
Wer in Zeiten von Onlinehandel an die Schweinfurter Innenstadt denkt, hat häufig das Bild von Leerständen und in die Jahre gekommenen Fassaden vor Augen. Dass es neben einzelnen Problemzonen aber auch viele Händlerinnen und Händler gibt, die sich immer wieder ins Zeug legen, kommt dabei gerne mal zu kurz. Um jene Gewerbetreibende für ihre kreativen Ideen auszuzeichnen, verleiht die Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben" seit über einem Jahrzehnt das "Goldene Schörschle" auf dem Stadtfest.
Neben der kultigen Figur sind die Preise mit einem Scheck von 2000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr wieder Betriebe und Personen in den drei Kategorien "Beste Außendarstellung", "Bestes Gesamtkonzept" und "Bestes Onlinemarketing". Letztere wurde auf Wunsch des neuen Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Holger Laschka heuer ins Leben gerufen. Entschieden haben dieses Jahr der Kreisvorsitzende des Einzelhandelsverbandes, Axel Schöll, und der städtische Baureferent Ralf Brettin.
Zwei Cafés und ein Geschäft mit besonderem Konzept
Denen ist die Auswahl in diesem Jahr aufgrund der hohen Anzahl an Bewerbern offensichtlich nicht leicht gefallen, erklärte Holger Laschka bei der Verleihung auf der Hauptbühne am Marktplatz. Der Preis in der Kategorie "Beste Außendarstellung" ging an Nikolas Karrer für die Sanierung der Fassade des Gebäudes in der Spitalstraße 28. "Wir wollten einfach mal wieder frischen Wind in die Spitalstraße bringen und das Gebäude wieder richtig schön glänzen lassen", sagte Karrer. Dort, im Café Bassanese, soll das goldene Schweinchen einen entsprechenden Ehrenplatz erhalten.

Mit Wohnkultur Müller ging die Auszeichnung für das beste Ladenkonzept in diesem Jahr an ein Geschäft, dass man nicht auf den ersten Blick in der Innenstadt vermutet. Noch ein Grund mehr, warum sich Inhaber Norbert und seine Frau Heike Müller über den Preis freuen konnten. Die beiden hatten die Jury mit ihrem besonderen Handwerks- und Einrichtungskonzept überzeugt. "Das Besondere ist, dass wir vom Brett alles anfertigen und einrichten können und nicht nur von der Stange verkaufen", sagte Norbert Müller.
Ehrenpreis an lanjähriges Gesicht der Schweinfurter Werbegemeinschaft
Das herausragende Onlinemarketing hatte in diesem Jahr Manolis Café am Jägerbrunnen. Seit der Schließung von Galeria Kaufhof gehöre dieser Bereich zu den Sorgenpunkten der Innenstadt, meinte Laschka. "Das ist das, was wir uns wünschen. Dass die Leute online inspiriert werden und dann hier ein Einkaufserlebnis erfahren", so der Vorsitzende. Zudem war es nicht das erste goldene Schweinchen, welches Michelle Friedrich vom Marketing entgegennahm. "Wir haben im Jahr der Eröffnung, im Jahr 2022, schon das erste Schörschle gewonnen und freuen uns natürlich jetzt besonders, nochmal eins zu gewinnen", erklärte Friedrich.
Für sein langjähriges Engagement ausgezeichnet wurde außerdem Werner Christoffel. Der vorherige Vorstand der Werbegemeinschaft stand nicht nur 34 Jahre an der Spitze der Werbetreibenden in der Stadt, sondern habe es obendrein geschafft, alle Werbegemeinschaften in einer zu vereinigen. "Vielen, vielen Dank, Werner Christoffel, für alles, was du für diese Stadt uneigennützig und ehrenamtlich geleistet hast", honorierte sein Nachfolger Laschka.