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Mellrichstadt/Nordheim
Straffer Zeitplan für zwei neue Rewe-Märkte im Streutal
In Nordheim und in Mellrichstadt werden Rewe-Märkte gebaut. Dafür laufen erste Maßnahmen auf den Grundstücken. Wann werden sich die Türen der neuen Einkaufsmärkte öffnen?
Das einstige Wohnhauses auf dem Gelände der ehemaligen Baufirma Streit in Mellrichstadt wird abgerissen. Bis Jahresende soll hier ein Rewe-Markt eröffnet werden.
Foto: Simone Stock | Das einstige Wohnhauses auf dem Gelände der ehemaligen Baufirma Streit in Mellrichstadt wird abgerissen. Bis Jahresende soll hier ein Rewe-Markt eröffnet werden.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:25 Uhr

Das Einkaufsangebot im Altlandkreis Mellrichstadt wird erweitert. Der Lebensmittelkonzern Rewe will sein Angebot in zwei neuen Supermärkten offerieren - zum einen auf dem Gelände der ehemaligen Baufirma Streit in Mellrichstadt, zum anderen in Nordheim am Ortsausgang Richtung Heufurt. Auf beiden Grundstücken laufen derzeit die Vorbereitungen für den Baustart. Während in Nordheim das bislang unbebaute Gelände planiert wird, werden in Mellrichstadt ein Haus sowie weitere Gebäude auf dem Grundstück neben der ehemaligen Berufsschule abgerissen, ehe neue Wände hochgezogen werden können.

Beide Supermärkte eint nicht nur der anstehende Baustart, bereits um den Bau selbst hatte es in der Oberen Rhön wie auch in Mellrichstadt heftige Diskussionen gegeben.

Langwierige Diskussionen um Märkte

Wegen des Projekts hatte sich ein Streit zwischen den Gemeinden Nordheim und Fladungen entzündet, nachdem Rewe die Entscheidung gefällt hatte, einen Neubau in Nordheim anzusiedeln. Für die Stadt Fladungen eine bittere Pille: Der Rewe-Markt in Bayerns nördlichster Stadt wird dann wohl mit Ablauf des Pachtvertrags die Türen schließen, damit gäbe es im Ort keinen Einkaufsmarkt mehr. In Nordheim hingegen war die Freude groß: Nachdem Ende 2015 der Dorfladen zugemacht hatte, erschien die Standort-Entscheidung der Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Köln 2016 wie ein Sechser im Lotto. 

In Mellrichstadt hingegen stellte sich die Frage, ob die Stadt einen sechsten Supermarkt braucht. Problematisch ist auch der Standort, an dem der Bau geplant ist: das Gelände der ehemaligen Baufirma Streit an der Sondheimer Straße, neben der ehemaligen Berufsschule. Für die Zufahrt will der Bauträger gar eine vierte Ausfahrt aus dem Baywa-Kreisel bauen. Doch die dringlichste aller Fragen: Was passiert mit dem Kupsch-Markt in der Innenstadt, wenn Rewe kommt? Bürgermeister Eberhard Streit und die Stadtratsmitglieder hegten die Befürchtung, dass die Neuansiedlung das Aus für den einzigen Lebensmittelmarkt in der Innenstadt bedeuten könnte. Das sollte unter allen Umständen vermieden werden. Nach einer Umfrage und langwierigen Diskussionen machte der Stadtrat letztlich den Weg frei für Rewe, der Flächennutzungsplan wurde geändert und an der Sondheimer Straße ein Sondergebiet ausgewiesen. 

Baustart in Kürze

Die Weichen sind also gestellt für das neue Angebot auf dem Lebensmittelmarkt im Streutal. In Mellrichstadt ist die Admira Handels- und Gewerbebau GmbH & Co. Verwaltungs KG Bauträger für den Rewe-Markt an der Sondheimer Straße, der Lebensmittelkonzern wird die Immobilie nach Fertigstellung vom Investor mieten. Admira-Geschäftsführer Michael von Keitz hofft, dass die Baugenehmigung für den Neubau des Supermarkts in den nächsten Tagen erfolgt, so dass direkt nach dem Abriss der bestehenden Gebäude auf dem Grundstück mit dem Neubau begonnen werden kann.

Die Verkaufsfläche des Vollsortimenters wird mit rund 1700 Quadratmetern beziffert – inklusive Getränkemarkt und Bäckerei, die im Bereich vor den Kassen vorgesehen ist. 110 Parkplätze weist der Bauherr aus. Der Investor aus Bayreuth hat das heimische Bauunternehmen SO-Bau Alban Schmitt aus Bad Neustadt mit der Koordination des Bauvorhabens vor Ort beauftragt. Geplant ist, dass der Markt Ende Oktober an den Mieter übergeben werden kann, so dass sich Ende November bei Rewe die Türen öffnen, wie Michael von Keitz mitteilt. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft.

Vierte Ausfahrt aus dem Kreisel

Bis dahin muss auch die Anbindung an den Baywa-Kreisel stehen. Die neue Ausfahrt wird vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt geplant, die Kosten trägt die Admira Handels- und Gewerbebau GmbH & Co. Verwaltungs KG. Der Bau der Zufahrt auf das Grundstück des Supermarkts mit einer Brücke über den Klippergraben könne laut von Keitz aber ohne Beeinträchtigung des Verkehrs erfolgen, so dass dann lediglich die Anbindung an den bestehenden Kreisverkehr für Behinderungen sorgen würde. Sinnigerweise könnte dieser Bauabschnitt in den Sommerferien erfolgen, um den Verkehr zu den Schulen nicht zu behindern. 

Michael von Keitz hofft nun, dass der Startschuss für den Bau in Kürze fallen kann. Er lobt die gute Unterstützung der Stadt Mellrichstadt, insbesondere des Bauamts, im Vorfeld der Umsetzung des Projekts, das insgesamt mit Kosten von 5,5 Millionen Euro veranschlagt ist. 

Derzeit wird der Boden planiert, bis April soll die Bodenplatte fertig sein: Auf dem Areal am Ortsausgang von Nordheim in Richtung Heufurt will Rewe im November den neuen Markt eröffnen.
Foto: Simone Stock | Derzeit wird der Boden planiert, bis April soll die Bodenplatte fertig sein: Auf dem Areal am Ortsausgang von Nordheim in Richtung Heufurt will Rewe im November den neuen Markt eröffnen.

Eröffnung vor Weihnachten

In Nordheim wurde Mitte Februar mit dem Abtransport von Mutterboden auf dem Grundstück an der Straße nach Heufurt begonnen, derzeit wird der Untergrund verdichtet, um Stabilität für die Fundamente zu schaffen. Die Baufirma HD-Bau aus Bayreuth will bis April die Bodenplatte eingebracht haben, so dass dann zügig mit dem Bau des Marktes begonnen werden kann, weiß Bürgermeister Thomas Fischer. Auch hier will die Arcus Bauträger GmbH, eine Tochter der Krause Holding aus Bayreuth, Ende Oktober den Schlüssel an Rewe übergeben, so dass der Markt Ende November eröffnet werden kann.

Der Einkaufsmarkt wird eine Fläche von 1200 Quadratmetern haben, dazu kommen eine Bäckerei mit Café mit rund 120 Quadratmetern und ein separater Getränkemarkt mit 500 Quadratmetern. Rund 100 Parkplätze stehen für die Kunden zur Verfügung, sagt Projektentwickler Matthias Cordes. In Planung ist noch eine Linksabbiegespur für die Kunden von der Oberen Rhön, diese wird von der Arcus Bauträger GmbH finanziert. Auch der Unterhalt des Straßenabschnitts liege beim Bauträger, so Cordes.

Standort mit Potenzial

Rewe sieht für den Standort Nordheim großes Potenzial, weiß er, der Konzern setzt auf das breite Einzugsgebiet in mehrere Richtungen bis nach Thüringen. Fünf Millionen Euro investiert der Bauträger in den Neubau des Markts mit Abbiegespur. Bürgermeister Thomas Fischer, der von seinem Wohnzimmerfenster den Baufortschritt beobachten kann, freut sich auf das neue Nahversorgungsangebot in seiner Gemeinde. "Das ist eine gute Entwicklung für Nordheim." 

 
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Kommentare
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  • E. B.
    Was ich nicht verstehe: Die Stadt hat die Befürchtung, dass der Kupsch Markt schließen muss und genehmigt dann auf dem ehemaligen Streit-Gelände einen Rewe Markt, wo es schon so viele Märkte in MET gibt.
    Unbegreiflich.
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  • V. S.
    Das ist einfach freie Marktwirtschaft. Wir leben hier nicht in der DDR!!
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