Turbulente Monate liegen hinter dem Bad Neustädter Stadtmarketing-Verein mit seinen drei Vorsitzenden Jan Angermüller (Einrichtungshaus Angermüller), Bernd Titius (Pecht) und Johannes Griebel (Griebel Event Management) – das wurde bei der jüngsten Mitgliederversammlung des e.V. deutlich.
Personell, so Jan Angermüller, habe es sowohl im Verein als auch in der GmbH, mit der der Verein "maßgeblich zusammenarbeite", viel Veränderung gegeben: Mitte Juli sei Horst Mikliss von seiner Position als Geschäftsführer der Tourismus und Stadtmarketing GmbH freigestellt worden. Als Interims-Geschäftsführer habe der Verein – er ist einer dreier Gesellschafter der GmbH – Maximilian Pfister eingetragen. Pfister ist Geschäftsleiter der Stadt Bad Neustadt. Durch Elternzeit und Krankheit habe es bei der GmbH weitere Wechsel und Ausfälle gegeben.
Der Verein wünscht sich von der GmbH feste Ansprechpartner und Kontinuität
Im Zuge von Mikliss Freistellung legte dessen Lebensgefährtin, Kerstin Bauer-Grob, ihr Mandat als Schriftführerin im Stadtmarketing NES e.V. nieder. "Allzeit Zweck-Waffe" Michael Büttner (Büttner Finanzberatung), wie Angermüller den seit 2024 neuen Kassenwart nannte, übernahm vorübergehend auch deren Posten. Künftig wird Carolin Gerhäuser (Sparkassen-Hauptstelle Bad Neustadt) Schriftführerin sein.
Feste Ansprechpartner und Kontinuität in der GmbH sind der Wunsch seitens der Vereins-Verantwortlichen. Die letzten drei bis vier Monate seien nicht optimal gelaufen, erklärte Angermüller. Kurzfristig sei manches kompensierbar gewesen – offenbar dank des Engagements von Michael Büttner. Aber die drei Vorsitzenden seien Geschäftsführer mit nicht wenig Personal und Verantwortung. "Wir brauchen wieder deutlich mehr Unterstützung von der Stadt", so Bernd Titius.
Die Aufgabenbereiche Tourismus und Stadtmarketing gehen von der GmbH zur Stadt über
"Ich bin mir sicher, dass wir mit der Stadt eine ordentliche Lösung fürs nächste Jahr finden", formulierte es Angermüller, er machte aber auch deutlich, dass dies in seinen Augen alternativlos ist, "weil sonst werden wir das so nicht weitermachen können." Auch Maximilian Pfister zeigte sich optimistisch, was die "gute Lösung" angeht. Er habe seit Juli die "ehrenvolle Aufgabe" des Interims-Geschäftsführers, sei aber eigentlich im Rathaus als Geschäftsleiter der Stadt Bad Neustadt ansässig und mache "das nebenbei mit vier Stunden pro Woche". Er dankte für die Geduld seitens des Vereins.
Zum 1. Januar 2025, erläuterte Pfister, sollen die Aufgabenbereiche Tourismus und Stadtmarketing samt dem derzeitigen GmbH-Personal, von der GmbH zur Stadt übergehen. Bei der GmbH solle dann nur das Thema Ladesäuleninfrastruktur verbleiben.
Was die Digitalisierung des NES-Euro dem Kunden bringt
Pfister informierte über den Stand in Sachen Digitalisierung des NES-Euro. Der Start des digitalen NES-Euro stehe kurz bevor. In wenigen Tagen soll die entsprechende Internetseite freigeschaltet werden, 22 Akzeptanzstellen seien bislang eingerichtet. "Wir freuen uns natürlich, wenn noch ein paar mehr mitmachen", so Pfister. Wer sich zeitnah als Akzeptanzstelle registriert, für den gibt es eine zeitweise finanzielle Unterstützung seitens des Vereins.
Künftig werde es den NES-Euro als Karte für 5, 10, 20 und 50 Euro geben oder als PDF-Datei, die online erworben werden kann. Der große Vorteil für den Kunden: Fortan können die Gutscheine auch gestückelt ausgegeben und Restbeträge gutgeschrieben werden. Durch die Digitalisierung sollen damit vor allem im Hintergrund bei der GmbH und den Ausgabestellen deutlich weniger Ressourcen gebunden werden. Alte NES-Euro verlieren nicht sofort ihre Gültigkeit. Voraussichtlich werden sie noch bis Ende 2026 einlösbar sein, eventuell ist eine Umtauschaktion in digitale NES-Euro geplant.
"Rambazamba" für Bad Neustadt: Der Verein denkt über ein Stadtfest nach
Jan Angermüller vermeldete bei den Mitgliedern drei Abgänge und drei Neuzugänge. Den Kassenbericht gab Michael Büttner: Einnahmen von rund 146.000 Euro standen 2023 Ausgaben von 137.000 Euro gegenüber.
Johannes Griebel berichtete über vergangene Veranstaltungen. Eine Idee für die Zukunft präsentierte Michael Büttner: "Jede Stadt hat ein Stadtfest, nur Neustadt hat keins", sagte er. Aktuell denke der Verein darüber nach, das zu ändern. Denkbar wäre eine Mischung aus Honky Tonk und Straßenmusikfest. Ziel sei es, "richtig Rambazamba" nach Bad Neustadt zu bringen.
Als Termine für 2025 gab Griebel bekannt: Ein Honky Tonk ist für den 15. März geplant, die verkaufsoffenen Sonntage sind auf 30. März, 4. Mai und 12. Oktober terminiert, das Foodtruck-Festival findet von 4. bis 6. Juni statt, der Stadtlauf am 18. Juli, die Sternenwoche von 24. bis 29. November. 2025 finden Salzburg Klassiker statt, für 2026 laufe laut Bürgermeister Werner die Suche nach Acts für ein großes Open-Air.
