
Stil hat man oder man hat ihn nicht. Eine geläufige Aussage, die nur bedingt richtig ist. Denn wer offen für Neues ist – das wissen sicherlich die meisten von uns – kann einiges dazulernen im Leben.
In Sachen Mode sind die Damen dem angeblich so starken Geschlecht um Längen voraus. Und trotzdem haben sich Unternehmerinnen diese Woche in Dingolshausen mit dem richtigen Style beschäftigt. Speziell Landwirtinnen kamen zu dem Frühstück mit Vortrag der Regierung.
Ohne High Heels auf den Acker, aber mit Make-up in den Hofladen
Da gab es nicht nur Kaffee und Gebäck, sondern ganz praktische Tipps. Viel zu häufig würden Frauen nicht wahrgenommen, meinte eine Stilberaterin. Sie empfahl der holden Weiblichkeit: Kleidung muss zur Tätigkeit passen, auch bei der Feldarbeit. Na ja, es dürfte wohl hinlänglich bekannt sein, dass Bäuerinnen den Acker nicht mit High Heels betreten sollten.
Wie die Expertin das mit dem zusätzlichen "Kraftkick", ausgelöst durch auffällige Kleidungsfarben wie knalliges Rot, konkret gemeint hat, wissen wir auch nicht so genau. Ob’s dann vielleicht schneller mit dem Unkraut jäten klappt?
Übrigens: Make-up ist nicht nötig auf dem Feld, dafür im Hofladen beim Kundengespräch. Wer dort so richtig Erfolg haben möchte, sollte diesen Trick anwenden: Wie die Männer mit tiefer Stimme sprechen. Ob das wirklich Ruhe ausstrahlt und frau damit kompetenter wirkt, wie behauptet, sei mal dahingestellt.
Regieren Deutsche und Fränkische Weinkönigin in Oberschwarzach?
Fachkompetenz und Stil verbinden zumindest Weinkenner garantiert mit Oberschwarzach. Davon zeugen edle Tropfen aus Lagen wie Dachs, Teufel, Stollberg und Herrenberg. Womöglich kommt bald noch eine Königinnenlage hinzu.
Denn die Marktgemeinde ist auf dem besten Weg, zum Hotspot des Weinadels aufzusteigen. Weinprinzessin Laetitia Stockmeyer greift am 22. März nach der fränkischen Weinkrone. Die hatte bis zum Herbst Eva Brockmann vom Untermain auf, die dann – wir alle kennen diese märchenhafte Geschichte – zur 65. Deutschen Weinkönigin gekrönt wurde.
Plötzlich aber läuft dem einen oder anderen die junge Hoheit mit dem sympathischen Lachen regelmäßig in Oberschwarzach über den Weg. So mancher hat sich da gefragt: Ja was denn, ja wie denn, Frau Königin hier bei uns zu Gast?
Kürzlich ließ sie sich sogar beim traditionellen Festtag mit Sebastiani-Gelübde blicken, ein Termin, der wenig mit Wein zu tun hat. Der Grund ist recht einfach: Der Liebe wegen hat es sie in die schöne Weingegend im Steigerwald verschlagen. Und so ist die Majestät immer häufiger zu zweit zu sehen.
Wie praktisch ist es da, dass die Gemeinde über ein Schloss verfügt. Das zudem gerade hergerichtet wird. Vielleicht sollte Bürgermeister Schötz ernsthaft über eine Umplanung nachdenken. Eine Königspaar-Suite sollte irgendwie machbar sein.
Und wenn Laetitia Stockmeyer tatsächlich als Fränkische Weinkönigin heimkehrt, dann wäre eine Weinadel-WG im barocken Julius-Echter-Schloss angebracht. Das hätte auf alle Fälle Stil!