Die Neugierde der Schweinfurter scheint groß gewesen zu sein. In den ersten drei Tagen nach Eröffnung des Popup-Taco-Ladens "La Taqueria No. 2" im Juni, sei das Restaurant von Inhaber Uli Niklaus, das mexikanisches Streetfood anbietet, regelrecht eingerannt worden: "Der Laden wurde wie von einer Heuschreckenherde abgegrast", staunt er. Da der Betrieb in der Siebenbrückleinsgasse 2 nur für sechs Wochen geplant war und der Laden Ende Juli wieder schließt, neigt sich der Testlauf für Niklaus' neues Gastronomiekonzept nun dem Ende zu.
Zu Beginn sei der Laden so gut gelaufen, dass das Team um Niklaus Reservierungen und "To-Go-Essen" überhaupt nicht mehr anbieten konnte, berichtet er. Die hohe Nachfrage hielt noch etwa bis Mitte Juli an, ging danach aber wieder "spürbar" zurück: "Natürlich ist genau diese Anfangszeit komplett getrennt vom normalen Daily-Business zu betrachten. Wie immer, wenn etwas Neues aufmacht."
Anfangs war der Gastronom zufrieden
Mit der Anfangszeit zeigt sich Uli Niklaus zufrieden. Etwa die Hälfte der Kundschaft sei aus Schweinfurt gekommen, schätzt er. Die andere Hälfte sei "komplett gemischt" gewesen: So empfing er in seinem Laden Gäste aus Berlin, Köln und sogar Geschäftsreisende aus Mexiko, die sich bei der Schweinfurter Industrie auf Durchreise befanden. Insbesondere deren Meinung interessierte Niklaus "brennend": "Ich kann sagen, sie kamen wieder und brachten Freunde mit. Diese Wertschätzung hat uns im gesamten Team natürlich sehr gut getan." Ein Signal für ihn dafür, dass er und sein Team "etwas richtig gemacht haben."
Beleidigungen im Internet verbreitet
Allerdings habe der Inhaber auch Dämpfer hinnehmen müssen: "Wir wären aber nicht in Schweinfurt, wenn es nicht auch das krasse Gegenteil gäbe." So beklagt er etwa die Trinkgeld-Bereitschaft der Gäste: "Leute sitzen über eine Stunde und lassen sich komplett nach allen Regeln der Kunst bedienen, um sich am Ende centgenau herausgeben zu lassen. Wahnsinn." Eine Honorierung gegenüber dem Servicepersonal ist für Niklaus "unabdingbar."
Außerdem habe er sowohl vor Ort, als auch im Internet Beleidigungen erhalten. Oft sei ihm etwa vorgeworfen worden, dass die Portionen zu klein und das Angebot unverschämt seien: "Die Schweinfurter Klassiker eben", sagt er. Niklaus sagt, dass die Kundinnen und Kunden aus Schweinfurt oft wenig Wert auf Kulinarik und stattdessen eher auf kleine Preise und große Portionen legen würden.
Betreiber rechnet mit Gastronomie-Standort Schweinfurt ab
Der Betreiber rechnet mit der Stadt als Gastronomie-Standort ab: "Abschließend kann ich sagen, dass ich super froh bin, keinen Laden mehr in Schweinfurt führen zu müssen." Vor den örtlichen Kollegen habe er diesbezüglich den "tiefsten Respekt", schiebt er nach.
Durch die kurzzeitige Eröffnung des Taco-Ladens wollte der Gastronom ein neues Konzept testen. Ob es in Schweinfurt auch langfristig eine Zukunft gehabt hätte? "Das werden wir nie herausfinden", sagt er. Die Erfahrung, die dennoch wertvoll gewesen sei, möchte er aber nicht missen. Der richtige Ort für ein Geschäft sei für ihn dort, wo man "Wertschätzung, Respekt für harte Arbeit und Offenheit für Neues" bekomme.
Als gebürtiger Schweinfurter mit Gastronomie-Erfahrung könne er sagen, dass die Stadt nicht dazu gehöre: "Es interessiert hier keinen, ob die Kaffeebohne besonders gut ist, das Essen perfekt zubereitet wird oder ob man als Selbstständiger eine 70-Stunden-Woche hat. Schnell, billig und große Portionen sind die Devise, zumindest für den Großteil."
Uli Niklaus könne sich prinzipiell vorstellen, in "ferner Zukunft" einen Taco-Laden nach dem getesteten Modell in Nürnberg zu eröffnen, wo er bereits ein anderes Restaurant betreibt. Vorerst möchte er diesen Gedanken allerdings erst einmal ruhen lassen.
Sind dann heute gegenüber ins Ross gegangen und haben lecker gegessen.
Hasta la Vista, Werke.
Wir gehen lieber seltener, aber dafür ungleich leckerer.
Dann doch lieber Qualität statt Quantität.
War aber schon immer so, in den 90ern noch viel schlimmer. Da haben sich einige aufgeführt wie S…
Schweinfurt und Gastronomie, ich kenne nur 3 Läden, in die ich wiedergehen würde. Der Rest ist ….
wo steht dass er gescheitert ist??? Vielleicht 2x wenn man was nicht verstanden hat.
Der geplante Öffnungszeit von 6 Wochen ist dann beendet, und wäre eh nicht länger gelaufen.
Kurz: die Kritik an den Schweinfurtern mag berechtigt sein, aber es muss nicht nur an den Kunden gelegen haben. Wenn das Konzept nicht überzeugt, ist ein Verbleib in der Stadt vielleicht auch nicht das Schlimmste.