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Schweinfurt
Glosse Zeug gibt's: Schweinfurts gute Nachrichten und die Miesepeter
Das Gebäude von Galeria Kaufhof ist verkauft, das Parkhaus auch. Ein Grund, hoffnungsvoll in Schweinfurts Zukunft zu blicken. Oder doch nicht?
Das Gebäude der früheren Galeria-Kaufhof-Filiale in Schweinfurt hat ein Investor gekauft, der dort Büros, Wohnungen, Einzelhandel und ein Hotel bauen will.
Foto: Anand Anders | Das Gebäude der früheren Galeria-Kaufhof-Filiale in Schweinfurt hat ein Investor gekauft, der dort Büros, Wohnungen, Einzelhandel und ein Hotel bauen will.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 16.10.2024 02:45 Uhr

Mensch, was haben wir uns am Dienstag gefreut, als wir endlich nach gefühlten Jahren des Darbens und Grübelns eine Überschrift über einen Text aus Schweinfurt so beginnen konnten: "Gute Nachrichten für Schweinfurt." Jawoll, ihr Miesepeter und Unken im realen wie im virtuellen Leben da draußen, die ihr dauernd über den gefühlten Stillstand in der Stadt jammert: In Schweinfurt, da geht was. Da findet Zukunft Stadt.

Oder ein Investor für das Gebäude von Galeria Kaufhof, wie in diesem Fall unserer vollen Vorfreude veröffentlichten Meldung. Seien wir mal ehrlich, wenn die Pläne so umgesetzt werden wie angekündigt, dann sind es wirklich gute Nachrichten, dass Fokus Development aus Duisburg sich in der Wälzlagerstadt engagiert.

Denn natürlich wäre es der Stadt aufgrund ihrer derzeitigen finanziellen Lage nicht möglich gewesen, das Galeria-Kaufhof-Areal zu kaufen und zu entwickeln. Die Tatsache, dass mittlerweile kein einziger der großen Industriebetriebe mehr Gewerbesteuer zahlt, hat den städtischen Geldbeutel eher schmäler als dicker werden lassen.

Die Haushaltsberatungen stehen im November an, und derzeit werden die einzelnen Etats der Fachabteilungen beraten – es gab für die von den Etat-Kürzungen Betroffenen schon bessere Jahre, so viel kann man sagen. Insofern ist also jeder Investor hier willkommen, der sich der großen Baustellen dieser Stadt annimmt und für ein bisschen frischen Wind und gute Nachrichten sorgt.

Die neue Superreferentin Anna Barbara Keck hat sozusagen "Dreiwas" von dieser Nachricht, wie man in Schweinfurt sagt: Als Finanzreferentin darf sie bei Erfolg der neuen Unternehmung auf ein bisschen Gewerbesteuer hoffen. Als neue Wirtschaftsreferentin ab 1. November darf sie natürlich auf dringend nötige Belebung der Innenstadt spekulieren. Als Liegenschaftsreferentin hat Keck sicher auch ein Gläschen Sekt eingeschenkt, denn der Kelch Galeria-Kaufhof-Vermarktung ist ja so an ihr vorbeigegangen.

Und als kleiner Nebeneffekt dürfte Keck ganz heimlich, still und leise einen Stoßseufzer daheim ausgestoßen haben, dass Stefan Labus nicht auch noch einen Hilfsverein zur Belebung von Galeria Kaufhof gründen muss, sondern sich nur auf das Josefs-Krankenhaus konzentriert.

Aber wie das halt immer so geht in dieser Stadt, es gab nicht nur reine Vorfreude auf das natürlich im Detail noch ziemlich unbekannte neue Projekt am Jägersbrunnen. Wir hätten ja schon gedacht, dass spontane Kundgebungen mit Fahnen, auf denen das Wirken von Oberbürgermeister Sebastian Remelé gepriesen wird, das Mindeste sind. Stattdessen gab's gleich wieder Gemecker: Klappt eh nicht; wer soll sich die Mieten in den neuen Wohnungen überhaupt leisten können?

Wir versprechen zumindest, die Überschrift von den "guten Nachrichten für Schweinfurt" liegt auf Wiedervorlage. Lasst uns doch einfach mal abwarten, was als Nächstes passiert.

 
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  • Fred Reinshagen
    Frage an Herrn Schikora:

    Im Artikel v. 08.10.24 stand:
    "Die Stadt wird in der Bauausschusssitzung am 10. Oktober, ab 8 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses, detaillierte Informationen zu dem Projekt zu geben."

    War das Info für die Öffentlichkeit? Wenn ja, wäre diese hochprofessionelle, erstklassige Stadtplanung einen größeren Artikel absolut wert, ggf. mit Abb. von Plänen, in jedem Fall einem Foto v. Modell ... auf der MP-Online-Startseite, anstelle der dortigen vielen Banalitäten für Lieschen Müller & ewiger Berichte über Gerichtsverhandlungen.
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  • Oliver Schikora
    Hallo Herr Reinshagen, die Stadt hatte es so kommuniziert, dass diese von Ihnen angesprochenen Informationen ausführlicher und öffentlich im Bauausschuss kommuniziert würdenn. Schlussendlich wurde in der Sitzung unter dem Punkt "Informationen" das bekannt gegeben, was wir bereits berichtet hatten und es gab keine weiteren Details. Wir werden nun natürlich versuchen, den Investor bzgl. der Pläne zu kontaktieren. Es gibt aber, das ist wichtig zu wissen, bisher keinen Bauplan und keinen Zeitplan und keine öffentliche Kommunikation zu dem Projekt über das hinaus, was der Investor auf der Messe in München gesagt hat. Mfg, Oliver Schikora
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  • Fred Reinshagen
    @Oliver Schikora

    Vielen Dank für Ihre Antwort. Könnten Sie wenigstens vorneweg ein Foto von dem sehr anschaulichen Modell veröffentlichen, so wie in der Immobilienzeitung v. 07.10.24? Wäre sonst schade, wenn Modell & Stadtplanung von hoher Qualität einer breiteren Öffentlichkeit (zunächst) vorenthalten würde. Man soll das Eisen schmieden so lange es heiß ist. Viele Grüße, Fred Reinshagen
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  • Elke Wallmeier
    Wenn hier von der MP hämisch Kommentare über H.Labus, der zumindest versucht, mit kreativen Ideen das St.Josef als ganzes zu erhalten, verbreitet werden, dann ist dies ziemlich unterste Schublade.
    Immerhin wollen auch ca. 51 000 Personen, die eine entspr. Online-Petition unterstützt haben, genau das gleiche und zwar das St.Josef weiter als Krankenhaus behalten.
    Im übrigen sollte die "Stadt" (gemeint sind die zuständigen Personen) sich auch an die eigene Nase fassen was die Gewerbesteuer betrifft. Man hat es in vielen Jahren nicht geschafft, dringend nötige Neuansiedlung von Industriebetrieben nach SW zu bringen. Wie man in vielen anderen Städten sieht, kann dies kein Ding der Unmöglichkeit sein.
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  • Walter Stöckl-Manger
    Schaun mer mal.
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  • Robert Grünewald
    Ich begrüße die Ankündigung dieses Entwicklungsprojektes durchaus und wäre auch mehr als bereit, in Lobhuldigungen ob des Wirkens von Herrn Remelé einzustimmen, wenn sich der Anlass dereinst bieten sollte.

    Man darf auch nicht vergessen, eine überstürzte und unverdiente Lobhuldigung würde jeden bescheidenen Adressaten auch nur verletzen und würde sofort zurückgewiesen werden. Wer will sich schon mit Erfolgen schmücken, an denen man keinen Anteil hat? Vielleicht ein Ministerpräsident, aber sonst keiner.

    Also bleibt nur die freudige Erwartung über die weiteren Fortschritte des Projekts und das Aufsparen der Lobhudelei für vielleicht künftige Anlässe.
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  • Fred Reinshagen
    Ein erstklassischer Entwurf:

    https://www.iz.de/transaktionen/news/-fokus-development-entwickelt-schweinfurter-kaufhof-areal-2000029051

    Der Investorenentwurf ist sehr groß gedacht, minimalistisch in der Formgebung und erinnert an Projekte v. OB Grieser (MGS u.a.m.). Endlich wird in der City wieder hoch gebaut, wie woanders seit langem. Mit dem Iduna-Hochhaus wird eine Tor gebildet, als westl. Eingangstor zur City - wird vmtl. Wahrzeichen.

    Herr Schikora, Sie sollten meckern nicht mit berechtigter Kritik verwechseln - das sind 2 paar Stiefel. Sie pauschalieren (Hofberichterstattung). Wer bei einer guten Sache, wie hier, ein Haar in der Suppe sucht, der meckert - und macht psycholog. Striptease: das sind Leute ohne größere persönliche Erfolge, die jeden anderen Erfolg als Selbstanklage sehen und deshalb alles schlecht reden.

    Dieses Projekt erkennt das weit größere Potenzial der Stadt, als viele glauben und wird dem Central Business District im Westen einen großen Schub geben!
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  • Fred Reinshagen
    PS: Central Business District (CBD) in Schweinfurt? Ja!
    Und zwar der neuen Art

    Die Investoren erkennen (i. Ggs. zu vielen Einheimischen) das große Potenzial. Statt einer öden Bürostadt von gestern und einem langweiligen Kaufhof kommt zeitgemäße Mischnutzung ins SWer Finanzdistrikt, wo schon folgendes vorhanden ist:
    > Hauptverwaltung v. 2 Banken (Flessa Bank & Sparkasse)
    > Hauptverwaltung v. Betriebskrankenkasse (SKD BKK)
    > Anwaltcenter, Notare, Steuerberater
    > Mischnutzung: Hptverw. Dt. SKF/Justiz/Behörden/Ärztehaus St. Josef/Stadtgalerie: Einzelhandel/Gastronomie
    > Gute Verkehrsanbindung: 1300 Stadtgalerie-Parkplätze 5 Min. v. A 70, DB SW-Mitte, Busbahnhof Roßmarkt.

    Schweinfurts West-City, in der Mitte Mainfrankens (rd. 1 Mio. Einw.) wird sich vmtl. zum attraktiven, mainfränkischen CBD entwickeln. Aber nicht, wie meist, auf Randlagen/Brachen entlang v. Bahngleisen, sondern in guter Lage, an Kunsthalle, H.-G.-Kirche, Grünanlagen & Mainufer.
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  • Walter Stöckl-Manger
    'erstklassisch' gibt es nicht. Sie wollten wohl 'erstklassig' schreiben.
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