Costa Skafidas, das weiß ganz Lohr, ist ein energiegeladener Mensch. Seit einigen Tagen ist der griechische Gastronom und Inhaber des Restaurants Felsenkeller aber noch anderweitig geladen. Grund sind böse Gerüchte, die seit Wochen in der Stadt die Runde machen und offenbar immer weitere Kreise ziehen. Costa Skafidas sieht dadurch seine Existenz gefährdet und spricht von Rufmord.
Die Gerüchte besagen: Lebensmittelkontrolleure des Landratsamtes hätten im Felsenkeller hygienische Unregelmäßigkeiten festgestellt und das Restaurant deswegen sogar vorübergehend geschlossen. Wo die Gerüchte ihren Ursprung genommen haben, ist rätselhaft. Fest steht nur: An ihnen ist überhaupt nichts dran.
„Es handelt sich beim Felsenkeller um einen absolut sauberen, korrekten Betrieb“, sagt Holger Steiger, Pressesprecher des Landratsamtes Main-Spessart. Das sei das regelmäßige Ergebnis der unangemeldeten Inspektionen, die die Lebensmittelkontrolleure zu Routinekontrollen in Gaststätten führe. Bei keiner dieser Kontrollen habe es im Felsenkeller etwas zu beanstanden gegeben, sagt Steiger und folgert: „Ein Top-Betrieb.“
Von den Gerüchten habe man auch im Karlstadter Landratsamt gehört, so der Pressesprecher weiter. Deswegen habe es erst in der vergangenen Woche erneut eine Kontrolle im Felsenkeller gegeben. Das Ergebnis sei das gleiche wie immer gewesen, so Steiger: „Alles im grünen Bereich.“
Für Costa Skafidas indes ist derzeit die Lage alles andere als im grünen Bereich. Vor zwei Wochen, so erzählt der 54-Jährige, der mit seiner Frau seit 1984 in Deutschland ist, habe er zum ersten Mal von den Gerüchten gehört. Eine seiner sechs Angestellten sei angesprochen worden, ob der Felsenkeller noch geöffnet sei. „Da habe ich mir noch gar nichts gedacht“, so Skafidas.
Doch dann zog die Sache Kreise. Als vergangene Woche der Lebensmittelkontrolleur vor der Tür gestanden und die Gerüchte als Grund seines Besuches genannt habe, hätten in seinem Kopf die Alarmglocken geschrillt, so Skafidas. Verstärkt worden sei dieses Schrillen in den darauffolgenden Tagen durch stetig zunehmende Nachfragen von Gästen.
Das Fass voll war für Skafidas, als ein Anrufer schließlich fragte: „Habt ihr noch offen, oder müssen wir woanders hingehen?“ Dieser Anrufer habe ihm gesagt, dass man sich in der ganzen Stadt erzähle, dass die Lebensmittelkontrolleure den Felsenkeller geschlossen hätten, angeblich wegen Verunreinigungen im Salat.
„Jetzt reicht's“, schildert der Grieche den Gedanken, den er in diesem Moment hatte. Für ihn stand fest, dass die Gerüchte seine Existenz bedrohen könnten. Er entschloss sich, in die Offensive und an die Öffentlichkeit zu gehen: „Ich habe nichts zu verbergen und mir nichts vorzuwerfen“, sagt er im Gespräch mit der Main-Post mit Blick auf die makellose Bilanz nach allen Kontrollen.
Umso weniger könne er sich erklären, wie es zu den Gerüchten kommen konnte. Hat sie jemand gezielt gestreut? „Ich habe keine Ahnung“, zuckt Skafidas mit den Schultern. Er glaubt nur, dass die Gerüchte ihren Anfang nahmen, als er Ende Januar für einen kurzfristigen Urlaub in der Heimat die Gaststätte wenige Tage geschlossen hatte.
Die Gerüchte und das Gerede seien für seine ganze Familie eine große nervliche Belastung, schildert Costa Skafidas. Besonders seiner Frau Irini, die die Küche des Restaurants leitet, gehe die Sache sehr nahe, so der sichtlich bewegte Grieche.
Zwischendurch habe er in der Erregung und Sorge über die weitere Entwicklung sogar überlegt, aus Lohr wegzugehen, so Skafidas. Eine Gaststätte in Aschaffenburg habe er schon besichtigt, sich dann aber gedacht: „Ich werde hier wegen solcher Gerüchte nicht das Handtuch werfen.“ Zu sehr hängt Costa Skafidas an der traditionsreichen Gaststätte, die er 1998 gekauft hat und seit 2001 selbst bewirtschaftet.
All die Jahre seien die Geschäfte „sehr, sehr gut gelaufen“, sagt der Wirt. Der Zuspruch, den er gerade in den vergangenen Tagen als Reaktion auf die Gerüchte von vielen seiner Gäste erhalten habe, sei für ihn Ansporn und gebe ihm die Zuversicht, „dass von diesen bösen Gerüchten nichts hängen bleibt“.
Am Montag tritt die Familie Skafidas ihren zehntägigen Jahresurlaub an. Selten hätten er und seine Frau das nervliche Ausspannen nötiger gehabt, sagt Skafidas. Vorsorglich stellt er klar: Die vorübergehende Schließung seiner Gaststätte habe nichts mit irgendwelchen Kontrollen eines Lebensmittelinspektors zu tun.
Ich/wir waren bisher immer und in jeder Hinsicht sehr zufrieden bei unseren Besuchen im Felsenkeller in Lohr am Main bei Costa samt Familie.
Bitte Costa, lass dich bloß nicht von solchen dummen Menschen oder solch dummen Geschwätz vertreiben! Es gibt hier sehr, sehr viele Gäste die dich/euch schmerzlich vermissen würden! Mach einfach weiter wie bisher, denn es war alles Bestens!
Ich wünsche euch einen super tollen und erholsamen Urlaub und lass die schlechten Gedanken und Zweifel hinter dir.
Nicht unterkriegen lassen!
Wenn Ihr beide nachdenkt, so kommt ihr drauf, wer ich bin. Lasst Euch vor solch Denunzianten nicht unterbuttern. Macht weiter so. Ich werde zu Euch halten.
Leid tut es mir um Costas Familie, die mit solchen Anschuldigungen (ja Anschuldigungen) leben müssen, unendlich Leid. Costa - mach weiter und lass Dich von solchen Leuten nicht unter kriegen.