Die Kirche bleibt im Dorf" – diesem Prinzip will die von der Diözese Würzburg eingesetzte Projektgruppe unter der Leitung von Jürgen Emmert gerecht werden, wenn es um die Frage geht, von welchen Kirchen sich die Katholiken vor Ort künftig verabschieden müssen. Während andere Diözesen mit einer restriktiven Schließungspolitik den Unmut der Gläubigen hervorgerufen haben, scheint man in Würzburg einen Weg der Transparenz zu gehen. "Wir geben nicht alles von oben vor, schieben die alleinige Verantwortung aber auch nicht nach unten ab, weil das die Konflikte nur dorthin verlagern würde", erläutert Emmert im Gespräch mit der Redaktion.
Die kirchlichen Immobilien im Bistum Würzburg stellen laut Emmert einen erheblichen Kostenfaktor dar, der Überlegungen notwendig macht, mit welchen Gotteshäusern, Pfarrheimen und Pfarrhäusern Zukunft gestaltbar bleibt. Seit dem 1. August 2019 galt daher ein auf drei Jahre angelegtes Bau-Moratorium in der Diözese. In dieser Zeit waren nur noch bauliche Notmaßnahmen genehmigungsfähig.
Die Zeit hat man genutzt, um alle Immobilien der Diözese und der Kirchenstiftungen zu erfassen und Kategorien zuzuordnen. Von A bis E reicht das Spektrum, das erhaltenswerte Kirchen mit einer besonderen Bedeutung ebenso erfasst wie gut erreichbare Pfarrkirchen und Dorfkirchen für mehr als 100 katholische Einwohnerinnen und Einwohner. In kleineren Dörfern wird die Kirche künftig nur noch ihrer Verkehrssicherungspflicht nach außen nachkommen können.
Noch sind nicht alle Betroffenen in Stadt und Landkreis Schweinfurt informiert
Noch deckt der Projektleiter im Hinblick auf Stadt und Landkreis Schweinfurt seine Karten nur im Kreis von Kirchenverantwortlichen auf. Das hängt damit zusammen, dass die Pläne, die Emmert und seine Mitstreiter entwickelt haben, noch nicht überall vor Ort kommuniziert worden sind.
Im Hinblick auf die Schweinfurter Stadtpfarrei hat es erst am Montag eine Informationsveranstaltung gegeben, bei der Emmert über die Gedanken des Bistums zur künftigen Einstufung und damit zur finanziellen Unterstützung der kirchlichen Immobilien berichtet hat. "Schweinfurt hat eine besondere historische Rolle", sagt Emmert. "Anders als Würzburg oder Aschaffenburg war Schweinfurt zunächst Evangelische Reichsstadt." In der Bayerischen Zeit ab 1805 sei dann zunächst die Heilig-Geist-Kirche als Spitalkirche und dann später mit einem neuen Kirchenbau vorhanden gewesen.
Nur noch 33 Prozent in Schweinfurt sind katholisch – das wird Konsequenzen haben
Ein katholisches Wachstum habe erst in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts und in der Nachkriegszeit eingesetzt. Damit sei es aber heute auch vorbei. So sind in Schweinfurt nur noch 33 Prozent der Einwohner Katholiken. Die finanziellen Mittel der Kirchen gehen zurück, die Zahl der hauptamtlich Tätigen und die der ehrenamtlich Engagierten wird geringer, so Emmert. Da müsse man vor Ort darauf schauen, was man in Zukunft noch alleine schaffen könne und wo Lösungen zur Zusammenarbeit erforderlich seien. "Wir werden in Schweinfurt wohl nicht alle Kirchbauten in der Verwendung für Gottesdienste erhalten können, das ist den Verantwortlichen vor Ort auch bewusst", ergänzt der Projektleiter.
Was das für Schweinfurt konkret bedeutet, lässt sich noch nicht sagen, weil die Verantwortlichen erst einmal intern klären müssen, wie es weitergeht. Dazu haben sie vier Monate Zeit. Danach müssen sie ihre Vorstellungen zu der vorgelegten Kategorisierung dem Bistum vortragen.
Die Kirchen Heilig Geist und St. Anton dürften nicht zur Debatte stehen
Die Stadtkirche Heilig Geist dürfte wegen ihrer Historie und wegen der Bedeutung für den Pastoralen Raum sicher erhalten bleiben. Es ist auch schwer vorzustellen, dass man die St. Anton Kirche, die man gerade eben mit einem hohen Aufwand renoviert und dort ein Begegnungszentrum unter Beteiligung der Caritas eingerichtet hat, eine Schließung befürchten muss.
An allen anderen Standorten wird es um die Frage gehen, wie eine künftige Nutzung aussehen kann. "In anderen Diözesen gibt es da bereits erprobte Modelle, auf die wir auch schauen", ergänzt Emmert. Dazu gehören Mischformen, bei denen zum Beispiel die Nutzung des Gebäudes verändert wird, aber dennoch eine kleine Kapelle erhalten bleibt. Darüber hinaus sollen Fundraising-Ideen entwickelt werden, wie man Spender zur Erhaltung von nicht mehr förderbaren Immobilien gewinnen kann.
Offiziell sollen die Pläne im Frühjahr 2023 vorgestellt werden
Die Informationsveranstaltungen für das restliche Dekanat Schweinfurt, das in seiner Ausdehnung dem Landkreis entspricht, stehen noch aus. Lediglich in Werneck hat es bislang eine Vorstellung der Pläne gegeben. Alle weiteren Termine fallen ins Frühjahr 2023.
Vor vielen Jahren gab es in Rom eine Kirche, die war dann ein Restaurant.
In einem Ort im Landkreis SW steht eine ehemalige Klosterkirche, die ist heute u. a. ein Abstellplatz für ein landw. Gerät.
Mal im Ernst: Kirchensteuern, Mieteinnahmen, Kirchgeld was ja in der Gemeinde bleiben soll, alles reicht nicht.
Kann ein Hausbesitzer seine Liegenschaften nicht mehr unterhalten, muss er: verkaufen oder umnutzen, sprich vermieten oder anderweitig für Umsatz sorgen.
Daran sollten diejenigen denken, die so vehement die Erhaltung all dieser Kleinpaläste fordern.
Ich brauche keine Kirche, um eine Religion zu betreiben, wenn ich es denn wollte.
Dann macht demnächst der letzte das Licht aus! SO verstärken die Verantwortlichen den Rückgang der Katholiken - DAS ist kein Konzept für die Zukunft!
Eher sollte man mal radikal den Wasserkopf im Ordinariat reduzieren, da ließe sich deutlich mehr einsparen.
Ich Stelle meinen gerne frei und mache meine Sache selbst mit meinem Herrgott aus.