
Die Stadt arbeite ihren Sanierungsstau ab, konsolidiere ihren Haushalt und investiere in Zukunftsprojekte. Nicht in den Konsum, sondern in Attraktivität, in kulturelle Vielfalt. Sie stärke das gastronomische, das Einkaufs- und Freizeiterlebnis. "Das sind harte Investitionen in den Standort, die unsere Unternehmen brauchen."
Als Weichen stellende Grundsatzbeschlüsse führte Grieser die erweiterte externe Vergabe der städtischen EDV sowie die Umstellung des Haushalts auf die doppelte Buchführung an. Die Stadt werde damit weiterhin deutschlandweit Spitze sein, was die Nutzung der Informationstechnologie betrifft, und das große städtische Vermögen offenbaren.
Das im Dezember beschlossene "Facility Management" für alle städtischen Liegenschaften und Immobilien werde in den kommenden Jahren beachtliche Beträge zu Gunsten der Stadtkasse bewirken. Ein weiterer Grundsatzbeschluss, die Verschmelzung der WAG und GWS zur SWG, Unterfrankens größtem kommunalen Wohnungsunternehmen im Besitz der Stadt, verschaffe dieser ein außerordentlich wirksames Instrument für die Stadtentwicklung. Ähnliches gelte für die Fusion der beiden Sparkassen. Griesers "Empfehlung", die Benennung "Kreis- und Städt. Sparkasse Schweinfurt" in eine praktikablere "Sparkasse Schweinfurt" zu ändern, nahm Landrat Harald Leitherer schmunzelnd zur Kenntnis.
Zur Weichenstellung zählt laut OB auch der Beschluss, das Sanierungsgebiet zwischen Kornmarkt und Zeughaus zu beginnen. Es berge gewaltige Gestaltungspotentiale, die auch von der öffentlichen Hand zu stemmen seien. "Das wird etwas kosten, aber es wird es wert sein", so Grieser.
Auf den ECE-Grundsatzbeschluss eingehend versprach die OB, über den damit eingeleiteten Stadtumbau West würde die Kernstadt nicht vernachlässigt. Sie werde eine Vitalisierung- und Verjüngungskur mitmachen, "wenn der Einzelhandel und die Immobilienbesitzer genauso mitziehen wir die Stadt dazu entschlossen ist."
Am Leopoldina-Krankenhaus stehe der Bau des Gesundheitsparks an, blickte die OB voraus. Die Sanierung der Friedenschule, der Aufbau einer Ganztages-Grundschule, der Umbau des Sachs-Bades zur Kunsthalle, der Ideenwettbewerb für die Mainlände, die weitere Sanierung der "unterirdischen" Infrastruktur durch die Stadtwerke oder Maßnahmen zur Verbesserung der Altersstruktur seien weitere wichtige Aufgaben im kommenden Jahr. Auch "Pakete" zur Integration von Bürgern mit Migrationshintergrund, Ausbildung benachteiligter Jugendlicher und Entlastung der Sportvereine sollen umgesetzt werden. Schweinfurt soll, so Grieser, noch ein Stück gesünder, vielseitiger, schöner und finanziell handlungsfähiger werden.
Es müsse ihm ein Vergnügen sein, einen Standort zu besuchen, wo die Industrie brumme, die Bauwirtschaft volle Auftragsbücher habe, wo weite Teile der mittelständischen Wirtschaft zufrieden seien und die Stadt Gewerbesteuer einnehme wie nie zuvor, sprach die OB Wirtschaftsminister Michael Glos an der Spitze der vielen Gäste mit Rang und Namen an. Grieser gab ihm aber auch mit, dass die Stadt wenig erbaut über die geplante Reform der Unternehmenssteuer sei.
Bezogen auf die letzten drei Jahre würde sie 13 Millionen Euro einbüßen. Im Rekordjahr 2006 hat die Stadt 100 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen. Davon muss sie laut OB aber eine größere Summe zurückerstatten.







