Es geht voran auf der Großbaustelle im Schweinfurter Stadtteil Bellevue. Große Balken aus Fichte ziehen sich wie ein Gerippe durch die frisch errichtete Dachkonstruktion der neuen Zweifachturnhalle. Trotz der noch immer blanken Wände strahlt das helle Holz eine gewisse Wärme und Freundlichkeit aus. Im Inneren des Neubaus herrscht reges Treiben. Stimmen hallen durch das Gebäude und prallen von der hohen Decke und den Wänden ab – es ist Richtfest.
Auf der Baustelle entstehe ein Bauwerk, welches dem Stadtteil ein neues Gesicht verleihen wird, sagt Bürgermeister Sebastian Remelé in seiner Ansprache. Die neue Grundschule werde zusammen mit einer integrierten Kindertagesstätte ein neues Zentrum des Lernens und der Bildung für junge Menschen.
Das Konzept von Schule mit integrierter Kindertagesstätte und Hort solle einen nahtlosen Übergang von der Krippe bis in die Grundschule gewährleisten. 24 Krippen- sowie 52 Kita- und 25 Hortplätze sollen in dem neuen Gebäude Platz finden. Jedoch sei, so der OB weiter, derzeit noch nicht geklärt, inwieweit die neue Einrichtung mit der bereits bestehenden Körner-Grundschule in Schweinfurt zusammenhängen oder ob es ein unabhängiges Bildungszentrum werden solle. Dementsprechend wurde bis jetzt auch noch kein Name dafür gefunden, sagt Remelé.
Auf der Baustelle läuft alles nach Plan
"Wir sind stolz auf die geleistete Arbeit. Wir befinden uns derzeit sowohl zeitlich als auch kostentechnisch im Plan", sagt der Bürgermeister. Auch die Kommunikation zwischen allen beteiligten Parteien sei hervorragend. "Entgegen aller Widrigkeiten wie Fachkräftemangel und extrem hohen Baukosten ist es gelungen, die gesteckten Ziele zu erreichen."
Dies bestätigt auch der verantwortliche Architekt Michael Sonek vom Architekturbüro SDKS Architekten aus Darmstadt. Er und sein Team gewannen 2019 die Ausschreibung für den Entwurf der Schule. Die Gesamtkosten des Baus belaufen sich auf 35,1 Millionen Euro, wovon etwa ein Drittel laut Stadt gefördert wird.
Der Bedarf nach Bildungseinrichtungen in Schweinfurt ist hoch
Eingangs erklärt Remelé die Dringlichkeit und den großen Bedarf nach Schul- und Kitaplätzen. "Anders als in vielen Regionen Nordbayerns wächst unsere Stadt erfreulicherweise. Daher benötigen wir dringend neue Einrichtungen, um diesem Wachstum gerecht zu werden." Der Stadtteil Bellevue wird auf der ehemaligen Wohnsiedlung der abgezogenen US-Streitkräfte "Askren Manor" errichtet. Nach Plänen der Verwaltung sollen zukünftig bis zu 2000 Menschen in dem neuen Stadtteil leben.
Jubel brandet auf, als Matthias Reinwarth von der Zimmerei Wentorf-Bulheimer aus Bad Königshofen nach dem Richtspruch sein geleertes Weinglas auf dem Boden zerspringen lässt. Die Euphorie über den Baufortschritt wird auch in seinem Richtspruch deutlich. Er stimmt ein Lob auf die Handwerker an und endet mit dem Wunsch, dass in dem Gebäude zukünftig viele Kinder Spaß am Lernen haben mögen und alles so weiterlaufe, wie bisher. Läuft alles weiterhin nach Plan, ist der Bau des Gebäudekomplexes laut Stadt im Juni 2025 abgeschlossen.