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Schweinfurt
Kleine Zeitreise in die Schweinfurter Keßlergasse: Von der beliebten Einkaufsmeile zum Leerstand-Sorgenkind
In die Keßlergasse gingen die Schweinfurter früher gerne zum Einkaufen. Doch die Straße gehört nicht mehr zu den Top-Adressen. Es gibt viel Leerstand.
Eine historische Aufnahme der Keßlergasse. Wahrscheinlich ist sie in den 1950er-Jahren entstanden. Die Straße war eine beliebte Einkaufsstraße.  
Foto: Schweinfurtführer.de | Eine historische Aufnahme der Keßlergasse. Wahrscheinlich ist sie in den 1950er-Jahren entstanden. Die Straße war eine beliebte Einkaufsstraße.  
Martina Müller
 und  Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:46 Uhr

Keßlergasse: Der Namen könnte von Kesselflickern und Kesselschmieden kommen, die sich in dieser Straße niedergelassen haben. Gesichert ist das aber nicht. Die Verbindung vom Marktplatz zum Postplatz, später Georg-Wichtermann-Platz, und zum Roßmarkt war und ist eine Geschäftsstraße. 

Früher war so gut wie in jedem Haus ein Laden. Delikatessen, Bekleidung, Eisenwaren, Möbel, Pelze, ein Kupsch-Markt waren hier zu finden, darunter Traditionsgeschäfte wie Pelz Drescher oder Eisenwaren-Krönlein, später das Gemischtwaren-Kaufhaus Krönlein. Beide Familienbetriebe gibt es nicht mehr. 2017 schloss Pelz Drescher, nach 350 Jahren. Die Kürschnerei war bereits 1654 in einer Chronik erwähnt worden. 

Julius Friedrich Krönlein eröffnete 1857 an der Ecke zum Postplatz eine Eisenwarenhandlung. 1953 wurde das Kaufhaus eröffnet, 2002 geschlossen. Hier steht jetzt der Komplex Krönlein-Karee mit Wohnungen und Supermarkt. 

Fotoserie

Mode findet man immer noch hier. Allerdings gibt es in den letzten Jahren immer mehr Leerstand in der Straße. In der Diskussion sind zurzeit die Keßlergasse 5 und 7.  Ein Ehepaar aus Schweinfurt will das Haus in der Keßlergasse 7 abreißen und neu bauen sowie das daneben stehende Einzeldenkmal Keßlergasse 5 in Teilen abreißen und wieder aufbauen. Entstehen sollen im Erdgeschoss eine rund 130 Quadratmeter große Gewerbeeinheit, in den Obergeschossen mehrere Wohnungen. Der Denkmalschutz ist dagegen, die Stadt auch, der Bauausschuss und Stadtrat befürworteten das Projekt. Wie es weiter geht, ist offen. 

Blick Richtung Roßmarkt in den 1950ern. Die Keßlergasse war eine beliebte Einkaufsstraße. Trotz sorgfältiger Recherche konnten der Rechteinhaber des Fotos nicht ermittelt werden. Rechteinhaber werden gebeten, sich bei der Redaktion zu melden.
Foto: Schweinfurtführer.de | Blick Richtung Roßmarkt in den 1950ern. Die Keßlergasse war eine beliebte Einkaufsstraße. Trotz sorgfältiger Recherche konnten der Rechteinhaber des Fotos nicht ermittelt werden.

Es gibt aber auch Initiativen, Leben in diese Ecke der Stadt zu bringen. Zum Beispiel mit dem StudyFAB, einem Coworking-Space

Eine Gegenüberstellung von historischen und aktuellen Bildern zeigt, wie wenig sich die Häuser verändert haben. Die kleine Zeitreise zeigt aber auch, wie viel Leben in der Keßlergasse einst war. 

Trotz sorgfältiger Recherche konnten einige Rechteinhaber der Fotos nicht ermittelt werden. Rechteinhaber werden gebeten, sich bei der Redaktion zu melden.

 
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  • Hans Schwinger
    Vergessen auch die gute alte Rückert-Buchhandlung.
    Hans Schwinger
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  • Manfred Englert
    Als Erstes fällt mir zur "Kesslergass" der hier nicht erwähnte Laden "Klara Berg" ein.
    Hier kaufte mein Vater, der bei Kufi arbeitete, nach Erhalt der "Lohntüte" für uns Kinder immer Nougat ein.
    Und das war für uns in den 50er Jahren eine Köstlichkeit!
    Bestaunt wurde dann von mir und meinen Geschwistern bei Stadtbesuchen der übergroße im Schaufenster stehende "Sarotti-Mohr".
    Schade, daß es dieses Geschäft nicht mehr gibt.
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