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Schweinfurt
Frischer Wind für Schweinfurts Gastronomie: Junge Familie will "Hadergasse zum Leben erwecken"
Im Restaurantbetrieb seiner Eltern sammelte Manoli Skafidas viel Erfahrung. Gemeinsam mit seiner Ehefrau hat er jetzt in Schweinfurt selbst ein Café eröffnet.
Diana und Manoli Skafidas haben in der Hadergasse ein neues Restaurant eröffnet. 
Foto: Marius Flegler | Diana und Manoli Skafidas haben in der Hadergasse ein neues Restaurant eröffnet. 
Marius Flegler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:14 Uhr

Manoli Skafidas hatte schon immer einen starken Bezug zur Gastronomie. Die Eltern des 38-Jährigen betreiben seit Jahrzehnten den Felsenkeller in Lohr am Main. So war es für den jungen Mann naheliegend, ebenfalls Gastronom zu werden. Jetzt eröffnete er mit seiner Ehefrau Diana in der Schweinfurter Hadergasse 3 sein eigenes Restaurant "Manoli´s Café". Er kümmert sich um die Küche, die Automobilkauffrau übernimmt die Büroarbeiten. 

Schon 2019 wollte das junge Paar ein Café in Schweinfurt eröffnen. Hatte sogar schon eine Ladenfläche in Aussicht. Doch Corona machte den beiden einen Strich durch die Rechnung. Jetzt aber wagten sie den Schritt in die Selbstständigkeit, der auch drei Jahre nach der Pandemie nicht einfach war. "Man darf den Krieg in der Ukraine nicht vergessen, die Kosten sind nur noch nach oben gegangen", sagt Skafidas. Von den bürokratischen Hürden wie rechtliche Rahmenbedingungen und Gewerbeanmeldung ganz zu schweigen. Seine gastronomieerfahrenen Eltern seien hier eine "unglaubliche Unterstützung" gewesen.

Die gesamte Einrichtung stammt aus Griechenland

Das Lokal, in dem sich die beiden jetzt niedergelassen haben, stand zuvor leer. Im Nachbarladen hat vor kurzem auch erst ein Bekleidungsgeschäft eröffnet. Die Geschäfte am Jägersbrunnen würden sich gut ergänzen, sagt Diana Skafidas: "Das ist jetzt irgendwie, als würde man endlich die Hadergasse zum Leben erwecken."

"Das ist jetzt irgendwie, als würde man endlich die Hadergasse zum Leben erwecken."
Diana Skafidas

Das besondere an "Manoli´s Café" ist, dass jedes Detail aus dem Geburtsland des 38-Jährigen, aus Griechenland, stammt. Über 3000 Kilometer habe sein Verwandter Giannis Tsakirelis mit einem 40-Tonner zurückgelegt, um die Inneneinrichtung anzuliefern. "Sogar die Fußleisten hat er mitgebracht", sagt Diana Skafidas. In Griechenland werde auch beim kleinsten Laden sehr viel Wert auf das Design gelegt. "So etwas Schönes wollten wir auch in Deutschland machen."

Außer der Farbe und der Verkabelung der Elektrik stammt die gesamte Inneneinrichtung in Manoli's Café aus Griechenland. 
Foto: Diana Skafidas | Außer der Farbe und der Verkabelung der Elektrik stammt die gesamte Inneneinrichtung in Manoli's Café aus Griechenland. 

Etwa 35 Gäste finden im Innen- und Außenbereich Platz. Skafida will bald zusätzliches Personal einstellen. Trotz dass die Gastronomie seit einiger Zeit über großen Personalmangel klagt, hat das junge Paar nach eigener Aussage keine Schwierigkeiten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. "Wir haben tatsächlich eine relativ große Nachfrage", sagt Diana Skafidas und führt diesen Umstand auf die Attraktivität des Ladens sowie die Auszeichnung "Goldenes Schörschle" zurück, die ihnen kürzlich von der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben" für das beste Gesamtkonzept überreicht wurde. 

Auch Mittagessen wird serviert

Die Gäste kommen aus allen Schichten. Laut Skafidas sind es zum einen Griechen, die im Laden ein "Stückchen Heimat suchen", zum anderen Berufstätige, die hier ihre Mittagspause verbringen und besonders junge Menschen, die das Geschäft mit urbanem Flair anzieht. Das Ehepaar hat inzwischen seine Speisekarte an die Bedürfnisse der Kundschaft angepasst und bietet nun auch Mittagessen an. 

Morgens um 5 Uhr beginnt Manoli Skafidas damit, seine Speisen vorzubereiten. Griechischer Nudelauflauf und Flammkuchen seien von Anfang an stark nachgefragt worden – egal ob vegetarisch oder mit Fleisch. Viele der Rezepte hat ihm die Mutter weitergegeben. Weitere "Klassiker" auf seiner Karte sind "Freddo Espresso" und "Freddo Cappucino" – das sind kaltservierte, griechische Kaffeespezialitäten, erklärt der Inhaber. Irgendwann wollen Manoli und Diana Skafidas auch noch ein kretanisches Frühstück anbieten. Außerdem sollen mit der Zeit noch andere Produkte aus Kreta, wie etwa Öle, Honig und Bergtee, direkt im Laden verkauft werden. 

Die erste Zeit nach Start des Geschäftsbetriebs habe Nerven gekostet, meint das junge Paar. Vieles habe organisiert werden müssen – und dann ist da noch der Nachwuchs. Mitten in der Eröffnungsphase kam die zweite Tochter zur Welt. Die zwei wöchentlichen Ruhetage haben für die jungen Eltern deshalb wenig mit Erholung zu tun, es sind lediglich zwei Tage ohne Kundenverkehr. "Aber wir optimieren ständig und es wird alles besser."

 
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