Schlechte Straßen, fehlende Radwege, zu langsames Internet: Der Sanierungsstau in Schweinfurt ist – wie vielerorts in Deutschland – enorm. Daher wird auch in diesem Jahr wieder gebaut und saniert. Für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Autofahrerinnen und Autofahrer haben die Baustellen oftmals Einschränkungen, gesperrte Straßen und längere Wartezeiten zur Folge. Wo genau, welche Baumaßnahmen geplant sind und welche Auswirkungen diese für Verkehr und Anwohner haben, hat die Redaktion in einer Übersicht dargestellt.
1. Fertigstellung der Oberndorfer Hauptstraße
Was wird gemacht? Die Sanierung der Hauptstraße in Oberndorf ist ein seit Jahren viel diskutiertes Thema in Stadtrat und Bevölkerung. Aufgrund vieler unerwarteter Probleme und damit zusätzlicher Arbeiten an den Versorgungsleitungen haben sich die Bauarbeiten hier immer wieder verzögert. Hinzu kamen laut der Stadt Schweinfurt zuletzt unvorhersehbare Probleme mit Fundamentüberständen oder nicht bekannten und nicht korrekt verschlossenen alten Kellerbefüllschächten der zum Teil denkmalgeschützten Häuser. Zu der Kostenentwicklung kann die Stadt aktuell noch nichts sagen.
Auswirkungen? Die Hauptstraße bleibt weiterhin für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der Verkehr wird nach wie vor über die Engelbert-Fries-Straße und die Werkstraße umgeleitet.
Dauer? Nach aktuellem Stand soll die Baustelle bis Juni 2025 dauern. Hierfür wird bereits zusätzliches Personal auf der Baustelle eingesetzt.
2. Der Abriss und Neubau des Parkhauses am Leopoldina-Krankenhaus
Was wird gemacht? Im Juli 2023 musste das alte Parkhaus am Leopoldina Krankenhaus in der Hennebergstraße aus statischen Gründen geschlossen werden. Schon zuvor waren einzelne Bereiche abgesperrt worden. Ende Dezember haben nun die Abrissarbeiten begonnen. Neben den über 350 Parkplätzen, die dort entstehen, sollen außerdem die Dachfläche begrünt, sowie eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung angebracht werden.
Auswirkungen? Während den Arbeiten kann es zu Einschränkungen im Verkehr an der Hennebergstraße kommen. Patienten und Besucher der Klinik können zum Parken weiterhin für einen Euro pro Tag auf das Parkhaus an der Mainberger Straße ausweichen.
Dauer? 2026 soll das neue Parkhaus fertig sein
3. Mehr Grün am Schweinfurter Schelmsrasen
Was wird gemacht? In Schweinfurt geht die Umgestaltung des Schelmsrasens in seine heiße Phase. Bereits im vergangenen Jahr rückten Bagger und Bauarbeiter an, um die 5700 Quadratmeter große, versiegelte Fläche aufzubrechen und zu begrünen. Im vergangenen Jahr hatten die Stadtwerke vor den eigentlichen Bauarbeiten verschiedene Leitungen verlegt. Nun soll dort bis Ende des Jahres eine grüne Oase zur Naherholung entstehen.
Auswirkungen? Für die Entsiegelung des Schelmsrasens wird aktuell voraussichtlich bis April 2025 der Kreuzungsbereich bei der Nikolaus-Hofmann-Straße voll gesperrt bleiben. Damit kann weder die Nikolaus-Hofmann-Straße noch der Schelmsrasen durchfahren werden. Sobald die Maßnahme beendet ist, wird der Schelmsrasen zwischen Nikolaus-Hofmann-Straße und Mozartstraße voll gesperrt. Dann kann die Nikolaus-Hofmann-Straße wieder befahren werden.
Dauer? Der Umbau hat vergangenes Jahr bereits begonnen und soll bis Dezember 2025 abgeschlossen sein.
4. Die Deutschhöfer Straße bekommt einen Radweg
Was wird gemacht? Um fahrradfreundlicher zu werden, baut die Stadt Schweinfurt einen weiteren Radweg in der Deutschhöfer Straße stadtauswärts. Hierfür wird die Trasse von der Straße abgetrennt und erhält einen eigenen Weg mit Bordsteinkante. Die Kosten dafür schätzte die Stadt 2022 auf zirka 1,7 Millionen Euro.
Auswirkungen? Die Arbeiten finden zwischen der Fehrstraße und der Rhönstraße/Schützenstraße statt. Die Deutschhöfer Straße soll in mehreren Bauabschnitten abgewickelt werden. Dabei wird der Verkehr laut Stadt entweder über eine Einbahnstraßenregelung stadteinwärts geregelt oder die Deutschhöfer Straße voll gesperrt.
Dauer? Der Bau findet von Mai bis Dezember 2025 statt.
5. Deponieerweiterung am Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle
Was wird gemacht? Am Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle beginnt zum 1. März die geplante Erweiterung der Deponie, auf der jährlich etwa 30.000 Tonnen Abfall aus Stadt- und Landkreis Schweinfurt sowie umliegenden Kommunen landen. Dadurch soll vor allem die Versorgungs- und Aufnahmesicherheit nicht verwertbarer mineralischer Abfälle aus Baumaßnahmen in den nächsten Jahrzehnten in der Region sichergestellt werden. Die Baukosten liegen bei zirka 20 Millionen Euro.
Auswirkungen? Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie Anwohnerinnen und Anwohner erwartet das Landratsamt aufgrund der exponierten Lage des Abfallwirtschaftszentrums am Autobahndreieck zwischen Geldersheim und Bergrheinfeld während des Baus keine.
Dauer? Läuft alles nach Plan, soll die Erweiterung im Dezember 2028 abgeschlossen sein.
6. Bau einer neuen Wertstoffsammelstelle in Schonungen
Was wird gemacht? In der Vergangenheit kämpfe die Gemeinde Schonungen immer wieder mit Müllsündern am ehemaligen Wertstoffsammelplatz in der Jahnstraße. Das Landratsamt hat deshalb entschieden, eine neue Sammelstelle im Gewerbegebiet Tiefer Graben zu bauen. Der separate Sammelplatz soll den Bedarf der Bürgerinnen und Bürger im östlichen Landkreis decken, die sonst weite Wege zu den Wertstoffhöfen im südlichen Landkreis auf sich nehmen müssten. Kostenfaktor: Zirka 500.000 Euro.
Auswirkungen? Folgen für den Verkehr oder Anwohnerinnen und Anwohner gibt es aufgrund der Lage der Sammelstelle laut Landratsamt keine.
Dauer? Baubeginn ist voraussichtlich Mitte 2025. Fertiggebaut soll die Wertstoffstelle spätestens Anfang nächsten Jahres sein.
7. Photovoltaikanlage auf den Dächern des Kreisbauhofs Gerolzhofen
Was wird gemacht? Auf den Dächern des Kreisbauhofs in Gerolzhofen soll in diesem Jahr eine 78-Kilowatt-Photovoltaikanlage, die Strom für den Eigenverbrauch und für das Netz produzieren soll, montiert werden. Das Landratsamt hatte 2022 die Tragfähigkeit bei der Hälfte der dortigen Gebäude festgestellt. Die Investitionskosten liegen bei zirka 300.000 Euro.
Auswirkungen? Durch die Erhöhung der Anschlussleistung im Bereich Strom wird es zu Maßnahmen an den öffentlichen Straßen und Gehwegen im Umfeld des Bauhofs kommen. Hiervon werden auch der Verkehr und die Anwohnenden betroffen sein.
Dauer? Baubeginn ist laut Landratsamt voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres.
8. Abriss und Neubau des Feuerwehrausbildungszentrums in Niederwerrn
Was wird gemacht? Im Frühjahr beginnt der Landkreis mit dem Abriss des alten Verwaltungsgebäudes am Kreisbauhof in Niederwerrn in der Oberwerrner Straße. Bereits im vergangenen Jahr wurden dort das Sozialgebäude und Garagen abgebrochen, um an deren Stelle ein modernes Multifunktionsgebäude mit Atemschutzstrecke und Werkstatt zu errichten. Ebenso sind eine Garage für Einsatzfahrzeuge sowie Unterrichts- und Konferenzräume vorgesehen. Die Kosten des Neubaus liegen bei zwölf Millionen Euro.
Auswirkungen? Im Rahmen der üblichen Baustelleneinrichtung kann es zu Einschränkungen des Verkehrs für die Baustellenzufahrten kommen. Dabei dürfte es sich vor allem um Geschwindigkeitsbeschränkungen und kurzfristige Sperrungen aufgrund von Anlieferungen handeln. Der Durchgangsverkehr auf der Ortsverbindungsstraße sei laut Landratsamt gewährleistet.
Dauer? Wann die Abrissarbeiten abgeschlossen sind, konnte das Landratsamt nicht nennen.
Also welches Datum stimmt nun bitte?
Hauptstraße bis voraussichtlich Ende Juni 2025