
Die Diskussion, was die beste Lösung für die Schweinfurter Innenstadt ist beim Thema Maxbrücke, beschäftigt nicht nur den Handelsverband und die Kommunalpolitik, sondern auch die Menschen in der Stadt und im Umland. Aus Sicht der Stadtverwaltung sollte die Maxbrücke abgerissen und neu gebaut werden, was aber eine jahrelange Sperrung zur Folge hätte. Aus Sicht des Handelsverbandes wie der IHK braucht es eine neue dritte Mainbrücke, die zuerst gebaut werden muss. Danach könnte die Maxbrücke nur noch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden.
Für die Menschen, die wir auf der Straße befragt haben, ist die Lösung klar: Es braucht eine dritte Mainbrücke. Für einen Großteil ist die Verkehrsbelastung vor allem im Hafen zu groß. Außerdem fürchten sie, dass die Innenstadt bei einer jahrelangen Sperrung der Maxbrücke zu großen Schaden nimmt.
1. Leo Hümpfner (78), Sennfeld: "Eine neue, dritte Mainbrücke wäre die beste Lösung"

"Meiner Meinung nach sollte man eine neue Brücke bauen und die alte Maxbrücke für Radfahrer und Fußgänger bestehen lassen. Ich plädiere für eine neue dritte Brücke, das wäre die beste Lösung. Dabei sollte man auch von Vorgaben der Denkmalpflege abrücken. Wenn die Maxbrücke jahrelang gesperrt ist, wird das ein Riesenproblem für die Geschäftswelt in der Innenstadt. Wäre die Maxbrücke gesperrt, kann man natürlich auch über die Hahnenhügelbrücke fahren. Aber zu befürchten sind Staus."
2. Lisa Hahn (36), Schweinfurt: "Die Maxbrücke sollte in Teilschritten saniert werden"

"Für mich wäre die beste Lösung, die Maxbrücke in Teilschritten zu sanieren, damit immer eine Spur befahrbar ist. Das muss natürlich auch vorher gut kommuniziert sein, um sich Alternativen überlegen zu können. Wenn die Maxbrücke dauerhaft gesperrt wird, wird für die Personen, die Busse nicht nutzen oder auch nicht mit dem Fahrrad fahren können, die Innenstadt schwerer erreichbar sein. Auch der Hafen mit den Geschäften und Großmärkten wäre schlechter erreichbar. Eine dritte Brücke wäre sicher besser als keine Brücke, aber es ist sicher auch eine Kostenfrage."
3. Emma Vollmann (27), Dittelbrunn: "Wenn die Maxbrücke jahrelang gesperrt ist, ist das nicht gut"

"Aus meiner Sicht braucht es drei Brücken. Es ist sehr viel Berufsverkehr, und wenn die Maxbrücke jahrelang gesperrt ist, ist das nicht gut. Man hat im vergangenen Sommer gesehen, als die Brücken wegen der Bauarbeiten mehrere Wochen gesperrt waren, wie schwierig es war. Ich fahre mit dem Bus zur Arbeit in den Landkreis, und der fährt über die Maxbrücke oder die Hahnenhügelbrücke."
4. Edgar Reuß (75), Schweinfurt: "Ich verstehe nicht, wie eine dritte Brücke funktionieren soll"

"Als Fußgänger und Radfahrer betrifft mich auch eine jahrelange Sperrung nicht so sehr. Ich finde einen Neubau der Maxbrücke besser, auch für Fußgänger und Radfahrer. Der Verkehr in Schweinfurt ist ohnehin schwierig, es gibt fast nur Durchgangsverkehr, und in der Innenstadt kann man kaum noch einkaufen. Für den Einzelhandel sehe ich keine großen Probleme. Die Menschen fahren für die großen Einkäufe ohnehin außerhalb der Innenstadt. Eine dritte Brücke finde ich Schwachsinn, man braucht ja die Anfahrts- und Abfahrtswege, und ich verstehe nicht, wie das funktionieren soll. Es gibt außerdem Probleme mit dem Naturschutz, und die Stadt hat kein Geld."
5. Daniel Schmitz (44), Bergrheinfeld: "Es braucht unbedingt eine neue, dritte Mainbrücke"

"Ich verfolge das Drama um die Maxbrücke intensiv. Ich wohne seit 30 Jahren in der Umgebung Schweinfurts und nutze die Maxbrücke intensiv. Die Stadt wird um einen Neubau der Maxbrücke nicht herumkommen, aber aus meiner Sicht brauchen wir unbedingt eine neue, dritte Mainbrücke. Die Frage ist, wohin? Ich denke, wir haben gute Fachleute in der Stadt, die sich Gedanken machen, wo diese Brücke sein soll. Als die Hahnenhügelbrücke im vergangenen Sommer gesperrt war, war das ein mittleres Drama."
6. Dennis Van der Wals (37), Hirschfeld: "Es wäre Chaos, wenn wir nur noch die Hahnenhügelbrücke haben"

"Leider hat man jetzt keine Wahl mehr, die Maxbrücke muss abgerissen werden. Da hat man in den Jahren vorher an der falschen Stelle die falschen Prioritäten gesetzt. Der Neubau der Maxbrücke ist sicher die einzige vernünftige Lösung, vor allem aber müssen Fuß- und Radweg besser von der Fahrbahn getrennt werden als bisher. Ob es eine dritte Brücke braucht? Ich sehe die Attraktivität der Schweinfurter Innenstadt nicht in der Form, dass man die Maxbrücke nur für Fußgänger und Radfahrer hat. Aber es wäre absolutes Chaos, wenn wir nur noch die Hahnenhügelbrücke haben, das merke ich als Pendler jeden Tag. Verkehrstechnisch wäre eine dritte Brücke sicher zu empfehlen, aber ob es finanziell geht, kann ich nicht sagen."
7. Ralf Simmat (54), Sennfeld: "Die Stadt hätte eine dritte Brücke viel früher bauen müssen"

"Eine dritte Brücke zu bauen, das hätte die Stadt Schweinfurt schon viel eher machen müssen. Wenn die Maxbrücke geschlossen wird, wird es absolutes Chaos geben. Wenn man nach Würzburg oder Bamberg schaut, gibt es dort deutlich mehr Brücken. Für Schweinfurt sind zwei Brücken über den Main zu wenig. Wenn die Maxbrücke gesperrt wird, ist die Innenstadt tot. Ich befürchte, dass es vor allem auf der Hahnenhügelbrücke viel Stau geben wird."
8. Daniela Pfeuffer (51), Schweinfurt: "Die Maxbrücke ist für Fahrradfahrer schon jetzt ein Debakel"

"Die Maxbrücke ist jetzt schon ein Debakel, vor allem wenn man mit dem Fahrrad fahren muss. Sie ist sehr schmal, man hat manchmal Angst um sein Leben, und es wird relativ wenig Rücksicht genommen. Zu Stoßzeiten ist es für Autofahrer schwierig, aus dem Hafen herauszukommen. Mein Patenkind hat im Hafen gearbeitet und ihren Job gekündigt, weil sie knapp eineinhalb Stunden bis nach Hause gebraucht hat. Wenn die Maxbrücke abgerissen und jahrelang gesperrt wird, wird das eine Katastrophe. Die Straßen sind auf den Verkehr nicht ausgelegt, das Gewerbegebiet ist im Grunde zu nahe an der Stadt. Es ist leider so, dass es wahrscheinlich keine gute Lösung gibt. Im Grunde wäre es gut, wenn es drei Brücken gäbe, dann würde sich auch das Verkehrsthema ein wenig entkrampfen."
9. Franziska Süß (38), Schweinfurt: "Die Zeit für die Planung hätte man viel besser nutzen können"

"Es ist klar, dass die Brücke baufällig ist. Die Zeit für die Planung in den vergangenen Jahren hätte man aber viel besser nutzen können. Aus Laiensicht ist das nicht befriedigend gelaufen. Es ist wichtig, dass eine Ersatzbrücke gebaut wird. Wenn eine Brücke gesperrt ist und es auf der anderen einen Unfall gibt, dann ist alles dicht und die Stadt quasi abgeschlossen. Auch für die Infrastruktur in der Innenstadt ist es wichtig, es ist ohnehin schon schwierig genug für die Wirtschaft. Man muss auf jeden Fall dagegen steuern, damit die Stadt nicht noch mehr ausstirbt. Natürlich ist es mit dem Naturschutz schwierig, aber es gibt auch Ideen, zum Beispiel in der Nähe des Stattbahnhofes eine neue Brücke anzuschließen. Ich bin fest der Meinung, dass eine weitere Autobrücke gebraucht wird."
10. Gudrun Polreich (64), Schweinfurt: "Ich denke, es werden auch die Geschäftsleute rebellieren"

"Wenn die Maxbrücke geschlossen wird, wäre das eine Katastrophe. Ich fand den Entwurf der dritten Brücke des Handelsverbandes am besten. Als die Brücken im vergangenen Sommer geschlossen waren, war das sehr schwierig für die Innenstadt. Hier ist es eh schon sehr schwierig, zum Beispiel das Thema Parkgebühren. Die Innenstadt wird tot gespart und ich denke, es werden auch die Geschäftsleute rebellieren. Von der Maxbrücke sind hier alle abhängig, die in der Innenstadt sind, auch wenn Feste in der Stadt sind. Es wäre auch eine gute Idee, die Maxbrücke für Fußgänger und Fahrradfahrer stehenzulassen."