
Die Stollburg bei Handthal ist einer der Lieblingsorte in der Region für Anja Weisgerber. Die CSU-Bundestagsabgeordnete, die seit 2013 im Bundestag den Wahlkreis vertritt, kommt an diesen idyllischen Fleck mit toller Rundumsicht zum Schwanberg und den südlichen Landkreis Schweinfurt besonders gern. Der Blick von der Stollburg aus, das ist Heimat.
Wälder, Weinberge, Ackerflächen, im Tal ein kleiner Fischteich, in der Ferne rund 20 Windräder - "aus Liebe zur Heimat", wegen der Landschaft und vor allem der Menschen, das ist der Slogan, mit dem Anja Weisgerber um Stimmen der Wähler wirbt, die sie am 26. September zum dritten Mal in Folge in den Bundestag wählen sollen. 2017 verteidigte sie das Direktmandat mit 47,09 Prozent gegen acht andere Kandidaten, in diesem Jahr sind es sogar elf Konkurrenten.
Als Weisgerber ins Restaurant kommt, passiert das, was meistens passiert, wenn sie an Orte kommt, wo man sie kennt. Ein großes Hallo. Eine Frau schmunzelt, "ich habe sie gleich erkannt", ihre Bekannte auch. Beide bekommen den Wahlkampfflyer und die obligatorische Gewürzmischung, im Gastraum trifft sie CSU-Mitglieder. Man kennt sich, man plaudert, "ich gehe schon immer gerne auf Menschen zu", so Weisgerber.
Die CSU-Abgeordnete hat einen guten Ruf als Umwelt- und Klimaexpertin, gilt als das Gesicht des Klimaschutzes der CSU/CDU-Fraktion. Ihr Fachwissen bei dem Thema erkennen auch die politischen Gegner an. "Sie können mich nachts wecken und ich mache sofort eine Podiumsdiskussion zum Thema Klimaschutz", sagt die 45-Jährige mit einem Schmunzeln.
Natürlich gibt es Menschen, die die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung kritisch sehen – von der Fridays-for-Future-Bewegung über die Linken bis natürlich zu den Grünen. Und es gibt auch Menschen, die den Faktenreichtum, den Anja Weisgerber verinnerlicht hat, nicht goutieren. Die zweifache Mutter, die sich schon als junge Gemeinderätin in Schwebheim für Umweltschutz engagierte, ficht das nicht an.
Im Gegenteil, gerade der Wahlkampf ist aus ihrer Sicht die Chance, die Klimapolitik der Union und von Bundeskanzlerin Angela Merkel ins rechte Licht zu rücken. Jedenfalls dahingehend, dass aus Sicht von Weisgerber "die Bewertung der Klimapolitik in der Öffentlichkeit unfair ist im Vergleich zum Erreichten."
Klimapolitik von CDU/CSU ambitioniert und mit Augenmaß
Es sei nicht nur nicht alles schlecht, sondern das gerade von ihr maßgeblich mitgestaltete Klimaschutzpaket der Regierung ein Meilenstein. "Wir machen ambitionierte Klimapolitik mit Augenmaß", findet Weisgerber und erklärt, alle Forderungen der Grünen seien bereits beschlossen. Die Abgeordnete ist zum einen überzeugt, dass nachhaltige Klimapolitik mindestens europäisch abgestimmt sein muss.
Und sie ist überzeugt davon, dass der notwendige Wandel in der Bevölkerung nur dann ankommt, "wenn er von einer Volkspartei ausgeht. Wir machen die bessere Klimapolitik, denn wir stehen auch für Technologieoffenheit." Fördern, nicht verbieten, sei dabei der Grundsatz, der vor allem für die Menschen in der Region wichtig sei, zum Beispiel wenn der ÖPNV noch keine Alternative für den Verzicht auf ein Auto sei.
Anja Weisgerber auf ihr Leib- und Magenthema Klimapolitik zu reduzieren, wäre kurzsichtig. Sie versteht sich vor allem als "Dienstleisterin für alle Bürger im Wahlkreis", als deren Anwältin in Berlin, als Jemand, "der sich kümmert." Gerade während der Corona-Pandemie hat sie diesen Auftrag noch ernster genommen als ohnehin, absolvierte zwölfstündige Bürgersprechstunden, setzte sich für jeden ein, erklärte, informierte und gab Probleme und Sorgen weiter. Durchaus mit Erfolg, wenn Freistaat oder Bund Regelwerke für Coronahilfen im Anschluss verbesserten.
Werben für klassische CSU-Themen von Familien bis Landwirtschaft
Neben der Klimapolitik vertritt die CSU-Abgeordnete klassische CSU-Themen: Wirtschaft fördern, den ländlichen Raum entwickeln, die Landwirtschaft stärken, Familien fördern. Das Baukindergeld, das es seit der laufenden Wahlperiode gibt, hat Weisgerber im Koalitionsvertrag mit verhandelt. 1440 Familien aus ihrem Wahlkreis bekamen bisher 30 Millionen Euro Unterstützung, zählt die Abgeordnete auf.
Bleibt die Frage nach Söder oder Laschet, wer ist der bessere Kanzlerkandidat? Anja Weisgerber hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie CSU-Chef Markus Söder für den Richtigen gehalten hätte. Nun ist es aber CDU-Chef Armin Laschet. Natürlich ist der Absturz in den Umfragen als Thema im Haustürwahlkampf bemerkbar, aber auch von Oberflächlichkeit geprägt: "Wenn man argumentiert, werden die Menschen nachdenklich."
Wer sich mal mit Frau Weisgerbers Arbeit auseinandersetzt - und zwar faktenbasiert... derjenige muss anerkennen, dass sie in Brüssel genauso für Unterfranken gearbeitet hat, wie jetzt für Schweinfurt-Kitzingen.
Vor allem das lustige Gerede zum Klimaschutz ist ja wohl eine Selbstblamage sondersgleichen. Wer mich kennt.. ich sehe manches sicher etwas anders als die Grünen oder Frau Weisgerber. Aber sie ist tatsächlich eine bundesweite Koryphäe auf dem Gebiet.
Das muss man einfach anerkennen.
Ich vermute, viele dieser Hasspostings sind eher aus persönlich neidischen Gründen motiviert. JEDER ist seines Glückes Schmied. Punkt. Wenn jemand mit seinem Leben oder anderen Dingen unzufrieden ist: man kann selber etwas ändern oder engagieren.
Kein Wunder, von hier aus sieht man nicht die Verschandelung unserer Heimat durch Gewerbegebiete und "Amazon Logistikzentren" so genau.
Schöne neue Welt!
Unsere Klimaschutzbeauftragte der CSU in Berlin befürwortete den Abbau der Gleise der Steigerwaldbahn, und bewilligte den Ausbau der vier klm.langen "Autobahnähnlichen Strecke" SW - Schwebheim für 4,7 Mio. Steuergeld.
Das nenn ich nachhaltige Verkehrspolitik! Das nenn ich Klimaschutz!
Diese Frau hab ich richtig lieb.
Und Sie glauben bei der Abwärts für Deutschland sind keine (Politik-)Schauspieler?
Das größte Politik Theater bietet doch immer wieder diese sogenannte "Alternative".
Aktuell der Hr. Junge aus Rheinland-Pfalz, der kurz vor seinem Austritt noch Fr. Weidel als unqualifizierte Kandidatin bezeichnet hat.
Lerne die Freibiergesichter kennen, die für deinen Wahlkreis den Bundestag dekorieren und von denen man die letzten dreieinhalb Jahre keinen Piep vernommen hat?
Und die nun mal unter ihrem Stein hervorgekrochen kommen, um um ihre Wiederwahl zu betteln?Fehlt vielleicht noch eine Legislaturperiode für den vollen Pensionsanspruch?
Na sauber.
Ja klar, es können nicht alle Minister werden. Aber wir brauchen auch keinen Bundestag mit 750 Abgeordneten, die nur das Stimmvieh zum Durchwinken der jeweiligen Fraktionsforderungen sind.
Hatte auch was so in Richtung Freibiergesicht.
Ging um die Aufteilung der Süßigkeiten die von den Fadchingswagen an das Volk verteilt wurden. Da hat diese Person sich besonders durch Rücksicht hervorgetan.