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Schweinfurt
Einen Dorfladen nie versprochen: Ulrike Schneider wehrt sich gegen Kritik an Bürgerinitiative
Das Projekt "Dorfladen" in der Ortsmitte von Oberndorf ist ins Stocken geraten. Das ist aber nicht die Schuld der Bürgerinitiative "Natur statt Beton".
Auf dieser Fläche am Ortsrand von Oberndorf Richtung Autobahn sollte ein Einkaufszentrum entstehen. Die Bürgerinitiative 'Natur statt Beton' verhinderte das per Bürgerentscheid im vergangenen Jahr.
Foto: Oliver Schikora | Auf dieser Fläche am Ortsrand von Oberndorf Richtung Autobahn sollte ein Einkaufszentrum entstehen. Die Bürgerinitiative "Natur statt Beton" verhinderte das per Bürgerentscheid im vergangenen Jahr.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 19.12.2024 02:36 Uhr

Es ist etwas mehr als ein Jahr her, dass der Bürgerinitiative "Natur statt Beton" beim Bürgerentscheid gegen ein Einkaufszentrum mit Supermarkt, Drogerie und Discounter am Ortsrand von Oberndorf in Richtung Bergrheinfeld ein großer Erfolg gelang: 74,8 Prozent der Wahlberechtigten aus Schweinfurt lehnten das Ansinnen des Investors ab. Nach der krachenden Niederlage erklärte dieser, seine Pläne für den Neubau des Einkaufszentrums nicht weiter zu verfolgen.

Kürzlich wurde die Bürgerinitiative, vertreten durch Ulrike Schneider, Anette Klotzek und Kathrin May, allerdings von einem Oberndorfer Bürger kritisiert, dass sich m Ortskern in Sachen Dorfladen bisher nichts getan habe. Dieser sei aus Sicht des Bürgers von der Initiative als Alternative "versprochen" worden.

Schneider, Klotzek und May weisen das entschieden zurück. Natürlich hätte man eine solche Entwicklung sehr begrüßt, aber dass ein Dorfladen komme, hätte die Bürgerinitiative in "keiner Weise versprochen", so Ulrike Schneider. Ihr Thema sei immer gewesen, den Flächenfraß und die Versiegelung am Ortsrand von Oberndorf zu verhindern. Zur Vorstellung des Projektentwicklers Wolfgang Gröll über die Entwicklung von Dorfläden im Februar 2023 kamen zwar über 150 Personen, doch ein echtes Engagement der Bürgerinnen und Bürger für einen Dorfladen entwickelte sich daraus nicht.

Verschiedene Anfragen bei Betreibern brachten bisher keinen Erfolg

Vielmehr habe sich laut Schneider der Agenda-Arbeitskreis Nachhaltigkeit ebenso wie die Stadtverwaltung redlich bemüht, einen Dorfladen nach Oberndorf zu bekommen. Verschiedene Betreiber wurden angeschrieben, mit einem war man sich im Grunde auch schon fast einig, doch schlussendlich sprang dieser ab. Ulrike Schneider hatte mit Baureferent Ralf Brettin Kontakt und erklärt: "Die Stadt ist am Einzelhandel für Oberndorf dran und hat das Thema auf der Agenda."

Ulrike Schneider erklärte auch, dass sich die Firma Lidl, die als Interessent für den Discounter im letztlich gescheiterten neuen Gebiet im Gespräch war, bei ihr gemeldet habe. Die Meinung der Bürgerinitiative zu der Nutzung der Fläche habe sich selbstverständlich nicht geändert und jegliche Versuche, dort erneut Lebensmittel-Einzelhandel zu etablieren, "wären eine Kampfansage", so Schneider. Die Vertreter von Lidl hätten in den Gesprächen zugesichert, sich noch einmal mit dem Besitzer des Supermarktes in Bergrheinfeld über eine mögliche Erweiterung und Modernisierung dort zu beraten. Ein Hauptthema für Lidl ist die Anzahl der Parkplätze, die als zu wenig erachtet wird.

 
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  • Marc Stürmer
    Das war doch von Anfang an so sicher wie das Amen in der Kirche, dass es in Oberndorf keinen Dorfladen geben wird, ganz einfach weil dafür die Voraussetzungen nicht auch nur ansatzweise vorhanden sind!

    Und das liegt einfach daran, dass es genügend Supermärkte in der unmittelbaren Nähe gibt, damit zu viel Konkurrenz und keine richtige Lücke, die einen solchen Laden tragen würde.

    Dorfläden aber entstehen meist dort, wo der nächste Supermarkt eine längere Autofahrt entfernt ist.

    Daher - finde den Fehler in Oberndorf, wo man jederzeit mit dem Bus woanders hinfahren kann. Oder mit dem Rad oder oder oder.

    Dazu kommt, dass die möglichen Gebäude wie das alte NORMA dafür zu wenig Parkplätze haben. Ne.

    In der Tat hat die BI niemals versprochen, dass es sicher einen Dorfladen geben wird - sondern ihn als mögliche Initiative präsentiert. Das lässt sich im Tagblatt-Archiv und sonstwo überall nachlesen. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
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  • Hiltrud Erhard
    Ich gebe Ihnen in Ihrem Kommentar recht.
    Das System von kleinen Discountern in der Region scheint zu funktionieren. (Noch)
    Und man muss sagen, die BI hat das schon sehr clever initiiert.
    Konkret hat man das nie versprochen nur die Möglichkeit, immer wieder und immer wieder transportiert, um den Leuten Honig ums Maul zu schmieren, damit sie sich ihren Zielen anschließen.
    Dieses Vorgehen ist typisch für Frau Schneider. Egal welches Thema, sie macht sich die Ängste, die sie selbst kolportiert und die teilweise unreal easierbaren Wünsche, die sie selbst formuliert, zu eigen, um sie für ihre persönliche Politik einzusetzen.
    Die einen sagen, das macht sie clever, die anderen würden sagen eine besonders interessante Form von Trumpismus.
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  • Marc Stürmer
    Das Problem an diesem Bürgerentscheid war ganz einfach, dass 80% der Wähler nicht in Oberndorf wohnen, aber mit entscheiden konnten.

    Und aus der Ferne sieht man manchers anders als vor Ort.
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