
Die Parksituation an Schweinfurts größtem Krankenhaus erregt seit Jahren immer wieder die Gemüter unter Beschäftigten, Gästen und Anwohnern. Mit der Erweiterung der Klinik und der drohenden Schließung des St. Josef-Krankenhauses hat die Debatte zuletzt wieder an Relevanz gewonnen.
Die Redaktion hat die wichtigsten Informationen rund um das Parkhaus in der Hennebergstraße zusammengefasst und die aktuellen Fragen von Krankenhaussprecher Veit-Maria Oertel sowie Geschäftsführer Jürgen Winter beantworten lassen.
Wie ist der aktuelle Stand?
Derzeit wird auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie der Abriss des baufälligen Parkhauses in der Hennebergstraße geplant. Die ersten Abbrucharbeiten sind für Ende des Jahres angedacht. Läuft alles nach Plan, kann im Herbst 2025 mit dem Neubau begonnen werden. Ein Jahr später, ab Herbst 2026, sollen die rund 374 entstehenden Stellplätze wieder von Gästen, Patienten und Mitarbeitenden genutzt werden können.
Warum muss das Parkhaus abgerissen werden?
Das Parkhaus in der Hennebergstraße wurde im Juli 2023 komplett gesperrt. Grund dafür war der marode Zustand der Bausubstanz des aus den 1970er-Jahren stammenden Gebäudes. Bereits vor der Schließung gab es sichtbare Schäden, darunter Löcher im Belag und beschädigte Fahrbahnen. Zuletzt mussten ganze Stockwerke gesperrt und Holzpfosten eingezogen werden, um die Betondecken zu entlasten. Aufgrund der massiven Schäden wäre eine Sanierung unwirtschaftlich gewesen. Der Abriss ist daher unvermeidlich.
Welche Parkalternativen stehen während des Abrisses für Mitarbeitende und Gäste zur Verfügung?
Wie bisher können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten sowie Besucher das Parkhaus in der Mainberger Straße nutzen. Dort stehen 314 Parkplätze zur Verfügung. Die Mitarbeitenden können dort mit ihrer Parkkarte, die bislang für das Parkhaus am Leopoldina Krankenhaus galt, zu einem günstigen Tarif von einem Euro pro 24 Stunden parken. Mit dem Einfahrtticket des Parkhauses können Parkende zudem kostenfrei den Stadtbus von der Haltestelle Museum Otto Schäfer bis zur Haltestelle am Leopoldina-Krankenhaus nutzen.

Weitere Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Schotterparkplatz gegenüber des Parkhauses, der zum gleichen Tarif genutzt werden kann. Eine dritte Alternative bilden die Stellplätze in der Gustav-Adolf-Straße. Autofahrerinnen und Autofahrer dürfen dort mit Parkscheibe bis zu drei Stunden stehen bleiben. Auch in der Celtesstraße wurde eine Parkscheiben-Regelung eingeführt, um für Besucherinnen und Besucher Parkraum zu schaffen.
Was kosten Abriss und Neubau des Parkhauses?
Da sich das Projekt aktuell noch in der Planung befindet, lassen sich derzeit noch keine abschließenden Zahlen zu den Kosten der Abrissarbeiten nennen. Was den Neubau betrifft, kalkulieren die Verantwortlichen laut der Machbarkeitsstudie mit Kosten von insgesamt 12,2 Millionen Euro.
Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage des Krankenhauses unterstützt die Stadt Schweinfurt das Leopoldina allein im Jahr 2024 mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von fünf Millionen Euro. Diese Summe fließt vollständig in das Parkhaus. Ob dieser Zuschuss in den kommenden Jahren weitergeführt wird, ist derzeit unklar. Das Krankenhaus und die Stadt befinden sich noch in Verhandlungen über eine langfristige Finanzierung des Projekts.
Was ist beim Neubau des Parkhauses geplant?
Geplant ist eine Mischung aus Oberflächenparkplätzen – auch dort, wo aktuell die radiologische Praxis steht – und vier, in die Anhöhe eingeschobenen Parkdecks. 374 Parkplätze würde das bieten. 89 oben, der Rest auf den Parkdecks.
Was macht den Neubau des Parkhauses so kompliziert?
Neben der anspruchsvollen Hanglage müssen auch die Fahrbahn in der Hennebergstraße gesichert und der Schallschutz gewährleistet werden. Zudem muss der laufende Krankenhausbetrieb von den Arbeiten ungestört bleiben, insbesondere in Hinblick auf Erschütterungen und die Nutzung sensibler Geräte, etwa in der Radiologie, sowie die Zufahrt zur Notaufnahme. Auch der Platzbedarf für die Baustellenlogistik und der ambitionierte Zeitplan stellen – neben der Kostenentwicklung –zusätzliche Herausforderungen für die Planer dar.
Wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist , dann gute Nacht Deutschland.