2018 sollte die Generalsanierung des Schweinfurter Theaters noch etwas über 38 Millionen Euro kosten; heute wird die Investition auf 53,63 Millionen geschätzt. Gestiegene Baukosten und nicht zuletzt das Ausmaß der Schadstoffbelastung hatten die Summe über die Jahre in die Höhe getrieben.
Die Förderung bleibt gleich: 36,5 Millionen Euro wird die Regierung von Unterfranken zuschießen; eine Million der Bezirk von Unterfranken, bleiben rund 16,1 Millionen Euro, die Schweinfurt selbst tragen muss. Voraussichtlich, so Stadtbaumeister Markus Sauer im Bauausschuss des Stadtrats. Der Zeitplan sei "durchaus sportlich".
Aktuell laufen die vorbereitenden Arbeiten, die am 7. Februar mit dem Fällen der Bäume in dem Bereich begonnen haben. Der Grund: Genau dort soll das Theater einen unterirdischen Anbau bekommen. Im Juni werden laut Planung dann die Bauarbeiten starten. Ende 2025 sollen sie abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2026 endet laut Zeitplan der Ersatzspielbetrieb im Evangelischen Gemeindehaus, dann folgt der Umzug ins Theater der Stadt mit neuer Technik. Im Oktober 2026, nach der Sommerpause, soll das dann generalsanierte Theater wieder eröffnet werden.
Was Remelés wichtigste Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger ist
Für die Stadt das größte Projekt der letzten zehn Jahre, betonte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) im Bauausschuss. Dass man dies nun starte, "so wie wir das den Bürgern zugesagt haben", sei die wichtigste Botschaft. Und die "sollte nicht überlagert werden von der Baumdebatte", so der OB. "Wir bedauern jeden Baum, der gefällt werden muss", es sei aber "unabdingbar".
Mit seinem Statement wollte Remelé "zur allgemeinen Beruhigung" in der Debatte um die gefällten Bäume beitragen, wie er sagte. Die Diskussion hatte noch am selben Tag der Fällung begonnen. Bürger riefen in der Redaktion dieser Zeitung an, aber auch bei der Stadtverwaltung. Die beruft sich darauf, die Menschen gut informiert zu haben. Remelé erinnerte an die Bürgerversammlung, in der dies auch angekündigt worden sei, außerdem gab es eine Pressemitteilung im Vorfeld.
Stadtrat Rüdiger Köhler: Was in Sozialen Medien passiert, ist ein "Bashing" der Stadt
Dass es nun mit dem Start der Arbeiten zu aufgeregten Debatten kam, hat den OB nicht wirklich überrascht. Man könne solche Aktionen durch Großbaustellen oft erklären, wenn dann die Bagger anrückten und die Sägen gezückt würden, sei ein Teil trotzdem immer überrascht. Manchen allerdings ging die Art der Diskussion zu weit, wie Stadtrat Rüdiger Köhler (CSU). Wie in den Sozialen Medien kommentiert würde, ist für ihn ein "Bashing" der Stadt, das sei nicht in Ordnung.
Die Sanierung des Theaters sei ein "riesengroßes", wichtiges Projekt. Schließlich, so Köhler, sei das Theater ein Aushängeschild der Stadt. Daran äußerte in der Diskussion niemand Zweifel. Auch nicht Ulrike Schneider (Zukunft./ödp), die die öffentliche Debatte um die gefällten Bäume angesprochen hatte und sich vor allem mit Rüdiger Köhler ein Wortgefecht lieferte.
Stadträtin Ulrike Schneider sieht die öffentliche Diskussion als positives Zeichen
Sicher, der Start in die Generalsanierung des Theaters der Stadt Schweinfurt sei ein echter "Lichtblick, worauf man sich freuen kann", so Schneider. Anders die Baumfällungen. Dass so viele Bäume abgeholzt werden mussten, habe sie ebenso entsetzt, wie viele Bürger. Die "Aufregung vieler" sei im Grunde ein gutes Zeichen – dafür, dass "wir langsam begreifen, wie wichtig Bäume sind".
Schneiders Frage nach Ersatzpflanzungen konnte Stadtbaumeister Sauer beantworten. Nach Auskunft der Planer könnten sogar über dem unterirdischen Anbau wieder Bäume gepflanzt werden. Dass so viele Bäume gefällt werden müssten, habe der Stadtrat wissen können. Im Herbst 2022 sei dies bei der Vorstellung der Sanierung durch das Planungsbüro ersichtlich gewesen.
Laut Sauer kann der Park auch während der Bauzeit bis auf den Bereich rund um die Baustelle genutzt werden. Die Zu- und Abfahrten für die Baustelle würden über die Roßbrunn- und die Neutorstraße erfolgen.
Da hat er nicht Unrecht egal ob man seine Politik teilt. Was man dort teils lesen muss, kann man mit Fremdscham schon nicht mehr kompensieren.