Darin heißt es, dass das Vergabeverfahren bereits zweimal durchgeführt worden sei, da der jeweils zweitplatzierte Teilnehmer vor die Vergabekammer gezogen sei.

Noch Ende Januar soll die Entscheidung über den Nachprüfungsantrag fallen

Das heißt: Offenbar gab es schon einmal eine Nachprüfung. Schon Ende Januar soll "nach Möglichkeit" eine Entscheidung im aktuellen Nachprüfungsverfahren fallen, erklärt Martin Hartnagel, Pressesprecher der Regierung von Mittelfranken, auf Anfrage. In Stein gemeißelt wäre sie nicht unbedingt. Gegen eine solche Entscheidung könnte laut Hartnagel Beschwerde beim Bayerischen Obersten Landesgericht eingelegt werden. Möglich seien solche Nachprüfungsverfahren bei der Vergabekammer immer dann, wenn ein öffentlicher Auftraggeber zu einer europaweiten Ausschreibung verpflichtet sei. Trotzdem sind sie offensichtlich eher selten: Laut Pressesprecher bearbeitet die Vergabekammer Nordbayern im Jahr rund 50 Anträge auf Nachprüfung – und die kommen aus ganz Unter-, Ober- und Mittelfranken und der Oberpfalz.

Das Parkchaos am Hochfeld ist geblieben, auch mit dem Parkhaus Mainberger Straße

Das neue Parkhaus in der Mainberger Straße. Die Buslinie an der Station Söldnerstraße, links im Bild, führt allerdings nicht direkt zum Leopoldina. Wer dorthin will, geht am besten an die Haltestelle Museum Otto Schäfer, 150 Meter stadtauswärts.
Foto: Anand Anders | Das neue Parkhaus in der Mainberger Straße. Die Buslinie an der Station Söldnerstraße, links im Bild, führt allerdings nicht direkt zum Leopoldina.

Ob die Verzögerung die Pläne für den Parkhausneubau durcheinander bringt, bleibt abzuwarten. Eines steht dagegen fest: Ohne ein neues Parkhaus wird die Situation rund um Schweinfurts größtes Krankenhaus nicht besser. Mitarbeiter, Patienten, Besucher – sie alle drängen sich im Bereich Hochfeld um die wenigen vorhandenen, kostenlosen Parkplätze, oft zu Lasten der Anwohner.

Daran hat auch das neue Parkhaus in der Mainberger Straße wenig geändert, das im Oktober 2021 eröffnet hat. Vielen ist es zu weit entfernt vom Leopoldina. Der Fußweg ist lang und steil, wer es bequemer haben möchte, muss den Bus nehmen. Am besten an der etwa 150 Meter vom Parkhaus entfernten Bushaltestelle Museum Otto Schäfer, wo die Linie 52 im 15 bis 25 Minuten-Takt fahre, so Pressesprecherin Kristina Dietz.

Wer baut das Parkhaus – auch das ist noch unklar

Von einem Shuttle zwischen Mainberger Straße und Leopoldina ist aktuell keine Rede mehr. Im Stadtrat war die Idee einige Male eingeworfen worden, wenn es darum ging, wie das Parkhaus in der Mainberger Straße das Parkchaos am Krankenhaus lindern könnte. Solange, bis mit dem Neubau am Leopoldina das Problem tatsächlich gelöst würde. 850 Stellplätze, so die Pläne, sollen dann insgesamt im Bereich des Leopoldina-Krankenhauses in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen.

Weiterhin unklar ist auch, wer das Parkhaus am Leopoldina bauen und betreiben würde – die Stadt, die Leopoldina GmbH oder auch ein Dritter, wie es bei den Haushaltsberatungen im November hieß. Stadt und Leopoldina stimmten sich in dieser Frage aktuell ab, so die Stadt auf Nachfrage.

 
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  • robert.erhard@gmx.de
    Wahrscheinlich ist es in der Tat so, dass Europaweit ausgeschrieben werden muss weil man das ganze Parkhaus (Wie auch in der Mainberger Straße) ausschreibt um keine Arbeit damit zu haben! Man kann sich ja nicht mit allem beschäftigen!
    Da kommen die Mega Konzerne aus ganz Europa grad recht!
    Leider hat aber da kein heimisches Unternehmen was davon!
    Am Beispiel Mainberger Straße konnte man sehen, dass ein Konzern "seine" Subunternehmer hat, die aus der ganzen Welt kommen und billigst - unter billigsten Umständen - bauen. da kann kein heimischer Betrieb mehr mithalten!

    Warum schafft es eine Stadt nicht, die Wertschöpfung im "Lande" zu halten?
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  • franzl01
    Vorschlag von mir: Man sollte den Verantwortlichen einmal die Parksituation vor Ort erklären und evtl. Betroffene fragen, was sie von der "Verzögerung" halten - nämlich nur Ärger und Verdruss !
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  • ra.kellermann@gmx.de
    In Dtl. herrscht eben Gründlichkeit, das dauert dann halt, siehe BER... zwinkern
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