Das Ausbildungszentrum für die Feuerwehren des Landkreises Schweinfurt, das sich am Kreisbauhof in Niederwerrn befindet, wird neu gebaut. Damit endet unter anderem das Langzeit-Provisorium der Atemschutzübungsstrecke.
Das Projekt ist nun einen Schritt weitergekommen, nachdem der Kreisausschuss des Kreistags die sogenannte Entwurfsplanung genehmigt hat, in der schon recht konkret Gebäude, Raumverteilung und Ausstattung definiert sind. Als Kostenschätzung gibt das Architekturbüro zwölf Millionen Euro an. An Zuschüssen erwartet das Landratsamt etwa 730.000 Euro.
Damit, so das Hochbauamt, liege man im Soll. Die erstmalige Schätzung im Jahr 2021 lag bei 9,5 Millionen Euro. Angesichts der Preissteigerungen der vergangenen Jahre war die neue Summe erwartbar. "Das liegt im Normalbereich", sagte Julia Mack vom Hochbauamt des Landratsamts.
Abriss der Altgebäude startet noch in diesem Jahr
Das Bauprojekt beginnt noch Ende dieses Jahres mit dem Abriss des bestehenden Sozialgebäudes des Kreisbauhofs und von Garagen. An ihrer Stelle soll ein Multifunktionsgebäude entstehen. Dort kommen die Atemschutzstrecke- und werkstatt für die Ausbildung der Feuerwehrleute unter. Ebenso sind eine Garage für Einsatzfahrzeuge sowie Unterrichts- und Konferenzräume vorgesehen. Auch der Kreisbauhof bekommt dort neue Räume. Zudem wird das Tiefbauamt, das noch im Landratsamtsgebäude in der Schweinfurter Stadtmitte untergebracht ist, nach Niederwerrn umziehen.
Das Besondere am Neubau ist der Hochwasserschutz: Daher wird ein Teil des Bauwerks auf Stelzen gebaut. Sie sollen dafür sorgen, dass einerseits das Gebäude bei Hochwasser der Wern nicht überschwemmt wird, andererseits wird Raum geschaffen, damit sich dann das Wasser unter der Bodenplatte ausdehnen kann. Wie Architekt Sven Franke erklärte, müssten wegen des ungünstigen Baugrunds 72 sogenannte Rüttelstopfsäulen bis zu einer Tiefe von vier Metern eingebaut werden. Das habe die Kosten etwas in die Höhe getrieben.
Wärmepumpen sorgen für Heizung und Kühlung
Zwei Sole/Wasser-Wärmepumpen mit Sonden bis in 80 Metern Tiefe sollen das Haus heizen und auch kühlen. Der Kreisausschuss stimmte für kleinere Einsparungsmaßnahmen bei Türen und der Fassadengestaltung, die bereits früher für größere Diskussionen gesorgt hatte. Insgesamt macht dies 18.000 Euro aus. Nicht verzichten wollten die Kreisräte mehrheitlich auf die Nutzung von Regenwasser für die Toilettenanlage, die Barbara Göpfert (CSU) für unnötig, weil wartungsintensiv hielt.
Für kurzzeitige Irritation sorgte der Posten für eine zusätzliche Ausfahrt für Baufahrzeuge in die Oberwerrner Straße, um den Betrieb des Kreisbauhofs so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Dort hatten Georg Brückner und Manuel Kneuer (beide CSU) Kosten von 104.000 Euro herausgelesen, die ihnen deutlich zu hoch erschienen. Architekt Franke klärte auf, dass es tatsächlich nur 12.000 Euro sind.