
Mit dem Übergang des Geschäftsfeldes Stadtmarketing von der Tourismus und Stadtmarketing GmbH auf die Stadt Bad Neustadt wurde ein Amt für Wirtschaftsförderung gegründet, das unter anderem die Aufgabe eines City-Managements hat. Damit der Stadtmarketing NES e. V. trotz dieser Umstrukturierung weiterhin Rechtssicherheit hat, wurde vereinbart, zwischen diesem und der Stadt Bad Neustadt eine Kooperationsvereinbarung zu schließen.
Diesem kam der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung nach und beschloss ohne Gegenstimme die Vereinbarung "zur Stärkung der heimischen Wirtschaft und des Einzelhandels durch ein City-Management". Geregelt wird darin insbesondere die Aufgabenverteilung.
Mittelaltermarkt, Sternenwoche, Weihnachtsaktion und Eisbahn
Des Weiteren genehmigte der Stadtrat für das Haushaltsjahr 2025 dem Stadtmarketing NES e. V. einen Zuschuss in Höhe von maximal 93.000 Euro.
Im Jahr 2024 erwirtschaftete das Stadtmarketing einen Überschuss von 6400 Euro, trug Alexander Schild, der Kämmerer Andreas Schlagmüller im Amt nachfolgen wird, vor. Für dieses Jahr rechnet das Stadtmarketing mit Einnahmen von 186.000 Euro. Diese setzen sich aus Mitgliedsbeiträgen, Sponsoring und dem Zuschuss der Stadt zusammen. Dem stehen voraussichtlich Ausgaben in nahezu gleicher Höhe gegenüber.
An Veranstaltungen sind unter anderem vorgesehen ein Kinder- und Familienfest am zweiten verkaufsoffenen Sonntag im Rahmen der Elektromobilitätsmesse, Mittelaltermarkt, Sternenwoche mit langer Einkaufsnacht, Weihnachtsaktion und die Eisbahn.
Bürgermeister Michael Werner dankte den Akteuren für deren Engagement. "Wir unterstützen gerne die Unternehmungen."
Bastian Steinbach (CSU) lobte die Kombination von BR-Radltour und Stadtfest Anfang August. "Das hat Bad Neustadt noch gebraucht." Er schlug vor, das Stadtfest jährlich stattfinden zu lassen. "Das Stadtfest soll als fester Bestandteil etabliert werden", ist der Bürgermeister der gleichen Meinung.
Schwammregion: Förderprogramm bezuschusst Personalstelle
Trockenheit, Wassermangel sowie Starkregenereignisse beschäftigen zunehmend die Kommunen. In diesem Zusammenhang hat sich die NES-Allianz im Verbund mit der Streutalallianz und der Allianz Fränkischer Grabfeldgau erfolgreich beim Förderprogramm "Schwammregionen" des Amts für ländliche Entwicklung beworben. Über das Förderprogramm kann eine Personalstelle zu 90 Prozent gefördert werden.
Grundlage zur gemeinsamen Beantragung der Fördermittel und der Einrichtung der Förderstelle ist der öffentlich-rechtliche Vertrag zur Bildung und zum Betrieb einer kommunalen Arbeitsgemeinschaft. Auf der Tagesordnung des Stadtrates stand nun der Abschluss des Vertrages zur Schwammregion Streu-Saale und der Beitritt zur kommunalen Arbeitsgemeinschaft.
"Wir geben Geld aus und wissen nicht, was am Ende herauskommt", sagte Bürgermeister Michael Werner dazu. Er werde dagegen stimmen, kündigte er an. Das sei kein Votum gegen den Klimaschutz, er sehe nur in der Förderstelle keinen Mehrwert.
Rita Rösch (SPD) betrachtet insgesamt die Schwammregion als sinnvoll für die Region. Kritisch steht sie einem Bürokratie-Zuwachs durch eine neue, zusätzliche Stelle gegenüber. Zudem fehlt ihr das notwendige Bewusstsein unter den Menschen. "Wenn das nicht da ist, nützt auch eine Stelle nichts."
Alexander Barthelmes (CSU) hat sich nach eigenen Angaben sehr mit dem Thema beschäftigt. "Ich bin offen gegenüber einer Schwammregion." Voraussetzung für die Personalstelle sei jedoch, dass diese mit einem Fachmann, zum Beispiel einem Geologen, besetzt werde. "Ohne Fachleute kommt man bei dem Thema nicht weiter." Dem schlossen sich Bettina Wagner (Grüne) und Gerald Pittner (Freie Wähler) an. "Das Ganze muss auf Kreisebene funktionieren und nicht kleinteilig", so Pittner.
Bei der Beschlussfassung stimmten nur drei Stadträte beziehungsweise Stadträtinnen für einen Beitritt zur kommunalen Arbeitsgemeinschaft. Damit wurde dieser abgelehnt.
Mehrkosten bei der Sanierung des Lebenhaner Kindergartens
Auf der Tagesordnung des Stadtrates stand schließlich noch ein zusätzlicher Zuschuss an die katholische Kirchenstiftung Lebenhan zur Mitfinanzierung von Mehrkosten im Zuge der Sanierung des dortigen Kindergartens. Aufgrund von Verzögerungen und Umstrukturierungen haben sich die Gesamtkosten der Generalsanierung erhöht. Am Anfang war man noch von 641.400 Euro ausgegangen, so Kämmerer Andreas Schlagmüller, schlussendlich wurden es 883.500 Euro.
"Die Eltern und der Kindergarten-Verein haben viel Herzblut in die Baumaßnahme gesteckt", erklärte Michael Werner. Alle Beteiligten hätten stets das Wohl der Kinder vor Augen gehabt.
Vorgeschlagen wurde nun, der katholischen Kirchenstiftung Lebenhan einen Zuschuss in Höhe der Hälfte der zusätzlichen Kosten – etwa 121.037 beziehungsweise maximal 125.000 Euro – zu gewähren. Dem kam der Stadtrat ohne Gegenstimme nach.