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Schweinfurt
Entsetzen bei Schweinfurtern: Warum werden jetzt die Bäume am Theater gefällt?
Am 7. Februar heulten die Kettensägen in der Roßbrunnstraße. Viele Bürgerinnen und Bürger glaubten, das Theater wird nur im Inneren saniert.
Die Baumfäll- und Rodungsarbeiten am Theater in Schweinfurt sind der Start der Generalsanierung. Diese Maßnahme sorgt bei manchen Schweinfurtern für Ärger und Enttäuschung.
Foto: Anand Anders | Die Baumfäll- und Rodungsarbeiten am Theater in Schweinfurt sind der Start der Generalsanierung. Diese Maßnahme sorgt bei manchen Schweinfurtern für Ärger und Enttäuschung.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:28 Uhr

Das Thema Baumfällung ist in Schweinfurt seit Jahren ein sehr heikles: Seit die Baumschutzverordnung auf Betreiben der CSU-Fraktion 2018 gekippt wurde, gibt es immer wieder besorgte Bürgerinnen und Bürger, die auf Fällaktionen auf städtischen und privaten Grundstücken hinwiesen. So auch am 7. Februar neben dem Schweinfurter Theater. Der Tenor: großes Unverständnis.

Eine Leserin, die in der Roßbrunnstraße wohnt, machte aus ihrer Empörung beim Anruf in der Redaktion keinen Hehl: "Ich bin entsetzt." Der Grund: Seit dem Morgen war eine von der Stadt beauftragte Firma aus Würzburg damit beschäftigt, die 15 Bäume, die am hinteren Ende des Theaters in Richtung der Straße "An den Schanzen" stehen, zu fällen. "Warum macht man das, das sind gesunde Bäume", fragte sich nicht nur diese Leserin, sondern auch andere, die sich in der Redaktion meldeten.

Edo Günther, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz, meldete sich ebenso mit deutlichen Worten: "Ich verstehe es einfach nicht. Es sind gesunde, stramme Bäume und gerade in der Stadt brauchen wir jeden einzelnen." Warum es keine andere Alternative gegeben habe, könne er nicht nachvollziehen.

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Erweiterung des Theaters im Keller sorgt für große Baugrube

Der Grund für die Baumfällung, die die Stadt auch kürzlich angekündigt hatte, ist in der nun beginnenden Sanierung des Theaters zu sehen. Dabei ist die Sanierung des Kupferdaches sowie der kompletten Haustechnik mit Strom, Wasser, Abwasser und Heizung vorgesehen sowie der Einbau völlig neuer Bühnentechnik.

Darüber hinaus benötigt das Theater aber auch weitere Sozialräume für Mitarbeitende und Lagerflächen. Diese Räume werden unterirdisch geschaffen mit einem Anbau an der Rückseite des Theaters in Richtung "An den Schanzen". Dafür braucht es eine große Baugrube und deshalb mussten die Bäume gefällt werden.

Hinter dem Theater in Richtung 'An den Schanzen' werden unterirdisch neue Räume gebaut. Deshalb mussten die Bäume gefällt werden, um Platz für die Baugrube zu schaffen.
Foto: Anand Anders | Hinter dem Theater in Richtung "An den Schanzen" werden unterirdisch neue Räume gebaut. Deshalb mussten die Bäume gefällt werden, um Platz für die Baugrube zu schaffen.

Der Beginn der Sanierung des Theaters hatte sich in den vergangenen Monaten verzögert, die Ausschreibungen liefen und jetzt ist mit der Vorbereitung der Baustelle durch die Baumfällung der Startschuss für den Beginn der Arbeiten gefallen.

Theater soll zur Spielzeit 2025/26 wieder eröffnet werden

Bisher ist geplant, dass das Theater zur Spielzeit 2025/26 im Herbst 2025 wieder in seinen alten Räumen eröffnet wird. Im Oktober 2022 eröffnete der neue Theaterleiter Christof Wahlefeld die Ersatzspielstätte im Evangelischen Gemeindehaus, die mit 400 Plätzen etwa halb so groß ist wie das 1966 eröffnete Haupthaus in der Roßbrunnstraße.

Kalkuliert wird mit derzeit 52,9 Millionen Euro Kosten, die mit knapp 15 Millionen Euro mehr bereits deutlich über den ursprünglich geschätzten Kosten zu Beginn der Planung zur Sanierung vor sechs Jahren liegen. Die Stadt bekommt vom Bezirk Unterfranken eine Förderung von einer Million Euro sowie vom Freistaat Bayern 75 Prozent der förderfähigen Kosten (geschätzt knapp 36 Millionen Euro). Der Eigenanteil der Stadt beträgt derzeit 16,1 Millionen Euro. Mehrkosten, die nun während der Sanierung entstehen, müsste die Stadt selbst finanzieren.

Im Sommer 2022 gab es eine so genannte Farewell-Party für die Abonnenten, wenige Wochen vorher einen Theaterflohmarkt, bei dem über 500 Menschen kamen und Inventar kauften, das nicht mehr gebraucht wird. Das Gebäude ist schon seit längerem komplett leer geräumt, im Zuschauersaal stehen keine Stühle mehr. Die Theaterkasse und die Büros wurden in das Museum Otto Schäfer in der Judithstraße verlegt.

 
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  • hartwig.schweinfurt@arcor.de
    Nachsatz zu meinem Kommentar der noch erwähnte Edo Günther sagt nicht das er entsetzt sei
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  • hartwig.schweinfurt@arcor.de
    Überschrift ist falsch und reiserisch

    Laut Bericht ist eine Schweinfurterin entsetzt. Geschrieben wird entsetzen
    bei Schweinfurtern. Das sind mehrere Personen und dies gibt der weitere Text nicht her
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  • ulrisch0
    Nein, verehrter Hartwig.Schweinfurt! Die Überschrift ist keineswegs „reiserisch“, allenfalls „reißerisch“. Aber selbst das ist sie nicht. Sie schildert lediglich das Gefühl vieler Bürger, denen Bäume nicht egal sind! Ich bin zufällig bei der Fällung der Bäume vorbei gekommen - ich war entsetzt, Parkbesucher und Anwohner ebenso, die Baumfäller selbst waren entsetzt! Und ich bin Stadträtin, die für die Sanierung des Theaters gestimmt hat… ohne zu ahnen, wie viele Bäume dort gefällt würden.
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  • r.hellmann@web.de
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