Die Absperrwände sind nicht zu übersehen, und die Umleitungen sind ausführlich ausgeschildert. Allerdings kommt die Umgestaltung der Hauptstraße in Oberndorf nicht wie ursprünglich vorgesehen voran. Und das kann Konsequenzen haben.
Die Pressestelle der Stadt Schweinfurt teilt mit, dass es "aufgrund einiger unvorhersehbarer Gegebenheiten" zu Verzögerungen bei den Bauarbeiten gekommen sei. Auf Nachfrage wird dies konkretisiert: "Herausforderungen ergeben sich derzeit durch die vorhandenen Leitungen, die teilweise nicht an den vorgesehenen Stellen verlaufen", erklärt die Pressesprecherin der Stadt.
Die Beschilderung vor Ort weist darauf hin, dass die Straße bis Ende des Jahres gesperrt ist. Doch aufgrund der "unvorhersehbaren" Umstände kann die Stadt Schweinfurt nicht bestätigen, dass ab Januar tatsächlich die Hauptstraße wieder ungehindert befahrbar ist. "Die Auswirkungen auf die Gesamtbauzeit lassen sich derzeit noch nicht zuverlässig abschätzen", heißt es.
Kluft zwischen Beschlüssen und Umsetzung
Ein entscheidender Faktor für die weitere Entwicklung werde der Zeitpunkt und die Intensität des Wintereinbruchs sein, so die Einschätzung der Pressesprecherin. Die Bauarbeiten betreffen einen 650 Meter langen Straßenabschnitt zwischen Oberndorfer Weiher und Werkstraße. Früher war dies die Bundesstraße 26, 2015 erfolgte dann eine Abstufung.
Der Bund beteiligt sich trotzdem noch an den Kosten der Ertüchtigung, Voraussetzung aber ist, dass die Baumaßnahme bis Ende des Jahres 2024 abgeschlossen ist. Weil das jetzt fraglich ist, könne die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben zu den Kosten machen, heißt es. Ursprünglich geschätzt waren einmal vier Millionen Euro, 400.000 Euro wollte der Bund dazu steuern.
Die Sanierung und Gestaltung der Hauptstraße in Oberndorf war bis zur Entscheidung ein viel diskutiertes Thema im Bauausschuss des Schweinfurter Stadtrates und in der Bevölkerung.
Eine Baumaßnahme stößt auf wenig Gegenliebe
Am 2. Mai dieses Jahres sollte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Doch auch Tage nach dem geplanten Baubeginn ruhten die Arbeiten in der Hauptstraße. Grund seien "Anlaufschwierigkeiten" gewesen, wie die Stadt Schweinfurt damals in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Bei den Oberndorfern sorgt das Thema nach wie vor für Ärger und Unmut. Ein Anwohner an der Hauptstraße, der anonym bleiben will, äußerte sich gegenüber dieser Redaktion kritisch über die gesamte Baumaßnahme: "Meistens sind keine Bauarbeiter vor Ort und wenn, dann sind sie nur zu zweit." Er beschreibt die Situation als frustrierend und betont, dass die Sanierung nach wie vor eine unpopuläre Maßnahme sei, die die Stadt ohne Zustimmung der Bevölkerung ergriffen habe. "Zweimal haben wir uns mit Verantwortlichen der Stadt in der Schule hier getroffen, sie sagten, sie würden das nicht machen, und dann haben sie es doch gemacht", erzählt er.
Zudem komme jetzt noch bald der Winter, so dass die Bauarbeiten ruhen werden.